Ein Mords Team

Mit seiner Rolle als gut gelaunter wie geschwätziger Motivator in der Bestsellerverfilmung „Ziemlich beste Freunde“ hat sich der schwarze Schauspieler Omar Sy nicht nur in die Herzen des französischen Publikums gespielt. Nun darf er auch in David Charhons „Ein Mords Team“ auf den Spuren von Eddie Murphy in seiner Paraderolle als Axel Foley in „Beverly Hills Cop“ sein loses Mundwerk zur Schau stellen. Das Ergebnis reicht aber weder an den Überraschungshit „Ziemlich beste Freunde“ heran noch an Martin Brests Action-Komödien-Klassiker.
Als Undercover-Cop im Betrugsdezernat der wenig ansehnlichen Pariser Vorstadt Bobigny ist Ousmane (Omar Sy) auf der Straße immer auch der Suche nach Informationen, um eine kriminelle Vereinigung dingfest zu machen, in der ganz große Namen der Pariser Polit- und Wirtschaftskreise mitmischen. Als die ermordete Frau des Großindustriellen Chaligny (André Marcon) in seinem Bezirk aufgefunden wird, übernimmt der karrierebewusste François Monge (Laurent Lafitte) von der Pariser Mordkommission den Fall, doch da Ousmane einen Zusammenhang zwischen dem Mord und seinen Ermittlungen sieht, fädelt er geschickt eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Behörden an. Zwar könnten die beiden Kommissare unterschiedlicher nicht sein, doch sie ergänzen sich der standesbewusste Kommissar und der unorthodoxe Undercover-Cop wiederum so gut, dass sie bald in ein gefährliches Wespennest der Korruption stoßen.
Charhons sympathischer Protagonist Ousmane macht keinen Hehl daraus, dass er ein großer Fan von Belmondo in seiner Rolle als „Der Profi“ und vor allem Axel Foley ist, dessen charakteristisches Thema der französische Cop auch als Klingelton verwendet. Damit setzt der Regisseur auch gleich die Ausrichtung seiner Slapstick-artigen Action-Komödie fest, die genüsslich und selbstironisch die erwähnten Vorbilder zitiert und vor allem auf das ansteckende Charisma seines Hauptdarstellers setzt. Auch wenn die Sprüche nicht immer zünden, funktioniert „Ein Mords Team“ vor allem durch die stimmige Chemie zwischen Sy und Laurent Lafitte („Kleine wahre Lügen, „Die purpurnen Flüsse), die sich während der Ermittlungen besser zu verstehen lernen.
Da der Film ganz auf das Zusammenspiel seiner beiden Hauptakteure fokussiert ist, wird die Auflösung des Falls fast schon zur Nebensache, leider auch der Versuch, die unterschiedlichen Milieus zu skizzieren, aus denen die Partner wider Willen stammen, und den Nebenfiguren etwas Profil zu verleihen. So bietet „Ein Mords Team“ nette Komödienunterhaltung mit ein paar amüsanten Sequenzen und Szenen mit angedeutetem Tiefgang, doch mehr eben auch nicht.
"Ein Mords Team" in der IMDb

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