Der Verschwinden der Eleanor Rigby
Unter dem Motto „Two Films. One Love“ hat der New Yorker Filmemacher Ned Benson 2013 eine ungewöhnliche Liebesgeschichte jeweils aus der Perspektive der Frau („The Disappearance Of Eleanor Rigby: Her“) und aus der des Mannes („The Disappearance Of Eleanor Rigby: Him“) erzählt, ehe er 2014 aus den beiden Einzelfilmen eine gemeinsame dritte Best-of-Version („The Disappearance Of Eleanor Rigby: Them“) erstellte, die auch in den deutschen Kinos unter dem Titel „Das Verschwunden der Eleanor Rigby“ zu sehen gewesen ist.
James McAvoy („Abbitte“, „Split“) und Jessica Chastain („Der Marsianer“, „Zero Dark Thirty“) brillieren dabei als Liebespaar, dessen Glück durch eine Tragödie erschüttert wird.
Nach dem Tod ihres gemeinsamen Sohnes bricht Eleanor Rigby (Jessica Chastain) jeden Kontakt zu ihrem Mann Conor (James McAvoy) ab und will ihrem Leben sogar durch einen Sprung ins Wasser ein Ende setzen. Nach ihrer Rettung zieht sie zurück zu ihren Eltern Julian (William Hurt) und Mary (Isabelle Huppert) sowie ihrer alleinerziehenden Schwester Katy (Jess Weixler). Behutsam versucht die Familie, Eleanor wieder zurück ins Leben zu führen. Während ihr als Dozent tätiger Vater durch seine Kontakte zur New York University ihr einen Platz in den Vorlesungen der charismatischen Professorin Lillian Friedman (Viola Davis) verschafft, freundet sich Eleanor mit der Dozentin an und findet so einen Weg, sich neu zu erfinden.
Conor schlägt sich derweil mit seinem besten Freund, dem Chefkoch Stuart (Bill Hader), in seinem Restaurant durch, das kurz vor der Schließung steht. Unermüdlich versucht er, Eleanor zu finden, muss aber feststellen, dass sie sich jede Kontaktaufnahme durch ihn verbittet. Doch auch wenn er aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und vorübergehend bei seinem Vater Spencer (Ciaran Hinds) unterkommt, lässt er nicht davon ab, seine Frau zurückzugewinnen …
Ned Benson, der vor seiner experimentellen Spielfilm-Trilogie nur drei Kurzfilme inszeniert hatte, wählt einen ungewöhnlichen Ansatz für den Plot seiner Liebesgeschichte, beginnt mit ein paar glücklichen Szenen aus der Beziehung zwischen Conor und Eleanor und schneidet ohne weitere Erklärung auf Eleanors Selbstmordversuch zu.
Was zu dieser verzweifelten Tat und Eleanors anschließenden Abkehr von ihrem Mann geführt hat, wird erst im weiteren Verlauf der Geschichte deutlich. Weniger als die dahinterstehende Tragödie konzentriert sich „Das Verschwunden der Eleanor Rigby“ ganz auf die beiden Ehepartner, die nach Eleanors Flucht jeder für sich mit dem Verlust ihres Kindes, aber auch mit dem möglichen Ende ihrer Beziehung umgehen müssen. Jessica Chastain verkörpert dabei absolut glaubwürdig eine junge, etwas unterkühlt wirkende Frau, die auf einmal gar nicht mehr weiß, wer sie ist und was sie eigentlich will. Das kristallisiert sich eher in den Gesprächen mit ihrer Dozentin als mit ihren Eltern heraus, die ihr auf zurückhaltende Art aber jede erdenkliche Unterstützung bieten.
James McAvoy wiederum spielt mit Conor einen jungen Mann, der gleich an mehreren Fronten kämpft. In erster Linie kämpft er fast aussichtslos um das Überleben seiner Bar, die mit ihren wenigen Gerichten kaum den Ansprüchen seines Freundes Stuart genügt und auch nur freitags gewinnträchtigen Umsatz erzielt. Aber jede freie Minute nutzt er, um Eleanor ausfindig zu machen, bis er sich in einer ihrer Vorlesungen setzt und mit einem Zettelchen vorsichtig Kontakt zu ihr aufzunehmen versucht.
