Dazed and Confused
Zwei Jahre, bevor der amerikanische Indie-Filmemacher Richard Linklater mit der einfühlsamen Liebesgeschichte „Before Sunrise“ (1995) seinen internationalen Durchbruch feiern durfte, legte er mit „Dazed and Confused“ einen atmosphärisch stimmigen Party-Trip vor, in dem die späteren Hollywood-Stars Ben Affleck, Milla Jovovich und Matthew McConaughey den letzten Schultag an der High School feiern.
Am 28. Mai 1976, dem letzten Schultag an der Lee High School in Austin, Texas, denken die wenigsten noch an die konzentrierte Teilnahme am Unterricht. Stattdessen wird die große Party beim immer coolen Pink (Jason London) geplant, dessen Eltern übers Wochenende verreisen wollen. Außerdem müssen die Übergangsrituale für die Freshmen vorbereitet werden, für die die Seniors zuständig sind. Bis dahin streifen die verschiedenen Cliquen in ihren Autos durch die Gegend, besorgen sich Bier und Gras, hängen beim Billard ab und checken die verschiedenen Vertreter des anderen Geschlechts zum Knutschen oder etwas mehr ab. Zwar wird das Bier für die Party zu früh geliefert, so dass Pinks Vater hinter die Party-Pläne seines Sohnes kommt und den geplanten Wochenend-Trip absagt, aber Not macht bekanntermaßen erfinderisch, so dass die junge Meute sich mit ihren Bier- und Grasvorräten zur Stadtgrenze verzieht, um die Party im Freien zu feiern.
Doch bei all der ausgelassenen Stimmung kommt es auch immer wieder zu Streitereien und Prügeleien zwischen den verschiedenen Lagern …
Es ist nur ein Tag, den Drehbuchautor und Regisseur Richard Linklater („A Scanner Darkly“, „Boyhood“) in „Dazed and Confused“ abbildet, aber in den 1 ¾ Stunden beschreibt er das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Vor dem Hintergrund der 200-Jahr-Feier der Vereinigten Staaten von Amerika und der Präsidentschaft von Nixon-Nachfolger Gerald Ford portraitiert der Film eine Schar von Jugendlichen, die ganz im Hier und Jetzt lebt und sich keine Gedanken um die Zukunft macht. Während Wooderson (Matthew McConaughey) bereits bei der Stadt arbeitet und Geld verdient, wissen die meisten seiner Freunde noch nicht, was sie nach der High School mit ihrem Leben anfangen sollen. Für Pink geht es vor allem darum, zu entscheiden, ob er das Schreiben seines Football-Trainers unterschreiben soll, der von seinen Schützlingen verlangt, dass sie dem Alkohol und den Drogen abschwören, um für die kommende Saison volle Leistung auf dem Feld bringen zu können. Doch Pink lässt sich nicht drängen, sondern versucht erst einmal das Ende des Schuljahres mit seinen Freunden zu genießen. Der Spaß besteht vor allem darin, die männlichen High-School-Neulinge zu verdreschen, während die weiblichen Neuzugänge sich von den Seniors auf dem Boden liegend mit Ketchup, Senf und Mehl teeren und federn lassen müssen, bevor ihnen in der Autowaschanlage der ganze Schmutz wieder vom Leib gespritzt wird.
Die Jungs fahren währenddessen durch die Straßen, demolieren Mülleimer und Briefkästen, kaufen Bier für die große Party ein. Linklater erzählt keine Geschichte mit dramatischen Höhe- und Wendepunkten, sondern den Alltag von jungen wie älteren Schülern, die entweder cool oder spießig sind, Außenseiter, Mitläufer oder Anführer. Zwar gibt es einige Figuren, die etwas mehr im Vordergrund stehen als andere, aber im Grunde genommen geht es Linklater nur darum, die unterschiedlichsten Typen in den Cliquen zu repräsentieren und ihre Art, miteinander zu kommunizieren, was sich am deutlichsten in ausgefallenen Begrüßungsritualen und coolen Sprüchen manifestiert.
Dazu sorgen die charakteristischen Automobile jener Zeit und ein grandioser Soundtrack mit Alice Cooper, Aerosmith, Deep Purple, War, Ted Nugent, Nazareth, ZZ Top, KISS und Black Sabbath für das passende Zeitkolorit. Vor allem ist es den natürlich wirkenden Darstellern zu verdanken, dass „Dazed and Confused“ ein so stimmiges Jugend-Portrait jener Zeit geworden ist.
