Enemies - Welcome to the Punch

Spätestens mit den Filmen von Guy Ritchie („Snatch“, „Rock’N’Rolla“) ist der britische Gangsterfilm wieder salonfähig geworden. Zwar reichen in den vergangenen Jahren wenige Filme an Klassiker wie „Jack rechnet ab“, „Mona Lisa“ oder „Rififi am Karfreitag“ heran, aber unterhaltsame Genrekost kommt von der Insel immer mal wieder auch bei uns gut an. Dazu darf auch „Enemies – Welcome to the Punch“ gezählt werden, das zweite Werk des jungen Drehbuchautors und Regisseurs Eran Creevy.
Vor drei Jahren war der ambitionierte wie draufgängerische Polizist Max Lewinsky (James McAvoy) drauf und dran, den äußerst raffinierten Ganoven Jacob Sternwood (Mark Strong) und seine Crew zu schnappen, doch kurz vor dem Zugriff wurde er von Sternwood mit einem Schuss ins Knie außer Gefecht gesetzt. Nachdem der Täter jahrelang im Ausland untergetaucht war, bietet sich für den nur mit Schmerzmitteln funktionierenden, im Selbstmitleid suhlenden Lewinsky die Chance zur Genugtuung, als Sternwoods krimineller Sohn (Elyes Gabel) auf dem Londoner Flughafen mit einer Schusswunde festgenommen wird. Zwar taucht Sternwood tatsächlich im Krankenhaus auf, wohin sein Sohn als Köder untergebracht worden ist, doch riecht er natürlich die Falle und macht sich auf die Suche nach den Verantwortlichen für das Attentat auf seinen Schützling. Überraschenderweise stößt er auf einen Waffenhändler, den auch Lewinsky und seine Partnerin Sarah Hawks (Andrea Riseborough) im Visier haben …
Eran Creevy liefert mit „Enemies – Welcome to the Punch“ einen grundsoliden Genre-Beitrag ab. Meist in kühlen Blau-Tönen gefilmt und mit Harry Escotts treibendem Electro-Percussion-Score unterlegt, lebt der Film natürlich von dem Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem gebrochenen Cop und dem gerissenen Gangster. Die Story wird dabei geradlinig und ohne große Überraschungen erzählt und von zweckdienlicher Action vorangetrieben. James McAvoy („Trance – Gefährliche Erinnerung“, „Wanted“) mimt den psychisch wie physisch angeknacksten Cop mit unbedingtem Rachewillen vorzüglich, und auch Mark Strong („Dame, König, As, Spion“, „Zero Dark Thirty“) überzeugt als berechnender Gangster.
Was dem Film allerdings fehlt, sind echte Highlights. „Enemies – Welcome to the Punch“ ist in allen Belangen souverän inszeniert, orientiert sich aber weitgehend an Genrestandards. Kurzweilig ist die Ganovenjagd mit einem Schuss Korruption aber allemal.
"Enemies - Welcome to the Punch" in der IMDb

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