L.A. Confidential
Der amerikanische Bestseller-Autor James Ellroy hat etliche Vorlagen für Hollywood-Thriller geliefert (u.a. zu „Dark Blue“, „Black Dahlia“ und „Street Kings“), aber am eindrücklichsten in Erinnerung wird er für die kongeniale Adaption bleiben, die Curtis Hanson 1997 von „L.A. Confidential“ inszeniert hat. Mit einem guten Gespür für den Zeitgeist der 1950er Jahre, einem vielschichtigen Kriminalfall und charismatischen Figuren zählt „L.A. Confidential“ fraglos zu den besten Filmen des Genres.
Captain Dudley Smith (James Cromwell) feiert mit den Polizisten seines Reviers in Los Angeles ausgelassen das Weihnachtsfest 1953. Doch ein Massaker im Schnellrestaurant Night Owl, bei dem auch ein Polizist und ein Call-Girl ums Leben gekommen sind, das sich für den Millionär Pierce Patchett (David Strathairn) gerade einer Nasenoperation unterzogen hat, führt schließlich zur Zusammenarbeit von drei Cops, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich dementsprechend auch nicht leiden mögen. Während Jack Vincennes (Kevin Spacey) für das Drogendezernat arbeitet und sein Polizistengehalt dadurch aufbessert, dass er den Herausgeber des Klatschblattes „Hush Hush“, Sid Hudgens (Danny DeVito), mit vertraulichen Informationen versorgt und als technischer Berater für eine Fernsehserie tätig ist, lässt Officer Bud White (Russell Crowe) sein feuriges Temperament gern an Ehemännern aus, die sich an ihren Frauen vergehen. Der geschniegelte und überaus gescheite Lt. Edmund Exley (Guy Pearce) hat als einziger Brillenträger in der Truppe vor allem seine Karriere vor Augen und würde nie die Dienstvorschriften verletzen, um zu einem gewünschten Ergebnis bei der Strafverfolgung zu kommen. Zwar werden schnell drei schwarze Gangster festgenommen und bei ihrer Flucht während der Vernehmung erschossen, doch der Fall ist für Exley, Vincennes und White noch längst nicht gelöst. Vor allem der Patchett, der die Frauen in seinem exklusiven Call-Girl-Ring wie Filmstars aussehen lässt (zur Not auch mit Hilfe von plastischer Chirurgie) und das Veronica-Lake-Double Lynn Bracken (Kim Basinger) stehen im Fokus ihrer Ermittlungen, die immer persönlichere Züge annehmen …
Curtis Hanson („Die Hand an der Wiege“, „8 Mile“) hat mit „L.A. Confidential“ nicht nur den Glamour der goldenen Hollywood-Ära eingefangen, auf die das Klatschmagazin „Hush Hush“, Vincennes Kontakt zu Filmproduktionen und die zu Hollywood-Doubles stilisierten Call-Girls verweisen, sondern dieser Glitzerwelt auch gleich ihre Schattenseiten gegenübergestellt, die aus Prostitution, Gewalt und Korruption bestehen. Genauso spannend wie die Aufklärung des Massakers im Night Owl erweist sich nämlich die Entwicklung der so unterschiedlich charakterisierten Cops, vor allem von Lt. Exley, der selbst Kollegen verpfeift, um der Gerechtigkeit genüge zu tun, aber im weiteren Verlauf der Handlung immer öfter zu Mitteln greift, die ihm zuvor völlig zuwider gewesen sind.
Eine weitere interessante Figur ist in der geheimnisvollen Lynn Bracken angelegt, die sowohl bei White als auch bei Exley mehr als nur freundschaftliche Gefühle weckt. Sie stellt wie Patchett allerdings auch den Niedergang Hollywoods dar, in der die Stars vermehrt die Klatschspalten der Zeitungen füllten und die Politik der Studiobosse jede Kreativität zu ersticken drohte. So hat Hanson geschickt die Stilmittel der „schwarzen Serie“ der 1940er und 1950er Jahre verwendet, um die dunkle Seite Hollywoods, sondern auch der Gesellschaft aufzuzeigen, was sich besonders im brutalen Finale niederschlägt. Sehenswert sind vor allem die Darbietungen von Guy Pierce („Memento“, „The Proposition“), Russell Crowe („Gladiator“, „American Gangster“) und Kevin Spacey („House of Cards“, „American Beauty“), aber auch von James Cromwell („W.“, „The Green Mile“) und Kim Basinger („9 ½ Wochen“, „Batman“). Dazu sorgt die feine Kameraarbeit von Dante Spinotti („Insider“, „X-Men: Der letzte Widerstand“) und der coole Score von Jerry Goldsmith („Rambo“, „Das Omen“) für weitere Höhepunkte dieses modernen Klassikers.
