Monte Christo
Um das Leben seines schwerkranken Kapitäns zu retten, unternimmt der pflichtbewusste Seemann Edmond Dantes (Jim Caviezel) mit seinem Freund Mondego (Guy Pearce) den halsbrecherischen Versuch, Hilfe auf der Insel Elba zu finden, wohin Napoleon verbannt worden ist und der dem gutgläubigen Seemann einen Brief anvertraut, der in Marseille von einer bestimmten Person abgeholt werden soll. Kaum ist Dantes wieder im Heimathafen, wird er von seinem Chef zum Kapitän befördert und kann so seine bezaubernde Verlobte Mercédès (Dagmara Dominczyk) früher heiraten als erwartet.
Doch sein reicher wie eifersüchtiger Freund Mondego, der selbst ein Auge auf die schöne Frau geworfen hat, verrät Dantés an den Staatsanwalt, der ihn wegen Hochverrats auf die Gefängnisinsel Château d'If bringen lässt. Eine Flucht scheint unmöglich, doch mit dem greisen Abbé Faria (Richard Harris), der Dantes alles Wissenswerte beibringt, gräbt er sich mühsam einen Schacht nach draußen. Nach dreizehn qualvollen Jahren ermöglicht ausgerechnet Farias Tod Dantes Flucht von der Insel.
Mit der Schatzkarte, die ihm der alte Mann überlassen hat, macht er sich auf den Weg auf die Insel Monte Christo, wird so zu einem reichen Mann und kehrt als Graf von Monte Christo nach Marseille zurück. Als er erfährt, dass sich seine Geliebte nur einen Monat nach seiner Inhaftierung mit Mondego vermählt hat, schmiedet der selbsternannte Graf einen perfiden Racheplan.
Alexandre Dumas' Abenteuer-Klassiker "Der Graf von Monte Christo" ist schon vielfach verfilmt worden, aber selten in so schönen Bildern eingefangen und flott inszeniert wie von Kevin Reynolds ("Waterworld", "Robin Hood - König der Diebe"). Jim Caviezel konnte hier schon mal eindrucksvoll das Leiden üben, das er in Mel Gibsons "Die Passion Christi" exzessiv durchleben musste. Glaubwürdig verkörpert er den naiven Seemann, der aufgrund eines Verrats seine große Liebe und eine Menge Lebenszeit verlor und nach seiner spektakulären Flucht wie verwandelt auf der schillernden Bühne des reichen Adels und der hohen Politik auftaucht.
Guy Pearce ("Memento") mimt ebenso stark seinen reichen, aber glücklosen Freund, der schamlos seine gesellschaftlichen Privilegien ausspielt, um seine Begehrlichkeiten zu befriedigen. Bis in die Nebenrollen hervorragend
besetzt, besticht das in Irland und auf Malta gedrehte Rachedrama weniger durch die Erfassung der literarischen Qualität von Dumas' Klassiker, sondern in der sehr schnörkellosen, direkten Inszenierung, die keine Langeweile aufkommen lässt, aber auch keine psychologischen Tiefen auslotet.
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