Survival of the Dead
Bis vor kurzem war das idyllische Plum Island noch eine intakte Schutzzone vor dem sich rasant ausbreitenden Zombievirus, doch als die Untoten auch über die Insel hereinfallen zu beginnen, werden die beiden alteingesessenen Familien der O'Flynns und der Muldoons zu erbitterten Feinden. Während Patrick O'Flynn (Kenneth Welsh) mit seinen männlichen Verwandten den Zombies den Gnadenschuss verpasst, hofft Shamus Muldoon (Richard Fitzpatrick) auf eine göttliche Botschaft.
Bis dahin werden die vom Virus befallenen Familienmitglieder in Ketten nicht nur in den Viehställen,
sondern auch in der heimischen Küche gehalten, bis ein entsprechendes Gegenmittel gefunden worden ist. Da die Muldoons in der Überzahl sind, muss O'Flynn mit einem Boot die Insel verlassen.
Er und die wenigen, die seinen Weg ins Exil begleiten wollen, treffen auf eine militärische Eliteeinheit, die unter der Führung des raubeinigen Sarge (Alan Van Sprang) effektiv gegen die Zombies vorgeht. Gemeinsam kehren sie nach Plum Island zurück, wo O'Flynn mit Schrecken feststellen muss, dass die Seuche weiter um sich gegriffen hat. Mit den Soldaten im Rücken hofft er die erneute Konfrontation mit den Muldoons diesmal für sich zu entscheiden.
Vor über vierzig Jahren hat Horroraltmeister George A. Romero mit „The Night Of The Living Dead“ (1968) die Geburtsstunde des Zombiefilms eingeleitet. Seither haben die Untoten immer wieder das Horrorgenre bevölkert und dabei den einen oder anderen Akzent setzen können, man denke nur an Danny Boyles „28 Days Later“ oder zuletzt Breck Eisners „The Crazies“. Romero selbst hat über die Jahre etliche - immer wieder zivilisationskritische - Variationen seiner Zombie-Thematik produziert. Was mit „The Night Of The Living Dead“ als Verurteilung von Krieg und Rassismus begann,
setzte sich mit „Dawn Of The Dead“ als Konsumkritik, mit „Day Of The Dead“ als Absage an die militärindustrielle Doktrin, mit „Land Of The Dead“ als postmodernen Klassenkampf fort, ehe mit „Diary Of The Dead“ die mediale Selbstbeweihräucherung in den Fokus geriet.
Mit „Survival Of The Dead“ bietet Zombie-Veteran Romero wenig Neues. Wenn sich die Zombies über Menschen hermachen und ihnen die hellrot leuchtenden Eingeweide rausreißen, wirkt das nicht mehr schockierend. Auch die Story bietet wenig Spannungsmomente. Erst die Wiederbegegnung der beiden verfeindeten Familienoberhäupter lässt vertraute Westernszenarien aufleben und die soziale Ordnung weiter verfallen, wobei das Militär überraschend in den Hintergrund tritt und vielschichtige mythologische Deutungsweisen in den Vordergrund. So bildet der ideologische Kontext, in dem sich Romero mit seinen Zombiefilmen bewegt, auch bei „Survival Of The Dead“ die interessanteste Komponente.
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