Crossfire - Unter Beschuss

Einst war Vincent Drieu (Richard Berry) Mitglied einer Spezialeinheit, nun wurde der ehemalige Supercop aus unbekannten Gründen in ein heruntergekommenes Polizeirevier in den Außenbezirken von Marseille strafversetzt. Seine schwangere Vorgesetzte macht keinen Hehl daraus, dass hier nur Dienst nach Vorschrift ausgeübt wird, was sich offensichtlich auf das Führen des Wachbuchs beschränkt. 
Als er mit seinen neuen Kollegen einen gestohlenen und im arabischen Bezirk abgestellten Mitsubishi sicherstellt, kniet er sich allerdings in einen Fall, in dem es um mehr geht als Drogenhandel in der Unterwelt. Während sich die örtliche Polizei, deren Revier ohnehin in drei Monaten geschlossen wird, längst mit den Gangstern um Nachtclubbesitzer Farge (Jean-Louis Loca) arrangiert haben, legt es Drieu auf eine offene Konfrontation an und wird selbst zur Zielscheibe für die Unterwelt. Reagierten die Kollegen anfangs irritiert auf den Diensteifer ihres neuen Kommandanten, fühlen sie sich doch bald wieder wie richtige Polizisten, begleiten Drieu bei seinen morgendlichen Jogging-Trips, ermitteln ernsthaft und legen sich mit den richtigen Gaunern an, bis diese den ultimativen Rückschlag in Angriff nimmt. 
Fernsehserien- und -filmregisseur Claude-Michel Rome schuf mit „Crossfire“ einen spannenden Thriller um einen zerrissenen Cop, über dessen geheimnisvolle Vergangenheit nur bruchstückhaft aufgeklärt wird. Die Story wirkt zwar nicht immer überzeugend, ist aber souverän und temporeich inszeniert, bis sie in einen nicht wirklich glaubwürdigen Showdown à la Carpenters „Assault on Precinct 13“ gipfelt. Doch bis hierher bietet entwickelt „Crossfire“ souveräne Krimi-Kost mit moderater Action und sympathischen Figuren, von denen Richard Berry („22 Bullets“) als undurchsichtiger Cop mit einer ebenso unklaren Mission herausragt. 

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