The Experiment

Kaum hat der Altenpfleger Travis (Adrien Brody) seinen Halbtagsjob verloren, versucht er seinem Leben als Friedensaktivist neuen Sinn zu verleihen. Als er bei einer Demonstration die hübsche Kelly (Maggie Grace) kennenlernt, plant das frisch verliebte Paar einen Trip nach Indien. Um sich den leisten zu können, kommt Travis das in der Zeitung inserierte Angebot, eintausend Dollar pro Tag für die Teilnahme an einem zweiwöchigen psychologischen Experiment zu verdienen, gerade recht. 
Zusammen mit 25 anderen Probanden nimmt Travis an einer Staatsgefängnissimulation teil, bei der die Teilnehmer in Wärter und Häftlinge eingeteilt werden und strikte Regeln befolgen müssen. Sollten diese nicht eingehalten werden, muss mit "angemessener" Bestrafung gerechnet werden. Sollte es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen, wird das Experiment sofort beendet und die Teilnehmer des Experiments gehen ohne Verdienst nach Hause. Doch die Wärter unter der Führung des bei seiner Mutter lebenden Versagers Barris (Forest Whitaker) und des sexsüchtigen Chase (Cam Gigandet) nutzen ihre Macht über die Häftlinge schnell aus und provozieren schon am zweiten Tag Auseinandersetzungen mit den Häftlingen, unter denen ein Diabetiker dringend ärztliche Hilfe benötigt. Dass Travis immer wieder die Autorität der Wärter zu untergraben versucht, lässt sich Barris nicht lange gefallen. 
Selten genug kommt einem deutschen Film die „Ehre“ zuteil, in Hollywood zu einem Remake verarbeitet zu werden. Immerhin bedeutete der Psychothriller „Das Experiment“ aus dem Jahre 2001 für Oliver Hirschbiegel („Tatort“, „Kommissar Rex“, „Der Untergang“) die Eintrittskarte nach Hollywood, wo er sich 2007 zunächst ebenfalls mit „Invasion“ an einem Remake versuchen durfte. Was Hirschbiegels „Experiment“ auszeichnete, waren die eigentlich stinknormalen Charaktere, die in der Versuchssituation zu gewaltbereiten Psychopathen mutierten. Diese erschreckende Entwicklung geht dem Remake durch Paul Scheuring leider ab, da die beiden Wärter, die am wenigsten vor dem Einsatz von Gewalt zurückschrecken, bereits in ihrem „normalen“ Leben psychisch angeschlagen gewesen sind. Für den Zuschauer unverständlich bleibt auch die Zurückhaltung der Forscher, die nach der Einweisung in das Experiment nicht mehr auftauchen und schon gar nicht das Experiment abbrechen. Trotz dieser Schwächen bleibt das Remake wegen seiner charismatischen Hauptdarsteller, der ansehnlichen Kameraarbeit und des eindringlichen Scores von Graeme Revell ein durchaus sehenswerter Psychothriller.  

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