Wie sich Eleanor und Conor dann doch wieder einander annähern, ist einfach berührend erzählt und auch von den prominenten Nebendarstellern eindringlich gespielt. Und bei aller Tragik und Traurigkeit verströmt der Film am Ende doch ein Gefühl von Liebe und (auch elterlicher) Fürsorge, das lange nachhält.
"Das Verschwinden der Eleanor Rigby" in der IMDb
James McAvoy („Abbitte“, „Split“) und Jessica Chastain („Der Marsianer“, „Zero Dark Thirty“) brillieren dabei als Liebespaar, dessen Glück durch eine Tragödie erschüttert wird.
Nach dem Tod ihres gemeinsamen Sohnes bricht Eleanor Rigby (Jessica Chastain) jeden Kontakt zu ihrem Mann Conor (James McAvoy) ab und will ihrem Leben sogar durch einen Sprung ins Wasser ein Ende setzen. Nach ihrer Rettung zieht sie zurück zu ihren Eltern Julian (William Hurt) und Mary (Isabelle Huppert) sowie ihrer alleinerziehenden Schwester Katy (Jess Weixler). Behutsam versucht die Familie, Eleanor wieder zurück ins Leben zu führen. Während ihr als Dozent tätiger Vater durch seine Kontakte zur New York University ihr einen Platz in den Vorlesungen der charismatischen Professorin Lillian Friedman (Viola Davis) verschafft, freundet sich Eleanor mit der Dozentin an und findet so einen Weg, sich neu zu erfinden.
Conor schlägt sich derweil mit seinem besten Freund, dem Chefkoch Stuart (Bill Hader), in seinem Restaurant durch, das kurz vor der Schließung steht. Unermüdlich versucht er, Eleanor zu finden, muss aber feststellen, dass sie sich jede Kontaktaufnahme durch ihn verbittet. Doch auch wenn er aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und vorübergehend bei seinem Vater Spencer (Ciaran Hinds) unterkommt, lässt er nicht davon ab, seine Frau zurückzugewinnen …
Ned Benson, der vor seiner experimentellen Spielfilm-Trilogie nur drei Kurzfilme inszeniert hatte, wählt einen ungewöhnlichen Ansatz für den Plot seiner Liebesgeschichte, beginnt mit ein paar glücklichen Szenen aus der Beziehung zwischen Conor und Eleanor und schneidet ohne weitere Erklärung auf Eleanors Selbstmordversuch zu.
Was zu dieser verzweifelten Tat und Eleanors anschließenden Abkehr von ihrem Mann geführt hat, wird erst im weiteren Verlauf der Geschichte deutlich. Weniger als die dahinterstehende Tragödie konzentriert sich „Das Verschwunden der Eleanor Rigby“ ganz auf die beiden Ehepartner, die nach Eleanors Flucht jeder für sich mit dem Verlust ihres Kindes, aber auch mit dem möglichen Ende ihrer Beziehung umgehen müssen. Jessica Chastain verkörpert dabei absolut glaubwürdig eine junge, etwas unterkühlt wirkende Frau, die auf einmal gar nicht mehr weiß, wer sie ist und was sie eigentlich will. Das kristallisiert sich eher in den Gesprächen mit ihrer Dozentin als mit ihren Eltern heraus, die ihr auf zurückhaltende Art aber jede erdenkliche Unterstützung bieten.
James McAvoy wiederum spielt mit Conor einen jungen Mann, der gleich an mehreren Fronten kämpft. In erster Linie kämpft er fast aussichtslos um das Überleben seiner Bar, die mit ihren wenigen Gerichten kaum den Ansprüchen seines Freundes Stuart genügt und auch nur freitags gewinnträchtigen Umsatz erzielt. Aber jede freie Minute nutzt er, um Eleanor ausfindig zu machen, bis er sich in einer ihrer Vorlesungen setzt und mit einem Zettelchen vorsichtig Kontakt zu ihr aufzunehmen versucht.
Wie sich Eleanor und Conor dann doch wieder einander annähern, ist einfach berührend erzählt und auch von den prominenten Nebendarstellern eindringlich gespielt. Und bei aller Tragik und Traurigkeit verströmt der Film am Ende doch ein Gefühl von Liebe und (auch elterlicher) Fürsorge, das lange nachhält.
"Das Verschwinden der Eleanor Rigby" in der IMDb
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