Riddick

Mit einem für einen Major-Science-Fiction-Release recht überschaubaren Budget von 23 Millionen Dollar realisierte Drehbuchautor und Regisseur David Twohy im Jahr 2000 mit „Pitch Black – Planet der Finsternis“ ein kleines Genre-Juwel, in dem Vin Diesel den von Kopfgeldjägern gefangenen Mörder Richard B. Riddick mimte, der nach der Notlandung auf einem Wüstenplaneten nicht nur gegen seine Peiniger, sondern auch gegen Monster bestehen musste. Da der Film mehr als das Doppelte seiner Produktionskosten einspielte, wurde 2004 mit „Die Chroniken von Riddick“ ein 100-Millionen-Dollar-Spektakel produziert, das sich an den Kinokassen nicht so recht behaupten konnte. Entsprechend kleine Brötchen mussten Twohy und Diesel mit dem nun folgenden dritten Teil „Riddick“ backen. Doch trotz der gerade mal 38 Millionen Dollar, die den „Riddick“-Machern zur Verfügung standen, ist ein richtig fieser Science-Fiction-Thriller entstanden, bei dem die Riddick-Fans voll auf ihre Kosten kommen dürften.
Der Schwerverbrecher Riddick (Vin Diesel) hat eine beispiellose Karriere vom verurteilten Weltraumflüchtling zum gekrönten Lord der Necromonger hinter sich. Als der Kommandeur Vaako (Karl Urban) seine Chance kommen sieht, den begehrten Thron zu übernehmen, lässt er Riddick auf einen sonnenverbrannten Planeten aussetzen, wo er seinem vermeintlich tödlichen Schicksal entgegensieht. Dabei setzen ihm nicht nur mörderische Alien-Kreaturen zu, sondern auch ein todbringender Regen, der am Horizont aufzieht. Riddick setzt ein Notrufsignal ab und bekommt bald Besuch von gleich zwei Raumschiffen mit intergalaktischen Crews furchtloser Kopfgeldjäger, denn auf Riddick ist nach wie vor eine hohe Belohnung ausgesetzt …
Wie gut David Twohy („Below“, „A Perfect Getaway“) mit seinem Star Vin Diesel („Fast and Furious“-Reihe) harmoniert, belegte bereits der erste „Riddick“-Film. Befreit von der Last, einem Major-Studio alles recht machen zu müssen, um die Produktionskosten zu rechtfertigen, begnügten sich die beiden mit einem fast lächerlich kleinen Budget, um genau den Film zu machen, den sie im Sinn hatten, um die Riddick-Fangemeinde zufrieden zu stellen. Natürlich macht sich das schmale Budget auf der Leinwand auch bemerkbar, doch „Riddick“ ist so sehr auf Vin Diesels Charakter zugeschnitten, dass die produktionstechnischen Defizite kaum ins Gewicht fallen.
Bereits in den ersten Sequenzen, in denen sich der verletzte Ex-Lord gegen gefräßige Monster erwehren muss, demonstrieren eindrucksvoll, was für eine coole Sau Riddick doch ist. Ein unstillbarer Lebenshunger gepaart mit gewitztem Einfallsreichtum und knochentrockenem Humor macht Riddick auch in diesem Film zu einem mehr als unterhaltsamen Einzelkämpfer.
Interessanter hätte der Plot allerdings gestaltet werden können, wenn auch die Crews der imponierenden Kopfgeldjäger (u.a. mit WWE-Wrestler Dave Bautista) etwas mehr als klischeewandelnde Haudrauf-Kraftprotze inklusive Kampflesben-Amazone hätten sein dürfen. Davon abgesehen bietet „Riddick“ auch im „Extended Cut“ spannenden, düsteren und kompromisslosen Sci-Fi-Thrill.
"Riddick" in der IMDb

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