Paranormal Activity 2

Es ist immer wieder erstaunlich, welche mit geringem Budget produzierten Filme so richtig an der Kinokasse abräumen. 1999 sorgte der für schlappe 60.000 Dollar hergestellte dokumentarisch wirkende Horrorschocker "Blair Witch Project" für eine Sensation, als er weltweit fast 250 Millionen Dollar einspielte. Allerdings konnte das ein Jahr später realisierte Sequel nicht annähernd an diesen Erfolg anknüpfen. Den Machern von "Paranormal Activity" wird dieses Beispiel eine Lehre gewesen sein. Der 2007 für schnucklige 15.000 Dollar produzierte und zwei Jahre später in den Kinos angelaufene Film "Paranormal Activity" brachte auch seine knapp 200 Millionen Dollar ein und ließ den Ruf nach einem Sequel schnell laut werden, das die pseudodokumentarische Inszenierung des ersten Teils aufgreift und eine ganz ähnliche Geschichte erzählt, aber diesmal etwas mehr zur Sache geht. 
Zwei Monate bevor Katie (Katie Featherston) und ihr Freund von bösen Dämonen in ihrem neuen 
Zuhause heimgesucht werden, dreht sich bei ihrer Schwester Ali Rey (Molly Ephraim), ihrem Mann Dan (Brian Boland) und dessen Tochter Kristi (Sprague Grayden) alles um den kleinen Hunter. Doch die mexikanische Haushälterin merkt schnell, dass etwas in dem Haus nicht stimmt. Der pragmatische Dan hält ihre Warnungen aber für Humbug und schmeißt die Frau kurzerhand raus. Doch die unheimlichen Dinge nehmen jetzt erst ihren Lauf. Als das Wohnzimmer eines Tages völlig verwüstet ist, sollen überall installierte Kameras für mehr Sicherheit im Haus sorgen. Doch davon, dass das Baby wie von Geisterhand aus dem Bett gezogen wird und nachts frei im Haus herummarschiert, bekommt zunächst niemand etwas mit. Wovon Ali und Kristi allerdings dann Zeuge werden, raubt nicht nur den ahnungslosen Protagonisten den Schlaf. 
Wie in Oren Pelis eindrucksvoll gruselig-spannenden Debüt "Paranormal Activity" setzt auch Tod Williams ("The Door In The Floor") auf unbekannte Gesichter und eine realistische, familiäre Atmosphäre, die zunehmend von einem Grauen geprägt wird, die deutlichere Spuren hinterlässt als im ersten Teil. Doch die Inszenierung folgt dem bewährten Muster, wobei sich die Spannung über die erste Hälfte des Films langsam aufbaut, ohne dass Unheimliches zu vernehmen ist. Doch nachdem die Familie Rey vorgestellt und das Haus mit Kameras versehen ist, geht es immer stärker zur Sache, ohne zu dick aufzutragen. 
Die Schockeffekte sind so gezielt verteilt, dass sich der Zuschauer immer mal wieder erholen kann und mit Spannung auf den nächsten Vorfall wartet. Es gibt also wenig Neues zu sehen, aber die Neuauflage des Themas ist so gelungen inszeniert, dass auch ein weiteres Sequel für angenehmes Gruseln sorgen könnte.  

Kommentare

Beliebte Posts