Unbreakable - Unzerbrechlich
Nachdem M. Night Shyamalan mit seinem Grusel-Thriller „The Sixth Sense“ (1999) für einen Überraschungshit gesorgt hat, waren die Erwartungen an sein Nachfolgeprojekt entsprechend hoch. Mit „Unbreakable“ blieb er ein Jahr später dem Mystery-Genre zwar treu, erweiterte seinen neuen Film aber um die Superhelden-Thematik aus der mythischen Tradition der Comic-Kunst.
David Dunn (Bruce Willis) reist nach einem Bewerbungsgespräch in New York mit dem Zug nach Philadelphia, als der Zug entgleist und David der einzige Überlebende des Unglücks ist. Von dieser unglaublichen Tatsache abgesehen versteht niemand, warum sich David nicht mal einen Kratzer, geschweige denn einen Knochenbruch zugezogen hat. Wirklich glücklich ist David über sein Überleben nicht. Seine Ehe mit Audrey (Robin Wright) liegt in Trümmern, bei seinem Job als Ordner in einem Baseballstadion ist er definitiv unterfordert. Nach dem Gedenkgottesdienst für die bei dem Zugunglück Getöteten und deren Familien wird David von dem Comickunst-Galeriebesitzer Elijah Price (Samuel L. Jackson) kontaktiert, der David und seinen halbwüchsigen Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) nicht nur über die Geschichte der Comic-Kunst und die Darstellung von Superhelden und Bösewichtern darin unterrichtet, sondern David auch darüber aushorcht, wie oft er schon in seinem Leben krank gewesen ist.
Elijah, der seit seiner Geburt unter einer seltenen Krankheit leidet, bei der seine Knochen zerbrechen wie Glas, ist offensichtlich auf der Suche nach seinem Pendant, denn wenn er selbst so zerbrechlich ist, muss es auf der anderen Seite des Spektrums jemanden geben, der unzerbrechlich ist und Superkräfte haben muss. David will davon nichts hören, kann sich aber nicht daran erinnern, jemals krank gewesen zu sein. Außerdem scheint er zu spüren, wenn Menschen, die er berührt, Böses im Sinn haben …
Nachdem das Gespann Willis/Shyamalan so wunderbar in „The Sixth Sense“ funktioniert hatte, besetzte der Filmemacher den Action-Star aus den „Stirb langsam“- und „The Expendables“-Reihen auch in seinem Nachfolgefilm, der ganz ohne Action auskommt, dafür aber sehr viel Gefühl präsentiert. Shyamalan macht gleich zu Anfang klar, dass er die Kunstform der Comics hochschätzt, und in dem überzeugend von Samuel L. Jackson („Pulp Fiction“, „Shaft“) dargestellten Galeriebesitzer Elijah Price wird dieser Anspruch auch konsequent umgesetzt.
Als sich einer seiner Kunden beispielsweise für eine Zeichnung aus einem Superhelden-Comic interessiert und in einem Nebensatz die Bemerkung fallen lässt, dass sich sein vierjähriger Sohn darüber freuen würde, setzt Price den Kunstbanausen umgehend vor die Tür.
Viel spannender ist allerdings die Art und Weise, wie David mit seinem Schicksal umgeht. Es ist zwar nicht besonders glaubwürdig, dass er sich nicht erinnern kann, ob er jemals krank gewesen ist, und auch seinem Gespür für die bösen Absichten von anderen Menschen bislang keine Beachtung geschenkt hat, aber wie er allmählich zusammen mit seinem Sohn festzustellen versucht, ob an Elijahs Theorien etwas dran sein könnte, wird sehr einfühlsam erzählt – vor allem in der Kellerszene, als Spencer seinem Vater beim Krafttraining immer mehr Gewichte auf die Stange legt.
Neben der zunehmend mystischen Superhelden-Komponente ist „Unbreakable“ aber zutiefst menschlich. Auf der einen Seite versucht der kränkliche Elijah Price einen Sinn in seinem Schicksal zu finden, auf der anderen Seite lebt der vielleicht mit Superkräften ausgestattete David unter seinen Möglichkeiten und findet nicht den rechten Weg, seine Familie zusammenzuhalten, worum sich aber wenigstens seine Frau bemüht. Wenn im nächsten Jahr die beiden Shyamalan-Filme „Unbreakable“ und „Split“ mit „Glass“ ihren Abschluss finden, darf man sich auf ein besonderes Filmereignis freuen.
