Dead In Tombstone 2

Seit der niederländische Filmemacher Roel Reiné 2005 nach Hollywood gegangen ist, hat er vor allem für Direct-to-Video-Sequels wie „Death Race 2“, „The Scorpion King 3“, „12 Rounds 2“, „The Condemned 2“, „The Man with the Iron Fists 2“ und „Hard Target 2“ verantwortlich gezeichnet. 2013 inszenierte er mit Trash-Ikone Danny Trejo in der Hauptrolle den Horror-Western „Dead In Tombstone“, der immerhin mit einem so interessanten Cast (u.a. mit Mickey Rourke, Anthony Michael Hall und Dina Meyer) und dermaßen unterhaltsamer Action aufwartete, dass die vom Regisseur gewünschte Fortsetzung produziert werden konnte, allerdings wirkt „Dead In Tombstone 2“ nur wie eine zwar kurzweilige, aber uninspirierte Variation des ersten Films.
Guerrero de la Cruz Hernandez (Danny Trejo), ehemals gefürchteter Revolverheld und Anführer der Blackwater-Gang, hatte einst einen Pack mit dem Teufel geschlossen, nachdem er hinterrücks von seinem eigenen Bruder und seinen Leuten erschossen worden war, woraufhin Guerrero einen Tag Zeit bekam, um sich an seinen Verrätern zu rächen und dem Pferdefuß dessen Seelen zu überlassen. Nach dieser erfolgreichen Mission darf Guerrero weiterhin auf Erden wandeln, hat es nun mit dem skrupellosen Colonel Jackson Boomer (Jake Busey) zu tun, der auf der Suche nach einem uralten Artefakt ist, das das Geheimnis des ewigen Lebens birgt und die Hölle auf Erden zu entfesseln vermag.
Offensichtlich soll Guerreros Vater zuletzt im Besitz des geheimnisvollen wie unzerstörbaren Buches gewesen sein. Da Guerrero den Colonel und seine Truppe nicht freiwillig zu Diensten sein wird, nimmt sich Boomer Guerreros Schwester Alicia (Elysia Rotaru) als Geisel …
Normalerweise sind es die Guten, die aus Rache gegen die Bösen zu Felde ziehen. Bei dem Konzept von „Dead In Tombstone“ sind es immerhin letztlich gleichsam fiese Gestalten, die sich den Krieg erklären. Stand in Teil 1 noch das Rachemotiv und der Pakt mit dem Teufel im Vordergrund der Geschichte, stehen sich in Teil 2 Guerrero und sein brutaler Widersacher gleich von Beginn an gegenüber, ohne dass auf Guerreros Vorgeschichte groß eingegangen wird.
Überhaupt darf nicht allzu viel psychologischer Tiefgang oder eine feine Figurenzeichnung erwartet werden. Reiné beschränkt sich in seinem Sequel darauf, ordentlich Blei verschießen und die Fäuste fliegen zu lassen, dabei nackte Frauenleiber vorzuführen und Danny Trejo („Machete“, „From Dusk Till Dawn“) einige markige Sprüche in den grimmigen Mund zu legen. Ansonsten ballert er sich eigentlich nur wild durch die Gegend. Jake Busey („Starship Troopers“, „Der Staatsfeind Nr. 1“) spielt seinen Part des unsympathischen Bandenoberhaupts souverän runter, während Elysia Rotaru („Arrow“, „Supernatural“) etwas vielschichtiger den Part von Guerreros taffer Schwester gestalten darf. Das ist kurzweilig und actionreich inszeniert, wartet aber gerade gegenüber dem ersten Film mit keinen nennenswerten Neuerungen, dafür aber mit ärgerlichen Schlampereien (wie Guerreros schlecht geschminkter Mutter und Boomers orientierungsloser Gefolgschaft) auf und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. 
"Dead In Tombstone 2" in der IMDb

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