After Earth

Obwohl M. Night Shyamalan nach seinem Überraschungscoup mit „The Sixth Sense“ nie wieder an diesen Erfolg anknüpfen konnte und sich seither nahezu im freien Fall befindet, bleibt er dem Mystery- und Science-Fiction-Genre, in dem seine bisherigen Werke ausnahmslos angesiedelt sind, auch mit seinem neuen Film „After Earth“ treu. Nach einer Idee von Hauptdarsteller Will Smith („Men In Black“, „Independence Day“) entstand ein zwar vorhersehbares, doch extrem unterhaltsames Vater-Sohn-Drama vor eindrucksvoller Kulisse.
Nachdem die Erde vor über tausend Jahren unbewohnbar geworden war, hat die Menschheit auf dem Planeten Nova Prime eine neue Heimat gefunden. Allerdings müssen sich die Menschen den Lebensraum dort mit den gefährlichen Ursas teilen, die durch die Angst des Menschen angezogen werden. Der legendäre General Cypher Raige (Will Smith) war der erste Ranger, der mit seiner Furchtlosigkeit ein probates Mittel gegen die Bestien fand. Allerdings hat sich Raige durch seine Tätigkeit zunehmend von seiner Familie, vor allem von seinem dreizehnjährigen Sohn Kitai (Jaden Smith) entfremdet, der bislang von seinem Ausbilder noch nicht für geeignet erklärt worden ist, als Ranger in die Fußstapfen seines übermächtigen Vaters zu treten. Eine gemeinsame Trainingsexpedition soll das schwierige Vater-Sohn-Verhältnis wieder ins Gleichgewicht bringen. Doch ein unerwarteter Asteroidensturm demoliert das Raumschiff so stark, dass es ausgerechnet auf der Erde notlanden muss.
Während die übrige Besatzung den Absturz nicht überlebt hat, muss Cypher mit gebrochenen Beinen im Schiffswrack zurückbleiben und seinen Sohn per Bildfunk zum entfernt liegenden Schiffsheck lotsen, wo sich der Notrufsender befindet. Dabei drohen nicht nur die mangelnden Sauerstoffvorräte die Mission scheitern zu lassen, sondern auch die Raubtiere und der an Bord des Schiffes mitgeführte Ursa setzen dem Jungen ordentlich zu …
Schon zu Beginn wird klar, wohin die Reise bei „After Earth“ geht: Ein Junge im besten Teenageralter wird den hohen Ansprüchen seines Vaters nicht gerecht und versucht ihm mit allen Mitteln zu beweisen, dass er nicht der Feigling ist, für den ihn sein Vater hält. Was folgt, ist die Odyssee eines Jungen, auf der er nicht nur mächtigen Gefahren begegnet, sondern auch seinem Vater beweist, was ihn ihm steckt. Da sich die Geschichte letztlich auf die Vater-Sohn-Konstellation konzentriert, hängt natürlich viel an Will Smith und seinem Sohn Jaden („Karate Kid“). Während Will Smith in verschiedenen Produktionen und Genres bereits bewiesen hat, dass er einen Film auf seinen Schultern tragen kann und auch in dieser Hinsicht einen starken Eindruck in „After Earth“ hinterlässt, fehlt Jaden natürlich diese Erfahrung. Aber durch sein unbekümmertes Spiel verleiht er seiner Rolle ein großes Maß an Authentizität, was der Handlung nur gut tut.
Shyamalan konzentriert sich bei der Inszenierung auch aufs Wesentliche, bettet seine Helden in elegant futuristische Sets von Thomas E. Sanders („Braveheart“, „Der Soldat James Ryan“) und vertraut wieder seinem Stammkomponisten James Newton Howard („Salt“, „Michael Clayton“) die passende musikalische Vertonung an.
„After Earth“ ist nicht das ganz große Comeback eines extrem talentierten Filmemachers, aber der Film beweist eindrucksvoll, dass mit M. Night Shyamalan auch in Zukunft zu rechnen sein wird.
"After Earth" in der IMDb

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