Shark Night

Seit Steven Spielbergs Spannungs-Klassiker "Der weiße Hai" sind die zu gefühllosen Müllschluckern und Fressmaschinen reduzierten Unterwasser-Bestien immer wieder im Horrorfilm thematisiert worden, meist mit wesentlich weniger Klasse. Doch die Urangst des Menschen vor unsichtbar in den Tiefen von Seen, Sümpfen und Meeren lauernden Gefahren wird immer wieder von Horrorfilmern aufgegriffen, so auch von David R. Ellis ("Final Destination 2"). In "Shark Night" lässt er sich einiges einfallen, um die Haie ihren menschlichen Opfern näherzubringen. 
Die Story ist schnell erzählt und kommt Genre-Fans nicht allzu unbekannt vor: Sieben junge Collegefreunde wollen sich ein ausgelassenes Wochenende in einem elterlichen Ferienhaus gönnen. Doch schon der erste Wasserski-Ausflug an dem See in Louisiana endet mit einem abgetrennten Arm durch einen Haibiss. Um dem Opfer schnellstmögliche medizinische Hilfe zu besorgen, machen sich einige der Jugendlichen auf den Weg zurück zum Festland, bekommen das gefräßige Ungeheuer aber auch näher zu Gesicht, als ihnen lieb sein dürfte. 
Es gehört mittlerweile zum Kanon des Horrorfilms, dass die Logik im Verlauf der Story einfach mal Pause machen darf. Allerdings wird von dieser Unart in "Shark Night" etwas zu viel Gebrauch gemacht. Mit welchen Kniffen die Drehbuchautoren immer wieder die Konfrontation zwischen offensichtlich extrem dummen Menschen und ebenso gerissenen Haien herbeizaubern, ist schon so komisch wie absurd. Doch lässt man die haarsträubende Logik einfach mal komplett außen vor, bekommt der Zuschauer wenigstens von Anfang an blutrauschende Action zu sehen. 
Von nackter Haut, wie der Video-Release beworben wird, ist allerdings außer konventionellen Bikini-Outfits zwar wenig zu sehen, dafür geht Ellis verschwenderisch mit Kunstblut und abgetrennten Körperteilen um. Dafür sorgt eben auch nicht nur ein Hai, sondern gleich eine Vielzahl unterschiedlicher Spezies, was den Unterhaltungswert noch einmal nach oben zieht. 
"Shark Night" bietet also wenig intelligenten, leidlich unterhaltsamen Hai-Horror, der von Genre-Spezialist Graeme Revell ("Ruins", "Below") gekonnt musikalisch untermalt worden ist. 

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