Nachdem der Film in Deutschland unter dem unmöglichen Titel „Confusion – Sommer der Ausgeflippten“ vertrieben worden war, bringt ihn Koch Media nun unter dem Originaltitel im Mediabook als Blu-ray mit Bonus-DVD auf den Markt.
"Dazed and Confused" in der IMDb
Am 28. Mai 1976, dem letzten Schultag an der Lee High School in Austin, Texas, denken die wenigsten noch an die konzentrierte Teilnahme am Unterricht. Stattdessen wird die große Party beim immer coolen Pink (Jason London) geplant, dessen Eltern übers Wochenende verreisen wollen. Außerdem müssen die Übergangsrituale für die Freshmen vorbereitet werden, für die die Seniors zuständig sind. Bis dahin streifen die verschiedenen Cliquen in ihren Autos durch die Gegend, besorgen sich Bier und Gras, hängen beim Billard ab und checken die verschiedenen Vertreter des anderen Geschlechts zum Knutschen oder etwas mehr ab. Zwar wird das Bier für die Party zu früh geliefert, so dass Pinks Vater hinter die Party-Pläne seines Sohnes kommt und den geplanten Wochenend-Trip absagt, aber Not macht bekanntermaßen erfinderisch, so dass die junge Meute sich mit ihren Bier- und Grasvorräten zur Stadtgrenze verzieht, um die Party im Freien zu feiern.
Doch bei all der ausgelassenen Stimmung kommt es auch immer wieder zu Streitereien und Prügeleien zwischen den verschiedenen Lagern …
Es ist nur ein Tag, den Drehbuchautor und Regisseur Richard Linklater („A Scanner Darkly“, „Boyhood“) in „Dazed and Confused“ abbildet, aber in den 1 ¾ Stunden beschreibt er das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Vor dem Hintergrund der 200-Jahr-Feier der Vereinigten Staaten von Amerika und der Präsidentschaft von Nixon-Nachfolger Gerald Ford portraitiert der Film eine Schar von Jugendlichen, die ganz im Hier und Jetzt lebt und sich keine Gedanken um die Zukunft macht. Während Wooderson (Matthew McConaughey) bereits bei der Stadt arbeitet und Geld verdient, wissen die meisten seiner Freunde noch nicht, was sie nach der High School mit ihrem Leben anfangen sollen. Für Pink geht es vor allem darum, zu entscheiden, ob er das Schreiben seines Football-Trainers unterschreiben soll, der von seinen Schützlingen verlangt, dass sie dem Alkohol und den Drogen abschwören, um für die kommende Saison volle Leistung auf dem Feld bringen zu können. Doch Pink lässt sich nicht drängen, sondern versucht erst einmal das Ende des Schuljahres mit seinen Freunden zu genießen. Der Spaß besteht vor allem darin, die männlichen High-School-Neulinge zu verdreschen, während die weiblichen Neuzugänge sich von den Seniors auf dem Boden liegend mit Ketchup, Senf und Mehl teeren und federn lassen müssen, bevor ihnen in der Autowaschanlage der ganze Schmutz wieder vom Leib gespritzt wird.
Die Jungs fahren währenddessen durch die Straßen, demolieren Mülleimer und Briefkästen, kaufen Bier für die große Party ein. Linklater erzählt keine Geschichte mit dramatischen Höhe- und Wendepunkten, sondern den Alltag von jungen wie älteren Schülern, die entweder cool oder spießig sind, Außenseiter, Mitläufer oder Anführer. Zwar gibt es einige Figuren, die etwas mehr im Vordergrund stehen als andere, aber im Grunde genommen geht es Linklater nur darum, die unterschiedlichsten Typen in den Cliquen zu repräsentieren und ihre Art, miteinander zu kommunizieren, was sich am deutlichsten in ausgefallenen Begrüßungsritualen und coolen Sprüchen manifestiert.
Dazu sorgen die charakteristischen Automobile jener Zeit und ein grandioser Soundtrack mit Alice Cooper, Aerosmith, Deep Purple, War, Ted Nugent, Nazareth, ZZ Top, KISS und Black Sabbath für das passende Zeitkolorit. Vor allem ist es den natürlich wirkenden Darstellern zu verdanken, dass „Dazed and Confused“ ein so stimmiges Jugend-Portrait jener Zeit geworden ist.
Nachdem der Film in Deutschland unter dem unmöglichen Titel „Confusion – Sommer der Ausgeflippten“ vertrieben worden war, bringt ihn Koch Media nun unter dem Originaltitel im Mediabook als Blu-ray mit Bonus-DVD auf den Markt.
"Dazed and Confused" in der IMDb
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