The Road

Die Post-Apokalypse wird immer wieder gern auf der Leinwand thematisiert, sei es als Actionspektakel, in dem die Naturkatastrophen und ihre Verwüstungen der eigentliche Hauptdarsteller sind - wie in Roland Emmerichs „2012“ oder „The Day After Tomorrow“ - oder als karges Wüstenszenario wie in „Mad Max“ und zuletzt „The Book Of Eli“. Hier siedelt sich auch John Hillcoats Adaption von Cormac McCarthys („No Country For Old Men“) Roman „The Road“ an. 
Eine nicht näher beschriebene Katastrophe hat alles in Schutt und Asche gelegt, nur wenige Menschen haben überlebt, die auf der Suche nach Lebensmitteln einsam oder in räuberischen Trupps durchs karge Land ziehen. Nachdem sich seine Frau (Charlize Theron) einfach in die Dunkelheit verzogen hat, um zu sterben, beginnen ein Mann (Viggo Mortensen) und sein junger Sohn (Kodi Smit-McPhee) die beschwerliche Reise in den Süden, wo sie den Ozean und grünes Land zu finden hoffen. Doch die Gefahren in Gestalt von Leidgenossen, die über Leichen für etwas zu essen gehen, lauern überall. Wiederholt belehrt der Vater den Jungen, wie er sich im Notfall eine Kugel in den Kopf zu jagen hat und dass er das "Feuer im Herzen" zu bewahren habe. Doch die Lehren werden im harten Überlebenskampf einer harten Prüfung unterzogen, so dass der Junge sich hin und wieder vergewissern muss, ob sie immer noch zu den Guten zählen. 
Zusammen mit seinem Kameramann Javier Aguirresarobe („Das Meer in mir“, „Goyas Geister“, „New Moon“) schuf Hillcoat („The Proposition“) ein düsteres Drama, das weit weniger mit Action gewürzt ist als die meisten seiner Genre-Vertreter. Dafür entwickelt sich die Vater-Sohn-Geschichte bei „The Road“ vor den grün-grauen Albtraum-Kulissen umso eindringlicher. Nur die nächtlichen Feuer bringen etwas Farbe in den düsteren Alltag der beiden, der erst zum Ende durch die Begegnungen mit zwei gutmütigen Männern (Robert Duvall und Guy Pearce) eine positive Wendung erfährt. Davor sorgen nur die Rückblenden aus der Familiengeschichte und die literarischen Anekdoten aus dem Off für Abwechslung in einem postapokalyptischen Drama der etwas anderen Art. 

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