Jerry Cotton
Jerry Cotton (Christian Tramitz) ist beim FBI längst eine Legende, ständig im Einsatz und schafft es auch nach tagelangen Einsätzen ohne Schlaf, sich aus den brenzligsten Situationen zu befreien. Schließlich kann er sich stets auf seinen besten Freund, seine Smith & Wesson, Kaliber 38, verlassen. Sein einziger ungelöster Fall hängt mit dem spektakulären States-Union-Goldraub zusammen, für
den Gangsterboss Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu) angeklagt wurde, doch Cottons damalige Partnerin Daryl Zanuck (Christiane Paul), jetzt Leiterin der Dienstaufsichtsbehörde, vermurkste den Fall und war so für Serranos Freispruch verantwortlich.
Als Serrano nun erschossen in seinem Bett aufgefunden wird, Cottons Partner Ted Conroy (Janek Rieke) das Zeitliche segnet und Cotton selbst durch eine gefälschte FBI-Akte selbst ins Visier der Ermittlungen gerät, taucht der New Yorker FBI-Agent unter und macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach Serranos und Conroys Mördern. Sein neuer Partner Phil Decker (Christian Ulmen) erweist sich zwar als Meister der Verkleidung und verhilft Cotton zu einigen gelungenen Tarnungen, ist aber hin- und hergerissen, ob er Cotton nun wirklich helfen oder doch lieber verpfeifen sollte.
Nach ihrer gelungenen Edgar-Wallace-Persiflage „Neues vom Wixxer“ haben die Regisseure Cyrill Boss und Philipp Stennert mit „Jerry Cotton“ eine weitere Ikone der Kriminalgeschichte ausgegraben und zu neuem Leben verholfen. Erwartungsgemäß spielt der Spaßfaktor auch hier eine erhebliche Rolle, doch darüber hinaus wird eine echte Krimihandlung erzählt, die sich konsequent bis zur Auflösung durch den Film zieht.
Allerdings wirkt der Krimiklamauk nicht immer überzeugend. Zwar
stimmen sowohl das sorgfältige Produktionsdesign und die bis in die kleinsten Nebenrollen bestückte Top-Besetzung, doch können allein Tramitz und Ulmen das Potenzial ihrer Rollen weitgehend ausschöpfen, während Penelope Cruz‘ kleine Schwester Monica immerhin einen respektablen Hingucker bietet. Alle weiteren Darsteller machen das Beste aus ihren vom Drehbuch vorgesehenen Parts, verkommen aber meist zur Karikatur und bleiben blass.
Lässt man sich auf die meist leider eher flachen Gags ein und begnügt sich mit einer eher konventionellen Krimi-Story, wird einem kurzweilige bis amüsante Unterhaltung im schicken Trash-Look und netter Action geboten - mehr aber auch nicht.
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