Meine Frau, unsere Kinder und ich

Beziehungen zwischen Kindern und Schwiegereltern sind nicht nur für ein Haufen krebsgeschwürartiger Probleme gut, sondern auch für erfrischende Komödien, wie Regisseur Jay Roach ("Stichtag", "Austin Powers") kommerziell erfolgreich und auch noch handwerklich gelungen mit seinen beiden Filmen "Meine Braut, ihr Vater und ich" (2000) und dem nicht weniger amüsanten Sequel "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" (2006) eindrucksvoll unter Beweis stellte. Weitere vier Jahre später sind die Hauptakteure sichtlich gealtert - vor allem Blythe Danner und Ben Stiller -, Regisseur Jay Roach begnügte sich mit der Produzentenrolle und überlies Paul Weitz ("American Pie", "About A Boy", "Reine Chefsache") die Regie. Der bringt zwar nicht unbedingt viel frischen Wind in die sehr "dynamische" Auseinandersetzung zwischen Ben Stiller und Schwiegervater Robert De Niro, aber auch der dritte Teil der glänzend besetzten Familienkomödie ist für etliche Lacher gut. 
In den vier Jahren zwischen Teil 2 und 3 hat sich Krankenpfleger Gaylord "Greg" Focker (Ben Stiller) zu einer Führungsposition hochgearbeitet. Für den ehemaligen CIA-Agenten Jack Byrnes (Robert De Niro) stellt sich nach einem selbst behandelten Herzinfarkt und der Möglichkeit eines baldigen Ablebens vor allem aber die Frage, ob sein Schwiegersohn auch das Zeug hat, die Byrnes-Familie zu führen. Greg muss ihm versichern, dass er eine Führungspersönlichkeit ist, seine Finanzen geregelt hat und alles für die Bildung seiner beiden Kinder tut. Jack hat da seine berühmten Zweifel. Stattdessen würde er seine Tochter Pam (Teri Polo) viel lieber wieder mit ihrem wohlhabenden wie wohltätigen Ex-Freund Kevin (Owen Wilson) zusammensehen und vermutet ohnehin, dass Greg eine Affäre mit der aufreizenden Pharma-Vertreterin Andi Garcia (Jessica Alba) unterhält. Doch Greg lässt sich längst nicht mehr so leicht von seinem verrückten Widersacher einschüchtern. 
Zugegeben, "Meine Frau, unsere Kinder und ich" braucht ein wenig, um in Fahrt zu kommen, und tut sich zunächst schwer, die Kurve vom albernen zum spritzigen Humor zu bekommen. So richtig witzig wird es ohnehin erst, sobald die fragile Kuschel-Atmosphäre zwischen Sohn und Schwiegervater aufbricht und der seit zehn Jahren bestehende Konflikt zwischen den beiden Männern die gewohnten Bahnen einschlägt. Wenn Robert De Niro und Ben Stiller sich in ihrem Element austoben können, tragen ihre Grimassen und Sprüche den kompletten Film. Alle anderen Familienmitglieder - darunter Dustin Hoffman und Barbra Streisand als Gregs Eltern - werden dabei zur Staffage. 
Selbst die prominenten Nebenrollen wie Laura Dern als Schulleiterin und Harvey Keitel als Bautrupp-Anführer können wenig auftrumpfen. Allein Jessica Alba als selbstbewusste wie attraktive Versuchung, der Greg regelmäßig widerstehen muss, bringt zusätzliches Leben in das eingespielte Ensemble, das Weitz mit zunehmender Spieldauer immer souveräner zu führen versteht. Für den dritten Teil einer Comedy-Reihe ist "Meine Frau, unsere Kinder und ich" erstaunlich witzig geraten, was vor allem dem wie immer gut aufgelegten Dream-Team De Niro/Stiller zu verdanken ist. 

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