Ein Fall für Fingerhut

Als sie in dem idyllisch gelegenen Nobelhotel Mühlengrund eine Hochzeitsfeier dekorieren soll, wird die Floristin Carla Fingerhut (Cordula Stratmann) Zeugin, wie ein maskierter Mann spätabends einen riesigen Müllsack aus dem Gebäude schleift. Das wäre nicht weiter verdächtig, wenn nicht eine reglose Hand aus dem Sack baumeln würde. 
Nur knapp kann die Krimiliebhaberin im nahe gelegenen Wald dem dunkel gekleideten Täter entkommen, der mit seinem langen Messer Jagd auf die unliebsame Beobachterin gemacht hat. Als die Polizei den Tatort untersucht, findet sie jedoch weder eine Leiche noch Spuren eines Verbrechens. Da Kommissar Mark van Bosch (Götz Schubert) deshalb keine Notwendigkeit für weitere Ermittlungen sieht, macht sich Carla eigenhändig auf Tätersuche. In den Hotelunterlagen findet sie ihren ersten Hinweis: die letzte Telefonnummer auf der Abrechnung eines möglicherweise vermissten Gastes führt sie auf ein Schloss, in dem ein Lebenshilfe-Seminar stattfindet. Carla meldet sich noch schnell dafür an und ist sehr bald davon überzeugt, dass sich der Täter unter den Teilnehmern befindet. 
Nach ihren starken Auftritten in der „Schillerstraße“ präsentiert sich Komödiantin Cordula Stratmann in Joseph Orrs Krimikomödie „Ein Fall für Fingerhut“ erstmals als Filmschauspielerin. Tatsächlich trägt sie den Film mit ihrer sympathischen Rolle nahezu allein, begibt sich hartnäckig und mit viel Humor auf die Spuren der berühmten Miss Marple, mit der sie vom genervten Kommissar ebenso wie von ihrem Freund Leonard (Philipp Moog) neckisch verglichen wird. Darüber gerät der konventionelle Whodunit-Plot etwas aus dem Fokus, gibt dem erfrischenden Schlagabtausch zwischen Kommissar und Hobbydetektivin aber die nötige Struktur. Die malerische Kulisse und Cordula Stratmanns leichtfüßige wie resolute Darstellung versorgen den „Fall für Fingerhut“ mit hohem Unterhaltungswert. 

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