Die Tribute von Panem - The Hunger Games

Seit dem berauschenden Siegeszug der "Harry Potter"-Verfilmungen durch die internationalen Kinosäle ist kaum ein Jugend-Fantasyreihen-Bestseller davor sicher, für die große Leinwand ausgeschlachtet zu werden, seien es die "Die Chroniken von Narnia", "Lemony Snicket", "Der Goldene Kompass" oder Cornelia Funkes "Tintenherz". Allerdings ist es nur den wenigsten davon vergönnt, ebenfalls in Serie zu gehen. Gute Chancen auf eine vollständige Verfilmung einer Reihe dürfte Suzanne Collins' düstere Fantasy-Trilogie "Die Tribute von Panem" besitzen. An der Kinokasse sahnte der Auftaktfilm "Die Tribute von Panem - The Hunger Games" nämlich schon mächtig ab. 
Es herrschen alles andere als rosige Zeiten in den zukünftigen Vereinigten Staaten von Amerika. Das durch Naturkatastrophen verwüstete Land wurde zu Panem, das aus dem wohlhabenden Kapitol und zwölf Distrikten besteht. Nachdem ihr Aufstand gegen die Regierung niedergeschlagen wurde, sind die Distrikte durch Präsident Snow (Donald Sutherland) dazu verdammt worden, jedes Jahr je einen Jungen und ein Mädchen im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren zu opfern, die als großes Medienereignis bei den Hungerspielen gegeneinander antreten müssen. In Distrikt 12 ist es die gerade erst zwölfjährige Primrose Everdeen (Willow Shields), die ausgelost wird, doch ihre ältere Schwester Katniss (Jennifer Lawrence) nimmt freiwillig in ihre Stelle ein und wird mit ihrem männlichen Pendant Peeta Mellark (Josh Hutcherson) zum Kapitol gebracht. Unter der Leitung des einstigen Hungerspiele-Siegers Haymitch Abernathy (Woody Harrelson) werden die beiden auf ihren Überlebenskampf vorbereitet. Bereits acht Stunden nach Spielbeginn hat sich die Truppe drastisch reduziert. "Pleasantville"-Regisseur Gary Ross ist vielleicht nicht der erste Name, der einem für eine Fantasy-Bestseller-Verfilmung in den Sinn kommen würde, aber der stilsichere Filmemacher beweist mit seiner Adaption von "The Hunger Games" - so der Originaltitel - ein gutes Gespür für eine opulente Ausstattung, einen dramatisch zugespitzten Plot und sympathische Jungdarsteller, die sich ein gelungenes Stelldichein mit den Routiniers Donald Sutherland, Stanley Tucci und Woody Harrelson geben. Die knapp zweieinhalb Stunden Spielzeit nutzt Ross ausgiebig, um die zunächst fremdartige Panem-Welt vorzustellen und Sinn und Ablauf der Hungerspiele zu skizzieren. 
Abgesehen von dem Ausblick, dass nur eines der ausgelosten Teilnehmer die Spiele überleben wird, erfährt die Konstellation der jungen Kämpfer durch einige Kniffe eine besondere Dynamik, die die Spannung der Geschichte jederzeit aufrechterhält. Die kurzweilige Inszenierung glänzt durch ein schickes Produktionsdesign, die stimmungsvolle Musik von James Newton Howard ("Salt", "The Bourne Legacy") und wartet auf der Blu-ray mit einer Vielzahl von interessanten Extras auf. Am Ende von "The Hunger Games" ist die Neugierde auf die Fortsetzung(en) jedenfalls mehr als geweckt. 

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