Drecksau
Mit dem erfolgreich von Danny Boyle verfilmten Roman „Trainspotting“ (1996) ist auch der schottische Autor Irvine Welsh zu Weltruhm gelangt. Dass sich seine Romane allerdings meist schwer für die Leinwand adaptieren lassen, liegt vor allem in der eigenwilligen Sprache, die Welsh in Mundart, Grammatik und Rechtschreibung seinen meist aus einfachsten Verhältnissen stammenden Figuren entlehnt. Mit „Drecksau“ ist Welshs Landsmann Jon S. Baird allen Unkenrufen zum Trotz eine packende Umsetzung der literarischen Vorlage gelungen, die vor allem durch James McAvoys („Abbitte“, „Trance“) überzeugende Darstellung gewinnt.
Um seine Beförderung voranzutreiben, ist dem Edinburgher Cop Bruce Robertson (James McAvoy) jedes Mittel recht. Schamlos nutzt der selbst stark kokain- und alkoholabhängige Robertson jede Schwäche seiner mit ihm konkurrierenden Kollegen aus, um sie gegeneinander auszuspielen oder anderweitig ins Abseits zu drängen. Allerdings steht Robertson auch unter dem auch öffentlichen Druck, den Mord an einem asiatischen Studenten aufzuklären. Doch statt sich seinen Ermittlungen zu widmen oder sein verkorkstes Privatleben auf die Reihe zu kriegen , vergnügt sich der Freimaurer lieber mit seinem Logenbruder Bladesey (Eddie Marsan) lieber auf Hamburgs sündiger Meile … „Drecksau“ ist die durchaus passende Beschreibung für den korrupten Antihelden Bruce Robertson. Wenn Robertson gleich zu Beginn beschreibt, was er von seinen Kollegen hält und wie er sie im Rennen um die Beförderung auszustechen gedenkt, wird er vom Publikum kaum von Sympathiewellen überschüttet. Es ist aber Bairds (der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet) gekonnter Inszenierung zu verdanken, dass der Humor in „Drecksau“ dabei nicht zu kurz kommt. Wenn Robertson seinen Kollegen mit dessen kleinen Pimmel aufzieht, selbst aber beim Gruppen-Schwanz-Vergleich unbekümmert von der Vergrößerungsfunktion des Kopierers Gebrauch macht, lässt diese Verzweiflungstat fast vergessen, dass sich Robertson keine Hemmungen hat, sich von minderjährigen weiblichen Verdächtigen einen blasen zu lassen. Doch Robertson ist auch ein armes Schwein. Es wird lange Zeit nicht klar, wie die Beziehung zu seiner Frau aussieht. Zwar erzählt diese in sexy Aufmachung gleich zu Beginn, dass sie ihrem Mann im Falle der Beförderung alles zu geben bereit ist, was er sich wünscht, haben ihre Szenen immer wieder einen traumhaften Charakter, und gemeinsame Szenen zwischen Robertson und ihr gibt es erst zum Ende hin. Dass Robertson aber nicht durch und durch verdorben ist, zeigt sein Versuch, einem bewusstlosen Mann auf der Straße das Leben zu retten. Sein Bemühen fruchtet zwar nicht, doch für die dankbare Witwe entwickelt der fiese Bulle fast romantische Gefühle. Dass „Drecksau“ zu den filmischen Highlights des vergangenen Jahres zählt, liegt nicht nur an Jon S. Bairds aufs Wesentliche fokussiertem Drehbuch und der manchmal verstörend surrealen Inszenierung. Vor allem Charakter-Darsteller James McAvoy verleiht mit seinem verlotterten Look und dem authentisch wirkenden Auftreten seiner Figur eine erfrischende Komplexität, die das Thriller-Drama zu einem stimulierenden Filmerlebnis macht.
"Drecksau" in der IMDb
Um seine Beförderung voranzutreiben, ist dem Edinburgher Cop Bruce Robertson (James McAvoy) jedes Mittel recht. Schamlos nutzt der selbst stark kokain- und alkoholabhängige Robertson jede Schwäche seiner mit ihm konkurrierenden Kollegen aus, um sie gegeneinander auszuspielen oder anderweitig ins Abseits zu drängen. Allerdings steht Robertson auch unter dem auch öffentlichen Druck, den Mord an einem asiatischen Studenten aufzuklären. Doch statt sich seinen Ermittlungen zu widmen oder sein verkorkstes Privatleben auf die Reihe zu kriegen , vergnügt sich der Freimaurer lieber mit seinem Logenbruder Bladesey (Eddie Marsan) lieber auf Hamburgs sündiger Meile … „Drecksau“ ist die durchaus passende Beschreibung für den korrupten Antihelden Bruce Robertson. Wenn Robertson gleich zu Beginn beschreibt, was er von seinen Kollegen hält und wie er sie im Rennen um die Beförderung auszustechen gedenkt, wird er vom Publikum kaum von Sympathiewellen überschüttet. Es ist aber Bairds (der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet) gekonnter Inszenierung zu verdanken, dass der Humor in „Drecksau“ dabei nicht zu kurz kommt. Wenn Robertson seinen Kollegen mit dessen kleinen Pimmel aufzieht, selbst aber beim Gruppen-Schwanz-Vergleich unbekümmert von der Vergrößerungsfunktion des Kopierers Gebrauch macht, lässt diese Verzweiflungstat fast vergessen, dass sich Robertson keine Hemmungen hat, sich von minderjährigen weiblichen Verdächtigen einen blasen zu lassen. Doch Robertson ist auch ein armes Schwein. Es wird lange Zeit nicht klar, wie die Beziehung zu seiner Frau aussieht. Zwar erzählt diese in sexy Aufmachung gleich zu Beginn, dass sie ihrem Mann im Falle der Beförderung alles zu geben bereit ist, was er sich wünscht, haben ihre Szenen immer wieder einen traumhaften Charakter, und gemeinsame Szenen zwischen Robertson und ihr gibt es erst zum Ende hin. Dass Robertson aber nicht durch und durch verdorben ist, zeigt sein Versuch, einem bewusstlosen Mann auf der Straße das Leben zu retten. Sein Bemühen fruchtet zwar nicht, doch für die dankbare Witwe entwickelt der fiese Bulle fast romantische Gefühle. Dass „Drecksau“ zu den filmischen Highlights des vergangenen Jahres zählt, liegt nicht nur an Jon S. Bairds aufs Wesentliche fokussiertem Drehbuch und der manchmal verstörend surrealen Inszenierung. Vor allem Charakter-Darsteller James McAvoy verleiht mit seinem verlotterten Look und dem authentisch wirkenden Auftreten seiner Figur eine erfrischende Komplexität, die das Thriller-Drama zu einem stimulierenden Filmerlebnis macht.
"Drecksau" in der IMDb
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