Die Stunde der Patrioten

Tom Clancys Romanreihe um den ehemaligen CIA-Analysten Jack Ryan zählt zu den erfolgreichsten Thriller-Serien weltweit und wurde entsprechend auch in etliche Hollywood-Produktionen umgesetzt. Nachdem der 1984 erschienene erste Band „Jagd auf Roter Oktober“ 1990 von John McTiernan mit Alec Baldwin in der Rolle des Jack Ryan verfilmt worden war, übernahm Harrison Ford dessen Part in den beiden nachfolgenden Verfilmungen „Die Stunde der Patrioten“ (1992) und „Das Kartell“ (1994) unter der Regie von Phillip Noyce
Nachdem Jack Ryan (Harrison Ford) den Dienst beim CIA quittiert hat, ist er als Dozent tätig und hält in der ganzen Welt Vorträge. In London versucht er Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, indem neben seinem Vortrag Zeit mit seiner mitgereisten Frau Caroline (Anne Archer) und Tochter Sally (Thora Birch) verbringt. Allerdings wird er dabei unfreiwillig Zeuge, wie Terroristen einen Anschlag auf den Staatssekretär für Nordirland, Lord Holmes (James Fox), verüben, und verhindert durch seinen beherzten Einsatz Schlimmeres, in dem er einige der Attentäter tötet, darunter den jüngeren Bruder des Anführers Sean Miller (Sean Bean). Der sinnt in Gefangenschaft auf Rache und wird von seinen Gefolgsleuten während des Gefangenentransports befreit.
Während der IRA-Finanzier Paddy O’Neil (Richard Harris) vor laufenden Kameras beteuert, dass hinter dem Attentat auf Holmes nicht die IRA steckt, versucht Jack Ryan vor allem seine Familie zu beschützen, denn Miller hat längst die Fährte aufgenommen und plant seinerseits einen weiteren Anschlag – diesmal auf Ryans Frau und Tochter. Ryan kehrt in den Schoß der CIA zurück, um bei der Jagd auf Miller an vorderster Front zu stehen …
Phillip Noyce („Der Knochenjäger“, „Salt“) präsentiert mit seiner Verfilmung des Tom-Clancy-Romans „Die Stunde der Patrioten“ einen hochklassigen Action-Thriller, in dem Harrison Ford („Der einzige Zeuge“, „Auf der Flucht“) überzeugend einen ehemaligen CIA-Analytiker spielt, der ausnahmsweise mal nicht in erster Linie für sein Land kämpft, sondern einzig um das Leben seiner Familie. Wie kompromisslos er dabei vorgeht, wird schon bei seinem mutigen Einsatz während des Attentats auf den nordirischen Staatssekretär deutlich, als er einige der Terroristen entwaffnet und niederstreckt. Als sein Kollege Robby (Samuel L. Jackson) ihn fragt, was er sich bei dieser Sache gedacht habe, antwortet Jack ihm, dass ihn einfach der Zorn gepackt hatte. Dass Jack auch danach nicht zur Ruhe kommt und der Film so seinen Spannungs- und Action-Pegel konsequent aufrechterhält, liegt natürlich in der Beharrlichkeit, mit der Miller auf Rache für den Tod seines Bruders sinnt, während sein Anführer Kevin O’Donnell (Patrick Bergin) in einem lybischen Camp bereits den nächsten Anlauf plant, Holmes auszuschalten.
Bis es zum zwangsläufigen Aufeinandertreffen von Jack Ryan und Sean Miller kommt, sind etliche dramatische Situationen zu überstehen, die Noyce äußerst packend und vielschichtig inszeniert hat. Dazwischen webt er aber auch immer kurze Szenen aus dem Familienleben der Ryans ein, um den emotionalen Aspekt nicht außen vor zu lassen und deutlich zu machen, wofür Jack Ryan auch sein eigenes Leben aufs Spiel setzt. Auf die politische Komponente wird dabei nur nebenbei eingegangen. Statt der IRA-Splittertruppe hätte es sich bei Millers Truppe auch um jede beliebige andere Terroristengruppierung handeln können. Entsprechend eindimensional sind auch die Bösewichter gezeichnet. Immerhin verleiht James Horner mit seinen leicht irisch angehauchten Klängen für die passende musikalische Untermalung. 
"Die Stunde der Patrioten" in der IMDb

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