"L.A. Confidential" in der IMDb
Captain Dudley Smith (James Cromwell) feiert mit den Polizisten seines Reviers in Los Angeles ausgelassen das Weihnachtsfest 1953. Doch ein Massaker im Schnellrestaurant Night Owl, bei dem auch ein Polizist und ein Call-Girl ums Leben gekommen sind, das sich für den Millionär Pierce Patchett (David Strathairn) gerade einer Nasenoperation unterzogen hat, führt schließlich zur Zusammenarbeit von drei Cops, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich dementsprechend auch nicht leiden mögen. Während Jack Vincennes (Kevin Spacey) für das Drogendezernat arbeitet und sein Polizistengehalt dadurch aufbessert, dass er den Herausgeber des Klatschblattes „Hush Hush“, Sid Hudgens (Danny DeVito), mit vertraulichen Informationen versorgt und als technischer Berater für eine Fernsehserie tätig ist, lässt Officer Bud White (Russell Crowe) sein feuriges Temperament gern an Ehemännern aus, die sich an ihren Frauen vergehen. Der geschniegelte und überaus gescheite Lt. Edmund Exley (Guy Pearce) hat als einziger Brillenträger in der Truppe vor allem seine Karriere vor Augen und würde nie die Dienstvorschriften verletzen, um zu einem gewünschten Ergebnis bei der Strafverfolgung zu kommen. Zwar werden schnell drei schwarze Gangster festgenommen und bei ihrer Flucht während der Vernehmung erschossen, doch der Fall ist für Exley, Vincennes und White noch längst nicht gelöst. Vor allem der Patchett, der die Frauen in seinem exklusiven Call-Girl-Ring wie Filmstars aussehen lässt (zur Not auch mit Hilfe von plastischer Chirurgie) und das Veronica-Lake-Double Lynn Bracken (Kim Basinger) stehen im Fokus ihrer Ermittlungen, die immer persönlichere Züge annehmen …
Curtis Hanson („Die Hand an der Wiege“, „8 Mile“) hat mit „L.A. Confidential“ nicht nur den Glamour der goldenen Hollywood-Ära eingefangen, auf die das Klatschmagazin „Hush Hush“, Vincennes Kontakt zu Filmproduktionen und die zu Hollywood-Doubles stilisierten Call-Girls verweisen, sondern dieser Glitzerwelt auch gleich ihre Schattenseiten gegenübergestellt, die aus Prostitution, Gewalt und Korruption bestehen. Genauso spannend wie die Aufklärung des Massakers im Night Owl erweist sich nämlich die Entwicklung der so unterschiedlich charakterisierten Cops, vor allem von Lt. Exley, der selbst Kollegen verpfeift, um der Gerechtigkeit genüge zu tun, aber im weiteren Verlauf der Handlung immer öfter zu Mitteln greift, die ihm zuvor völlig zuwider gewesen sind.
Eine weitere interessante Figur ist in der geheimnisvollen Lynn Bracken angelegt, die sowohl bei White als auch bei Exley mehr als nur freundschaftliche Gefühle weckt. Sie stellt wie Patchett allerdings auch den Niedergang Hollywoods dar, in der die Stars vermehrt die Klatschspalten der Zeitungen füllten und die Politik der Studiobosse jede Kreativität zu ersticken drohte. So hat Hanson geschickt die Stilmittel der „schwarzen Serie“ der 1940er und 1950er Jahre verwendet, um die dunkle Seite Hollywoods, sondern auch der Gesellschaft aufzuzeigen, was sich besonders im brutalen Finale niederschlägt. Sehenswert sind vor allem die Darbietungen von Guy Pierce („Memento“, „The Proposition“), Russell Crowe („Gladiator“, „American Gangster“) und Kevin Spacey („House of Cards“, „American Beauty“), aber auch von James Cromwell („W.“, „The Green Mile“) und Kim Basinger („9 ½ Wochen“, „Batman“). Dazu sorgt die feine Kameraarbeit von Dante Spinotti („Insider“, „X-Men: Der letzte Widerstand“) und der coole Score von Jerry Goldsmith („Rambo“, „Das Omen“) für weitere Höhepunkte dieses modernen Klassikers.
"L.A. Confidential" in der IMDb
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