Loving
Der amerikanische Filmemacher Jeff Nichols hat bereits in seinen früheren, durchaus ganz unterschiedlichen Filmen „Take Shelter“, „Mud“ und „Midnight Special“ sehr persönliche Geschichten erzählt, in denen er seinen Figuren ungewöhnlich nah gekommen ist. Sein neuer Film „Loving“ greift einen wahren Gerichtsfall auf, bei dem Ende der 1960er Jahre in Virginia das Verbot gemischtrassiger Ehen auf den Prüfstand gestellt wurde.
Der weiße Bauarbeiter Richard (Joel Edgerton) und die schwarze Mildred (Ruth Negga) sind in den 1950er Jahren in Virginia zusammengekommen und wollen ihre Liebe nun auch amtlich beurkunden lassen. Um heiraten zu können, muss das gemischtrassige Paar allerdings nach Washington gehen. Nach ihrer Rückkehr erwartet sie allerdings eine böse Überraschung: Da ihre Heiratsurkunde in Virginia nichts wert ist, müssen sich Richard und Mildred Loving vor Gericht verantworten. Die Rechtslage ist eindeutig, und so verurteilt der Richter (David Jensen) die beiden zu einer einjährigen Haftstrafe, die allerdings ausgesetzt wird, wenn sie Virginia verlassen und innerhalb der nächsten 25 Jahre nicht zurückkehren. Doch das Paar weigert sich, Freunde und Familie für so eine lange Zeit zu verlassen, und kehrt zur Geburt ihres ersten Kindes in die Heimat zurück.
Als eine weitere Festnahme durch den unnachgiebigen Sheriff Brooks (Marton Csokas) droht, nehmen sich zwei junge Menschenrechtsanwälte von der American Civil Liberties Union (ACLU) der Lovings an und wollen mit ihnen den Fall bis zum Obersten Gerichtshof bringen …
Obwohl es in „Loving“ um fundamentale Menschenrechte geht, inszeniert Nichols sein Justiz-Drama ohne große Gesten und Töne, sondern konzentriert sich ganz auf die beiden besonnenen Hauptfiguren, die ihre Liebe zueinander zwar mit großer Zärtlichkeit füreinander bekunden, aber darüber keine großen Worte verlieren. So macht Richard seiner Geliebten den unprätentiösen Heiratsantrag auf dem Feld, auf dem er ihr ein Haus zu bauen gedenkt, Mildred nimmt diesen lächelnd an. Erst als die beiden nach ihrer Heirat eingesperrt werden und nur Richard wieder freigelassen wird, bricht er aus Sorge um seine schwangere Frau aus seiner besonnenen Ruhe aus. Alles Weitere gehen die Lovings mit fast stoischer Gelassenheit an, wobei sie sich auch von den Rückschlägen vor den verschiedenen gerichtlichen Instanzen nicht aus der Ruhe bringen lassen, Interviews geben und sich für das „Life“-Magazin zuhause von einem Fotografen (Michael Shannon) ablichten lassen. Durch die sehr entspannte Inszenierung bleibt der Zuschauer stets dicht bei seinen Figuren, die durch Joel Edgerton („Warrior“, „Black Mass“) und Ruth Negga („Preacher“, „World War Z“) sehr zurückhaltend, aber dadurch nur überzeugender verkörpert werden.
So präsentiert sich „Loving“ als feinfühlig inszeniertes Drama, das eindrucksvoll dokumentiert, dass gewichtige Themen auch ohne großes Brimborium umgesetzt werden können.
"Loving" in der IMDb
Der weiße Bauarbeiter Richard (Joel Edgerton) und die schwarze Mildred (Ruth Negga) sind in den 1950er Jahren in Virginia zusammengekommen und wollen ihre Liebe nun auch amtlich beurkunden lassen. Um heiraten zu können, muss das gemischtrassige Paar allerdings nach Washington gehen. Nach ihrer Rückkehr erwartet sie allerdings eine böse Überraschung: Da ihre Heiratsurkunde in Virginia nichts wert ist, müssen sich Richard und Mildred Loving vor Gericht verantworten. Die Rechtslage ist eindeutig, und so verurteilt der Richter (David Jensen) die beiden zu einer einjährigen Haftstrafe, die allerdings ausgesetzt wird, wenn sie Virginia verlassen und innerhalb der nächsten 25 Jahre nicht zurückkehren. Doch das Paar weigert sich, Freunde und Familie für so eine lange Zeit zu verlassen, und kehrt zur Geburt ihres ersten Kindes in die Heimat zurück.
Als eine weitere Festnahme durch den unnachgiebigen Sheriff Brooks (Marton Csokas) droht, nehmen sich zwei junge Menschenrechtsanwälte von der American Civil Liberties Union (ACLU) der Lovings an und wollen mit ihnen den Fall bis zum Obersten Gerichtshof bringen …
Obwohl es in „Loving“ um fundamentale Menschenrechte geht, inszeniert Nichols sein Justiz-Drama ohne große Gesten und Töne, sondern konzentriert sich ganz auf die beiden besonnenen Hauptfiguren, die ihre Liebe zueinander zwar mit großer Zärtlichkeit füreinander bekunden, aber darüber keine großen Worte verlieren. So macht Richard seiner Geliebten den unprätentiösen Heiratsantrag auf dem Feld, auf dem er ihr ein Haus zu bauen gedenkt, Mildred nimmt diesen lächelnd an. Erst als die beiden nach ihrer Heirat eingesperrt werden und nur Richard wieder freigelassen wird, bricht er aus Sorge um seine schwangere Frau aus seiner besonnenen Ruhe aus. Alles Weitere gehen die Lovings mit fast stoischer Gelassenheit an, wobei sie sich auch von den Rückschlägen vor den verschiedenen gerichtlichen Instanzen nicht aus der Ruhe bringen lassen, Interviews geben und sich für das „Life“-Magazin zuhause von einem Fotografen (Michael Shannon) ablichten lassen. Durch die sehr entspannte Inszenierung bleibt der Zuschauer stets dicht bei seinen Figuren, die durch Joel Edgerton („Warrior“, „Black Mass“) und Ruth Negga („Preacher“, „World War Z“) sehr zurückhaltend, aber dadurch nur überzeugender verkörpert werden.
So präsentiert sich „Loving“ als feinfühlig inszeniertes Drama, das eindrucksvoll dokumentiert, dass gewichtige Themen auch ohne großes Brimborium umgesetzt werden können.
"Loving" in der IMDb
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