Whiteout

Nachdem Dominic Sena in den 1980er Jahren Musikvideos für Acts wie John Waite, Harold Faltermeyer, Peter Cetera, Janet Jackson, Richard Marx, Sting und Bryan Adams inszeniert hatte, legte er 1993 mit „Kalifornia“ ein beachtliches Spielfilmdebüt vor und erwies sich mit „Nur noch 60 Sekunden“ (2000) und „Passwort: Swordfish“ (2001) als versierter Unterhaltungsgarant. Die mehrere Jahre andauernde Funkstille auf der Kinoleinwand hat Sena offenbar nicht gutgetan, denn sein Comeback mit „Whiteout“ fiel 2009 bei Publikum und Kritikern durch. Selbst die tapfer gegen das flache Drehbuch anspielende „Underworld“-Beauty Kate Beckinsale kann das eisige Thriller-Filmchen nicht retten.
Fünfzig Jahre nachdem ein russisches Frachtflugzeug nach einem Schusswechsel an Bord über dem Südpol abgestürzt war, soll US-Marshall Carrie Stetko (Kate Beckinsale) das Verschwinden von drei Forschern aus den Reihen der Amundsen-Scott-Station aufklären. Als die erste Leiche abgelegen irgendwo im Eis auftaucht, wird sie von der Wostok-Station angerufen, wo sie sich ein Bild von der Lage machen soll. Doch als Carrie dort auftaucht, findet sie den Anrufer mit durchgeschnittener Kehle vor und entkommt dem Täter selbst nur knapp. Zusammen mit dem UN-Agenten Pryce (Gabriel Macht) macht sie sich auf die Suche nach dem Täter und stößt auf das tief im Eis liegende Wrack des russischen Flugzeugs. Offenbar hatte es so wertvolle Fracht an Bord, dass dafür über weitere Leichen gegangen wird …
Dominic Sena hat den Film nach der Graphic-Novel „Whiteout“ von Greg Rucka inszeniert und setzt dabei vor allem auf die atemberaubende Kulisse der eisigen Schneelandschaften, die mit Herannahen des antarktischen Winters zu einer tödlichen Falle werden können. Doch Sena macht einfach zu wenig aus der außergewöhnlichen Landschaft. Weder vermittelt er etwas von der Arbeits- und Lebenssituation in den Forschungsstationen, noch gibt er sich den Hauch einer Mühe, um seine Figuren zu charakterisieren. Einzig seiner Hauptdarstellerin Kate Beckinsale („Van Helsing“, „Aviator“) gibt er etwas Raum zur Entfaltung, während ihr von Tom Skerritt („Alien“, „Contact“) gespielter väterlicher Freund Dr. John Fury ebenso blass bleibt wie Gabriel Macht („Suits“) als Stetkos Kollege Pryce. Ärgerlich wirkt vor allem der dumpf mit seiner Hiebwaffe fuchtelnde, maskierte Killer und die plumpe Auflösung. Da kann nicht mal der gefällige Score von Genre-Spezialist John Frizzell („Alien Resurrection“, „Dante’s Peak“) viel retten. 
"Whiteout" in der IMDb

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