Snowman's Land
Nachdem der Auftragskiller Walter (Jürgen Rißmann) aus Versehen den falschen Mann erschossen hat, wird er von seinem Chef Harry (Detlef Bothe) erst einmal auf Eis gelegt. Mit seiner Freizeit weiß der ungepflegte Walter allerdings nicht so recht was anzufangen, also nimmt er gerne einen anderen Job an, der ihm mehr Ferien als Arbeit zu versprechen scheint. Ihn und seinen Kumpel Micky
(Thomas Wodianka) verschlägt es zweitausend Kilometer in den verschneiten Osten, wo sie die recht marode Resistenz des nicht ganz koscheren Unternehmers Berger (Reiner Schöne) bewachen sollen.
Einzig Bergers aufreizende junge Frau Sibylle (Eva-Katrin Hermann) sorgt hier für etwas Abwechslung, doch die unglückliche Vereinigung von Drogen, Alkohol, Sex, geladener Waffe und Swimming
Pool führt versehentlich zum plötzlichen Ableben der Frau. Bei Bergers Heimkehr lässt sich der Unfall nicht lange verheimlichen, und so bekommen die beiden "Profi-Killer" schnell die ganze Härte ihres neuen Bosses zu spüren.
Mit einer gelungenen Mixtur von Elementen, die den Filmen von Quentin Tarantino („Pulp Fiction“), Jim Jarmusch („Down By Law“), den Coen-Brüdern („Burn After Reading“) und Aki Kaurismäki („Der Mann ohne Vergangenheit“) ihre Würze verleihen, hat Regisseur Tomasz Thomson mit seinem erst zweiten Film nach „Stiller Sturm“(2001) einen originellen Gangsterfilm kreiert, der in der verschneiten Einöde im Nirgendwo eine ganz besondere Intensität erreicht.
Das liegt weniger an den auch vorhandenen Action-Ingredienzien als an den langen Einstellungen, in denen die Killer mit sich selbst beschäftigt sind und sich in knappen Dialogen verlieren. Und auch die berauschende Naturkulisse sorgt dafür, dass „Snowman's Land“ eine äußerst sehenswerte schwarze Gangster-Komödie geworden ist.
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