Manhunter - Roter Drache
Der amerikanische Thriller-Autor Thomas Harris ist ein echtes Phänomen. Mit der Veröffentlichung seines Debütromans „Schwarzer Sonntag“ im Jahr 1975 ist jedes seiner Bücher verfilmt worden. Vor allem das fünffach Oscar-prämierte Meisterwerk „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) gilt bis heute als Meilenstein des Psycho-Thriller-Genres und etablierte Hannibal Lecter als einen der faszinierendsten Serienkiller in der Geschichte. Fünf Jahre zuvor widmete sich bereits „Miami Vice“-Macher Michael Mann dem Auftaktroman der Hannibal-Lecter-Reihe und inszenierte mit „Manhunter – Roter Drache“ ein leider kaum beachtetes Thriller-Highlight, das durch seine visuelle Stilisierung, den suggestiven Soundtrack und die packende Dramaturgie bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat.
Nach grausamen Morden in Birmingham und Atlanta, wo nach gleichen Mustern in Vollmondnächten zwei Familien abgeschlachtet worden sind, sucht Jack Crawford (Dennis Farina) vom FBI den Sonderermittler Will Graham (William L. Petersen) auf, der vor einigen Jahren bei der Festnahme des Serienkillers Dr. Hannibal Lecktor (in diesem Film anders geschrieben als in den Romanen) schwer verletzt worden war und sich seither vorwiegend um seine Familie kümmert. Crawford kann Graham überreden, sich die beiden Tatorte anzusehen und bei den weiteren FBI-Ermittlungen in Washington beratend zu unterstützen. Tatsächlich erhält Graham bei den Besichtigungen der betreffenden Häuser wertvolle Hinweise auf den Täter, erhofft sich aber durch den Besuch bei Lecktor (Brian Cox) weitere Erkenntnisse, die ihn auf die Spur der sogenannten „Zahnfee“ bringen, wie der Killer nach Auswertung der Gebissspuren an den weiblichen Opfern genannt wird. Der unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in einer psychiatrischen Anstalt inhaftierte Lecktor wird schließlich von dem „roten Drachen“, wie sich der Killer später selbst nennt, über einen Brief auf Toilettenpapier kontaktiert, und über die Kleinanzeigen im „Tattler“ wollen die beiden Serienkiller in Kontakt bleiben.
Das FBI spannt den schmierigen „Tattler“-Redakteur Freddy Lounds (Stephen Lang) als Köder ein, um über Lecktor an den Vollmond-Killer zu gelangen. Allerdings rennt dem FBI die Zeit davon – der nächste Vollmond ist in wenigen Tagen …
Michael Mann selbst hat die Romanvorlage von Thomas Harris zu einem stimmigen Drehbuch verarbeitet, in dessen Zentrum weniger die diabolische Gestalt des inhaftierten Hannibal Lecktor steht, sondern Will Grahams Suche nach einem raffinierten Killer und Aussöhnung mit seinen inneren Dämonen. William L. Petersen, der sein Spielfilmdebüt in Manns „Der Einzelgänger“ (1981) gab und bereits in William Friedkins „Leben und sterben in L.A.“ (1985) auftrumpfte, verkörpert den von seinem letzten Einsatz psychisch noch angeschlagenen Ermittler Graham mit packender Intensität. Die Figur des Hannibal Lecktor ist in „Roter Drache“ noch nicht so präsent wie in „Schweigen der Lämmer“, doch Brian Cox („Troja“, „Die Bourne Identität“) vermag seine kurze Leinwandzeit überzeugend zu nutzen, um die diabolische Natur des hochintelligenten Serienkillers deutlich zu machen.
Neben der psychologischen Spannung, die die Jagd auf die Zahnfee bietet, ist es vor allem Michael Manns einzigartiger Inszenierungsstil, der „Manhunter“ auszeichnet, die unterkühlten Blautöne ebenso wie die eindringlichen elektronischen Klänge, mit denen Mann seine Filme in seinen frühen Jahren gern untermalt hat. Neben dem Score von The Reds und Michel Rubini („The Hunger“) sorgen vor allem die Tracks der britischen New-Wave-Band Shriekback für akustische Highlights. Im Jahre 2002 drehte Brett Ratner mit „Roter Drache“ ein Remake, diesmal mit Anthony Hopkins in der Rolle von Hannibal Lecter und einer ganz anderen Verfilmung. Michael Manns „Manhunter“ braucht den Vergleich mit den späteren Lecter-Filmen überhaupt nicht zu scheuen und ist auch nach über einem Vierteljahrhundert ein cineastischer Leckerbissen.
"Manhunter" in der IMDb
Michael Mann selbst hat die Romanvorlage von Thomas Harris zu einem stimmigen Drehbuch verarbeitet, in dessen Zentrum weniger die diabolische Gestalt des inhaftierten Hannibal Lecktor steht, sondern Will Grahams Suche nach einem raffinierten Killer und Aussöhnung mit seinen inneren Dämonen. William L. Petersen, der sein Spielfilmdebüt in Manns „Der Einzelgänger“ (1981) gab und bereits in William Friedkins „Leben und sterben in L.A.“ (1985) auftrumpfte, verkörpert den von seinem letzten Einsatz psychisch noch angeschlagenen Ermittler Graham mit packender Intensität. Die Figur des Hannibal Lecktor ist in „Roter Drache“ noch nicht so präsent wie in „Schweigen der Lämmer“, doch Brian Cox („Troja“, „Die Bourne Identität“) vermag seine kurze Leinwandzeit überzeugend zu nutzen, um die diabolische Natur des hochintelligenten Serienkillers deutlich zu machen.
Neben der psychologischen Spannung, die die Jagd auf die Zahnfee bietet, ist es vor allem Michael Manns einzigartiger Inszenierungsstil, der „Manhunter“ auszeichnet, die unterkühlten Blautöne ebenso wie die eindringlichen elektronischen Klänge, mit denen Mann seine Filme in seinen frühen Jahren gern untermalt hat. Neben dem Score von The Reds und Michel Rubini („The Hunger“) sorgen vor allem die Tracks der britischen New-Wave-Band Shriekback für akustische Highlights. Im Jahre 2002 drehte Brett Ratner mit „Roter Drache“ ein Remake, diesmal mit Anthony Hopkins in der Rolle von Hannibal Lecter und einer ganz anderen Verfilmung. Michael Manns „Manhunter“ braucht den Vergleich mit den späteren Lecter-Filmen überhaupt nicht zu scheuen und ist auch nach über einem Vierteljahrhundert ein cineastischer Leckerbissen.
"Manhunter" in der IMDb
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