Fando und Lis
Der 1929 im chilenischen Tocopilla geborene Alejandro Jodorowsky wird gern als Universal-Genie betrachtet, der sich wie ein Renaissance-Künstler in vielerlei Disziplinen heimisch fühlt. In seiner langen künstlerischen Karriere schrieb Jodorowsky Romane, Gedichte und Comics, bekannt wurde er aber durch seine skandalträchtigen Filme. Bei Bildstörung erschien nun eine liebevoll editierte Box mit den drei Frühwerken „El Topo“ (1970), „Der heilige Berg“ (1973) und dem Langfilmdebüt „Fando und Lis“ aus dem Jahre 1968, das auf dem gleichnamigen Theaterstück von Fernando Arrabal basiert, außer der Figurenkonstellation aber wenig gemein mit dem Original hat.
Die hübsche, aber gelähmte Lis (Diana Mariscal) träumt davon, von ihrer Krankheit geheilt zu werden, und glaubt, dass ihr dieses Wunder in dem mythischen Land Tar zuteilwird. Zusammen mit Fando (Sergio Kleiner) macht sie sich durch eine postapokalyptische Bergwelt auf den Weg, wobei den beiden eine Reihe von skurrilen Menschen begegnet. Allerdings scheinen sie sich auf ihrer Reise im Kreis zu bewegen und nie an ihr ersehntes Ziel zu gelangen …
Das Motiv der Reise, auf der ein oder mehrere Protagonisten verschiedene Bewährungsproben bestehen müssen, um am Ende geläutert an ihr Ziel zu gelangen, ist ein beliebtes Thema. Doch Jodorowsky demonstriert bereits in der Zeichnung seiner Figuren einen Sinn fürs Außergewöhnliche. Zwar scheinen sich Fando und Lis zu lieben, aber körperlich wird diese Liebe nie vollzogen. Fando macht sich immer wieder einen Spaß daraus, seine hilflose Begleiterin zu quälen. Er zieht ihren Körper an den Armen über steinige Pfade, fesselt ihre Füße und Hände mit Ketten und Handschellen und lässt ihren nackten Körper auch von fremden Männern begrapschen, die dem Paar unterwegs begegnen. Diese kindliche Lust am Quälen durchzieht den gesamten Film.
Jodorowsky dient die Reise vor allem dazu, seine großartigen visuellen Ideen in stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern zu verewigen. Die erotischen Sequenzen nehmen dabei oft surreale Züge an, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Auf dem internationalen Filmfestival in Mexico-City wurde Jodorowsky 1968 vom Publikum fast gelyncht. Derart aufgebracht dürfte das Publikum heutzutage nicht mehr auf seine Werke reagieren. Doch unbequeme Kost stellt der Film nach wie vor dar.
"Fando y Lis" in der IMDb
Die hübsche, aber gelähmte Lis (Diana Mariscal) träumt davon, von ihrer Krankheit geheilt zu werden, und glaubt, dass ihr dieses Wunder in dem mythischen Land Tar zuteilwird. Zusammen mit Fando (Sergio Kleiner) macht sie sich durch eine postapokalyptische Bergwelt auf den Weg, wobei den beiden eine Reihe von skurrilen Menschen begegnet. Allerdings scheinen sie sich auf ihrer Reise im Kreis zu bewegen und nie an ihr ersehntes Ziel zu gelangen …
Das Motiv der Reise, auf der ein oder mehrere Protagonisten verschiedene Bewährungsproben bestehen müssen, um am Ende geläutert an ihr Ziel zu gelangen, ist ein beliebtes Thema. Doch Jodorowsky demonstriert bereits in der Zeichnung seiner Figuren einen Sinn fürs Außergewöhnliche. Zwar scheinen sich Fando und Lis zu lieben, aber körperlich wird diese Liebe nie vollzogen. Fando macht sich immer wieder einen Spaß daraus, seine hilflose Begleiterin zu quälen. Er zieht ihren Körper an den Armen über steinige Pfade, fesselt ihre Füße und Hände mit Ketten und Handschellen und lässt ihren nackten Körper auch von fremden Männern begrapschen, die dem Paar unterwegs begegnen. Diese kindliche Lust am Quälen durchzieht den gesamten Film.
Jodorowsky dient die Reise vor allem dazu, seine großartigen visuellen Ideen in stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern zu verewigen. Die erotischen Sequenzen nehmen dabei oft surreale Züge an, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Auf dem internationalen Filmfestival in Mexico-City wurde Jodorowsky 1968 vom Publikum fast gelyncht. Derart aufgebracht dürfte das Publikum heutzutage nicht mehr auf seine Werke reagieren. Doch unbequeme Kost stellt der Film nach wie vor dar.
"Fando y Lis" in der IMDb
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