44 Inch Chest

Im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerstört ist der massive Colin Diamond (Ray Winstone), als er erfährt, dass seine Frau Liz (Joanne Whalley) ihn mit einem jungen und gut aussehenden Franzosen (Melvil Poupaud) betrogen hat. Diese Freveltat darf natürlich nicht ungesühnt bleiben. Er prügelt den Namen des Loverboys aus seiner Frau heraus und fragt seine Kumpels (John Hurt, Ian McShane, Tom Wilkinson, Stephen Dillane) um Rat. 
Sie entführen Liz' Liebhaber und sperren ihn in einen Schrank ein. Doch was haben sie mit Loverboy eigentlich vor? Wie stellt sich vor allem Colin seine Rache vor? Er bittet seine Kumpel schließlich hinaus und setzt sich allein mit dem verhassten Liebhaber auseinander. Colins Kumpel werden allmählich unruhig. 
Auch der Zuschauer wird bei Malcolm Venvilles Langfilmdebüt auf die harte Probe gestellt. Denn nach vielversprechendem Beginn, mit einem im verwüsteten Zimmer am Boden liegenden Ray Winstone („Departed - Unter Feinden“), Harry Nilssons „Without You“ als passenden Soundtrack im Ohr und der Entführung des Loverboys durch die eingeschworene Männerclique, beschränkt sich das kammerspielartige Thriller-Drama auf die Präsentation ihres ausgezeichneten Darsteller-Ensembles. Alte Haudegen wie John Hurt („1984“, „V wie Vendetta“), Ian McShane („Death Race“, „Die Säulen der Erde“) und Tom Wilkinson („Michael Clayton“, „Duplicity“) haben sichtlich Spaß an ihren Rollen, ihrem Freund bei seinem Racheplan zu helfen, doch bietet ihnen das Drehbuch von Louis Mellis und David Scintos („Sexy Beast“) leider zu wenig Möglichkeiten, ihr Können auszuspielen. 
Die Dialoge sind mitunter zwar recht unterhaltsam, doch schleppt sich die Story recht träge dahin und endet auch etwas unbefriedigend. Der propagierte Vergleich zu Tarantinos „Reservoir Dogs“ führt hier leider voll in die Irre. Allein der unterhaltsame Score von Angelo Badalamenti („Twin Peaks“, „Mathilde - Eine große Liebe“) kann hier neben den Darstellern punkten.

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