"Unbreakable" in der IMDb
David Dunn (Bruce Willis) reist nach einem Bewerbungsgespräch in New York mit dem Zug nach Philadelphia, als der Zug entgleist und David der einzige Überlebende des Unglücks ist. Von dieser unglaublichen Tatsache abgesehen versteht niemand, warum sich David nicht mal einen Kratzer, geschweige denn einen Knochenbruch zugezogen hat. Wirklich glücklich ist David über sein Überleben nicht. Seine Ehe mit Audrey (Robin Wright) liegt in Trümmern, bei seinem Job als Ordner in einem Baseballstadion ist er definitiv unterfordert. Nach dem Gedenkgottesdienst für die bei dem Zugunglück Getöteten und deren Familien wird David von dem Comickunst-Galeriebesitzer Elijah Price (Samuel L. Jackson) kontaktiert, der David und seinen halbwüchsigen Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) nicht nur über die Geschichte der Comic-Kunst und die Darstellung von Superhelden und Bösewichtern darin unterrichtet, sondern David auch darüber aushorcht, wie oft er schon in seinem Leben krank gewesen ist.
Elijah, der seit seiner Geburt unter einer seltenen Krankheit leidet, bei der seine Knochen zerbrechen wie Glas, ist offensichtlich auf der Suche nach seinem Pendant, denn wenn er selbst so zerbrechlich ist, muss es auf der anderen Seite des Spektrums jemanden geben, der unzerbrechlich ist und Superkräfte haben muss. David will davon nichts hören, kann sich aber nicht daran erinnern, jemals krank gewesen zu sein. Außerdem scheint er zu spüren, wenn Menschen, die er berührt, Böses im Sinn haben …
Nachdem das Gespann Willis/Shyamalan so wunderbar in „The Sixth Sense“ funktioniert hatte, besetzte der Filmemacher den Action-Star aus den „Stirb langsam“- und „The Expendables“-Reihen auch in seinem Nachfolgefilm, der ganz ohne Action auskommt, dafür aber sehr viel Gefühl präsentiert. Shyamalan macht gleich zu Anfang klar, dass er die Kunstform der Comics hochschätzt, und in dem überzeugend von Samuel L. Jackson („Pulp Fiction“, „Shaft“) dargestellten Galeriebesitzer Elijah Price wird dieser Anspruch auch konsequent umgesetzt.
Als sich einer seiner Kunden beispielsweise für eine Zeichnung aus einem Superhelden-Comic interessiert und in einem Nebensatz die Bemerkung fallen lässt, dass sich sein vierjähriger Sohn darüber freuen würde, setzt Price den Kunstbanausen umgehend vor die Tür.
Viel spannender ist allerdings die Art und Weise, wie David mit seinem Schicksal umgeht. Es ist zwar nicht besonders glaubwürdig, dass er sich nicht erinnern kann, ob er jemals krank gewesen ist, und auch seinem Gespür für die bösen Absichten von anderen Menschen bislang keine Beachtung geschenkt hat, aber wie er allmählich zusammen mit seinem Sohn festzustellen versucht, ob an Elijahs Theorien etwas dran sein könnte, wird sehr einfühlsam erzählt – vor allem in der Kellerszene, als Spencer seinem Vater beim Krafttraining immer mehr Gewichte auf die Stange legt.
Neben der zunehmend mystischen Superhelden-Komponente ist „Unbreakable“ aber zutiefst menschlich. Auf der einen Seite versucht der kränkliche Elijah Price einen Sinn in seinem Schicksal zu finden, auf der anderen Seite lebt der vielleicht mit Superkräften ausgestattete David unter seinen Möglichkeiten und findet nicht den rechten Weg, seine Familie zusammenzuhalten, worum sich aber wenigstens seine Frau bemüht. Wenn im nächsten Jahr die beiden Shyamalan-Filme „Unbreakable“ und „Split“ mit „Glass“ ihren Abschluss finden, darf man sich auf ein besonderes Filmereignis freuen.
"Unbreakable" in der IMDb
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