Curse of Chucky

Die 80er Jahre waren für Horror-Fans das wahre Paradies. Schließlich erblickten mit Michael Myers (in John Carpenters „Halloween“), Freddy Krueger (in Wes Cravens „A Nightmare on Elm Street“), Pinhead (in Clive Barkers „Hellraiser“) und Jason Vorhees (in Sean S. Cunninghams „Freitag der 13.“) einige der populärsten Horror-Ikonen der Filmgeschichte das Licht der Welt und zogen bis heute jeweils unzählige Sequels nach sich. Dazu zählt auch als die von Don Mancini erdachte und 1988 von Tom Holland inszenierte „Chucky, die Mörderpuppe“, deren Sequels aber nie so recht eine fortlaufende Geschichte erzählen wollten. Das trifft leider auch auf „Curse of Chucky“ zu, dem mittlerweile sechsten Teil der Serie, die in den vergangenen Jahren qualitativ merklich gelitten hat. Einen großen Anteil daran hatte Chucky-Schöpfer Mancini selbst, der es sich nicht nehmen ließ, 2004 mit „Chuckys Baby“ Teil 5 der Serie selbst zu inszenieren. Das Desaster hielt ihn allerdings nicht davon ab, es nun noch einmal zu versuchen …
Die querschnittsgelähmte Nica (Fiona Dourif) lebt mit ihrer herrischen Mutter in einem herrschaftlichen Haus. Etwas Abwechslung in ihr freudloses Leben kommt in Form eines geheimnisvollen Pakets, das ein ihr bekannter Kurier überbringt. Kaum ist die hässliche Kohlkopfpuppe ausgepackt, landet sie in der Mülltonne, wenig später findet Nica ihre Mutter allerdings aufgeschlitzt im Erdgeschoss. Zu ihrer Beerdigung füllt sich das alte Haus mit Leben. Während Nicas Schwester Barb (Danielle Bisutti) es gar nicht abwarten kann, das Haus zu Geld zu machen, findet ihre Nichte Alice (Summer H. Howell) Gefallen an der Puppe, die nicht nur einige bissige Lebensweisheiten von sich gibt, sondern auch die familiäre Gesellschaft ordentlich aufmischt …
Nach dem 2004 erlittenen Fiasko mit „Chuckys Baby“ war nicht unbedingt mit einem weiteren Sequel zu rechnen, doch Don Mancini hat aus seinen Fehlern offenbar gelernt und den komödiantischen Aspekt in „Curse of Chucky“ wieder auf die herrlichen One-Liner aus Chuckys Puppenmund beschränkt. Die Story ist zwar alles andere als originell und bietet auch keine dramaturgischen Höhepunkte, aber die Chucky-Szenen sind akkurat bösartig auf den Punkt gebracht und sorgen für den eigentlichen Unterhaltungswert des Films. Dazu sorgen feine Splattereffekte und Gastauftritte von Brad Dourif und Jennifer Tilly für einen kleinen, wenn auch hastig zusammengeschusterten Exkurs in Sachen Chucky-Mythologie. Für einen sechsten Teil eines Horror-Franchises mit erkennbar niedrigem Budget ist „Curse Of Chucky“ erstaunlich unterhaltsam geraten. „Chucky“-Fans werden sich freuen, dass die Qualitätskurve wieder etwas nach oben geht.
"Curse of Chucky" in der IMDb

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