The Grey - Unter Wölfen
John Ottway (Liam Neeson) hat den Tod seiner geliebten Frau (Anne Openshaw) noch immer nicht verwunden und ist kurz davor, sich in der eisigen Einöde Alaskas das Hirn aus dem Kopf zu schießen. Doch im letzten Moment hält er bei dem Heulen eines Wolfes inne und setzt sich mit seinen Kollegen von der Ölfirma in einen kleinen Jet, der sie in ihre kanadische Heimat bringen soll. Doch das Flugzeug stürzt bei einem Schneesturm ab.
Wie durch ein Wunder überleben Ottway und sieben seiner Kameraden die abrupte Landung, doch es ist weniger die Eiseskälte, die den Männern im Nirgendwo zusetzt, sondern ein Rudel riesiger Wölfe. Ottway markiert sofort den Führer des Trupps, denn sein Beruf ist es, seine Kollegen vor den wilden Türen zu schützen. Doch seine verordneten Vorsichtsmaßnahmen und Überlebensstrategien fruchten nicht bei jedem. Immer wieder gelingt es den verschlagenen Wölfen, einen Mann nach dem anderen zu töten ...
Joe Carnahan kann man schwer vorwerfen, auf ein Genre festgelegt zu sein. Der Drehbuchautor, Produzent und Regisseur machte zunächst mit dem eindringlichen Cop-Drama "Narc" (2002) auf sich aufmerksam, um dann mit "Smokin' Aces" (2006) ein explosiv-spaßiges Action-Spektakel abzuliefern, dem die protzige Adaption des Fernsehserien-Hits "Das A-Team" (2010) folgte. Mit seinem von Ridley Scott co-produzierten Überlebensthriller "The Grey - Unter Wölfen" thematisiert Carnahan auf eindrucksvoll spannende Weise die Konfrontation des Menschen mit der Gnadenlosigkeit wilder Natur. Nachdem Ottay zu Anfang des Films noch einem einzelnen Wolf auflauern und ihn gezielt niederstrecken konnte, drehen die Wölfe nach dem Flugzeugabsturz den Spieß um und machen Jagd auf die Menschen.
Ähnlich wie in "Jurassic Park", "Der weiße Hai" oder "Piranha" erscheinen die wilden Tiere unerwartet als tödliche Bedrohung, der der Mensch nicht wirklich etwas entgegenzusetzen weiß. Abgesehen von der ewig interessanten Frage, inwieweit der Mensch tatsächlich Herr über die Natur sein kann, fasziniert "The Grey - Unter Wölfen" auch als Studie über den Überlebenskampf hartgesottener Männer in einer unwirtlichen Wildnis.
Während die Szenen mit den Wölfen manchmal an der wenig realitätsnahen Darstellung leiden, überzeugt der Film durch berauschende Naturaufnahmen und tolle Darstellerleistungen. Vor allem Liam Neeson ("96 Hours") verkörpert den zunächst noch zynisch-deprimierten Jäger, der durch den Überlebenskampf wieder neuen Lebensgeist schöpft. Das ist durchweg packend inszeniert, glänzend fotografiert und von Ridley Scotts Komponisten Marc Streitenfeld zurückhaltend musikalisch untermalt worden.
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