Wild Beasts

Ein paar gut aussehende junge Menschen, schicke Locations, ein wenig Erotik vermischt mit einer gehörigen Portion Hitchcock – schon ist der patentierte Thriller für das junge Zielpublikum fertig. Was bei „Eiskalte Engel“ und „Wild Things“ auch wunderbar funktioniert hat, geht bei „Wild Beasts“ leider nicht ganz auf. 
Um ihr Studium finanzieren zu können, ist die strebsame Jurastudentin Sara Ryan (Agnes Bruckner) nicht nur auf ihr Stipendium angewiesen, sondern jobbt auch in einer Bar. Dort lernt sie die attraktive Alex Layton (Madeline Zima) kennen, die sogleich Zeuge eines folgenschweren Zwischenfalls wird. Als Sara ihre Kommilitonin Brooke Potter (Shanna Collins) abkassiert, die ausgerechnet mit Saras Schwarm Eric (Shawn Ashmore) liiert ist, zweigt die Barkeeperin etwas in die Trinkgeldkasse ab, was Brooke Saras Chef sofort berichtet. Sara ist daraufhin nicht nur ihren Job, sondern auch das Stipendium los. Alex versucht ihre neue Freundin auf andere Gedanken zu bringen und fängt eine Affäre mit ihr an. Dann unterbreitet Alex ihr ein unglaubliches Angebot: Während Alex sich bereit erklärt, Brooke zu töten, um Sara den Weg für Eric freizumachen, soll Sara Alex‘ Stiefmutter Nina (Kate Levering) umbringen, die offensichtlich nur hinter dem Geld ihres Vaters David (John Stockwell) her ist und Alex das Leben schwer macht. Dass Alex es ernst meint, erfährt Sara wenig später, als Brooke tot aufgefunden wird …
Die immer mal wieder für eine bis drei Episoden engagierte TV-Serien-Regisseurin Jamie Babbitt („Revenge“, „The L Word“) hat schon in ihrem Film „The Quiet“ (2005) ihr Faible für erotisch aufgeladene Thriller mit weiblichen Hauptrollen demonstriert. Diesem Konzept bleibt sie auch in ihrem neuen Direct-to-Video-Release „Wild Beasts“ treu. Dabei liegt ihr Fokus auf der Beziehung zwischen der wohlhabenden Alex (was der Regisseurin die Möglichkeit eröffnet, ihre Handlung im Rahmen meist sehr schicker Sets anzusiedeln) und der in jeder Hinsicht verzweifelten Sara. Allerdings wirkt die Entwicklung dieser Beziehung extrem konstruiert, und gerade die homoerotische Komponente wird überhaupt nicht glaubwürdig herausgearbeitet. Spätestens als Babbitt die uninspirierte „Der Fremde im Zug“-Thematik von Hitchcock ins Spiel bringt, steht der Film auf verlorenen Posten. Da kann auch die trickreiche Wendung zum Schluss nur noch wenig retten.
"Wild Beasts" in der IMDb

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