Shelter
Die renommierte Psychiaterin Dr. Cara Jessup (Julianne Moore) wird regelmäßig als Gutachterin bei Gerichtsprozessen bemüht, um die Existenz von multiplen Persönlichkeitsstörungen zu widerlegen. Doch dann drängt der ebenfalls als Psychiater praktizierende Vater (Jeffrey DeMunn) darauf, dass sie sich einen seiner Patienten (Jonathan Rhys Meyers) näher ansieht, der wahlweise als Adam,
David oder Wesley in Erscheinung tritt. Spätestens als sich die ehrgeizige Psychiaterin wiederholt die Videoaufzeichnung der eindrucksvollen Verwandlung betrachtet, ist sie fasziniert von dem Fall und findet schnell heraus, dass die Personen, deren Identität sich ihr Patient bedient, längst tot sind.
Davids Mutter (Frances Conroy) bringt Cara schließlich auf die Spur einer in den Bergen lebenden Granny (Joyce Hurring), die offensichtlich in uralten heidnischen Ritualen bewandert ist. Caras Glaube an die Wissenschaft wird hier einer schweren Prüfung unterzogen, und weitere Todesfälle in ihrem Familien- und Freundeskreis zwingen sie zu einem ganz unwissenschaftlichen Vorgehen.
Dem Thema der multiplen Persönlichkeitsstörung hat sich der Drehbuchautor Michael Cooney bereits in seinem Drehbuch zum erfolgreichen Psycho-Thriller „Identität“ angenommen. Julianne Moore („The Forgotten“, „The Hours“, „Die Stadt der Blinden“) spielt einmal mehr die auf einsamem Posten stehende Power-Frau, die einem erschreckenden Geheimnis auf der Spur ist. Ihre Rolle spielt sie ebenso überzeugend wie Jonathan Rhys Meyers („The Tudors“) den mysteriösen Verrückten, der wie auf Kommando die Identitäten wechselt.
Die düstere Farbgebung, die schaurigen Verwandlungseffekte, die heidnischen Rituale, moderat eingesetzte Schock-Effekte und der atmosphärische Gruselscore von John Frizzell („Whiteout“, „Legion“) machen „Shelter“ zu einem nicht erstklassigen, aber doch sehenswerten und spannenden Psycho-Thriller mit leider vorsehbarem Ende.
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