Shank
London im Jahre 2015 wird von Gangs beherrscht, die ihr Leben damit verbringen, möglichst nicht auf andere Gangs zu treffen, die ebenso wie sie selbst auf derSuche nach etwas Essbarem sind. Während sich die Privilegierten in ihren eigenen abgesicherten Vierteln verschanzt haben, streifen die „Paper Chazers“ mit ihrem Anführer Rager (Ashley Bashy Thomas) durch die tristen und
verlassenen Straßen der Stadt, üben neue Dance-Moves und versuchen, möglichst stressfrei an Nahrung zu kommen.
Doch ein Überfall auf einen Transporter endet für Rager tödlich, als er versucht, seinen jüngeren Bruder Junior (Kedar Williams-Stirling) vor dem Angriff der gewaltbereiten „The Souljahz“ zu schützen. Er selbst wird dabei von dem kindlichen Anführer Tugz (Jerome Holder) hinterrücks erstochen. Junior schwört Rache und muss erst seine anderen Kumpels überzeugen, um sich dann mit den „Slaughter Gurlz“ zu vereinen, die ebenfalls eine offene Rechnung mit Tugz zu begleichen haben. Nach einem ausgelassenen Abend mit Rum, Musik, Tanz und Sex machen sich die jugendlichen Rächer auf den Weg.
Mo Alis Banden-Drama widmet sich durchaus einem aktuellen Thema und spitzt es vor dem Hintergrund der auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich in der Zukunft so zu, dass der Fokus des sozialen Lebens ganz auf die Gangs gerichtet wird. Zeitgemäß sind auch der Slang, die Rap-Musik und die dazugehörigen Moves, wobei die Videospiel- und Comic-Einlagen dem Ganzen noch einen adoleszenten Touch verleihen und die dramaturgischen Schwächen überspielen sollen.
Denn die Rachestory ist im Grunde schnell erzählt und ebenso unprätentiös inszeniert. Leider bleiben auch die einzelnen Figuren sehr blass. Echte Einblicke in die Psyche der Ghetto-Kids werden nicht gewährt. So wird die Chance, zu einem durchaus spannenden gesellschaftlichen Thema einen Diskussionsbeitrag beizusteuern, leichtfertig vertan.
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