El Chapo - Staffel 1
Mit „Narcos“ ließ der Streaming-Dienst Netflix seit 2015 drei Staffeln zu dem mächtigen Drogenboss Pablo Escobar und dem Medellín-Kartell sowie abschließend zum Cali-Kartell produzieren. Nun folgt mit „El Chapo“ bereits das nächste Biopic zu einem Patron. Nach seiner medienwirksamen Verhaftung im Januar 2016 dürfte die Aufbereitung des Lebens von Joaquin „El Chapo“ Guzman als Fernsehserie für genügend Interesse nicht nur beim „Narcos“-Publikum sorgen. Nun ist die erste Staffel mit neuen Folgen auch auf DVD/Blu-ray erhältlich.
Joaquín Archivaldo Guzmán Loera (Marco de la O) strebt nach mehr, als nur der Handlanger für seinen Boss Miguel Ángel Félix Gallardo (Ricardo Lorenzana) zu sein, und versucht, durch den Bau eines Tunnels, Drogen schneller über die Grenze nach Kolumbien zu schmuggeln. Dabei handelt er über den Kopf von Amado Carrillo Fuentes (Rodrigo Abed), der für die Kokain-Geschäfte mit dem kolumbianischen Medellín-Kartellverantwortlich ist, hinweg einen Deal mit Pablo Escobar (Mauricio Mejía) aus und profitiert von Miguel Ángels und Amados Inhaftierung. Unter Aufsicht von General Roberto Blanco (Luis Rábago) wird Miguels Einflussgebiet neu aufgeteilt, wobei El Chapo das Gebiet von Tecate zugesprochen bekommt und damit offiziell zum Patron wird. Doch vor allem mit den Avendaño-Brüdern gibt es immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen, bis die Avendaños in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Norteños aus San Diego Guzmán am Flughafen Guadalajara im Mai 1993 eine Falle stellen.
El Chapo kann bei dem Feuergefecht zwar fliehen, doch wird dabei Kardinal Juan Jesús Posadas Ocampo im Auftrag der Regierung erschossen, wofür allerdings El Chapo verantwortlich gemacht wird. Da er nun steckbrieflich gesucht wird, will sich El Chapo mit seiner Geliebten Chío (Tete Espinoza) in Guatemala ein neues Leben aufbauen. Als Startkapital erwartet er eine 5-Tonnen-Lieferung in El Salvador und handelt dazu mit dem örtlichen Boss in Guatemala, Otto Herrerías (Alberto Cardeño) eine Partnerschaft aus. Doch dann wird El Chapo mit seiner rechten Hand Toño (Alejandro Aguilar) und Chío in Guatemala-Stadt verhaftet …
Seit Al Pacino in „Scarface“ 1983 als kubanischer Drogenboss Tony Montana zu sehen war, ist das Interesse an Filmen im Drogen-Milieu rapide gewachsen. Über Steven Soderberghs „Traffic“, Ted Demmes „Blow“, Oliver Stones „Savages“, Denis Villeneuves „Sicario“ und natürlich die Erfolgsserien „Breaking Bad“ und „Narcos“ bleibt die Faszination für die bösen Jungs des Drogenhandels ungebrochen.
Im Gegensatz zu „Narcos“, wo ein charismatischer Pablo-Escobar-Darsteller das Interesse des Zuschauers aufrechterhält, ist „El Chapo“ ungewöhnlich zahm ausgefallen. Das liegt nicht nur an den verhältnismäßig unaufgeregten Sex- und Gewaltszenen, sondern auch an El-Chapo-Darsteller Marco de la O, der seinen Part als mexikanischer Drogenbaron mit nahezu ungerührter Mimik abspult. Deutlich wird vor allem, dass er seit seiner Jugend daran interessiert gewesen ist, Macht und Einfluss zu gewinnen. In dieser Hinsicht ist der erste Gefängnisaufenthalt bedeutsam. In wiederholter Isolationshaft erinnert er sich, wie er als 16-Jähriger unter Pedro Avilés Pérez ins Geschäft eingestiegen war. Interessant an der ersten Staffel von „El Chapo“ ist aber nicht nur El Chapos Geschichte seines Aufstiegs zum gefürchteten Patron, sondern auch die blutigen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Drogenbossen auf der einen Seite und die politischen Intrigen, die Conrado Higuera Sol (Humberto Busto) als rechte Hand des mexikanischen Präsidenten Carlos Salinas de Gortari (Héctor Holten) schmiedet, um selbst an politischen Einfluss zu gewinnen. Der Plot beschränkt sich dabei auf El Chapos Geschäfte auf der einen Seite und die politischen Manöver in Zusammenarbeit mit der amerikanischen DEA auf der anderen, so dass für die Charakterisierung der unzähligen Figuren nicht viel Aufwand betrieben wird.
Wem die fehlende psychologische Tiefe und die in jeder Hinsicht unspektakuläre Inszenierung aber nichts ausmacht, wird mit einer weiteren kurzweiligen Biografie eines lateinamerikanischen Drogenbosses unterhalten, die bis jetzt immerhin zwei weitere Staffeln hervorgebracht hat.
"El Chapo" in der IMDb
Joaquín Archivaldo Guzmán Loera (Marco de la O) strebt nach mehr, als nur der Handlanger für seinen Boss Miguel Ángel Félix Gallardo (Ricardo Lorenzana) zu sein, und versucht, durch den Bau eines Tunnels, Drogen schneller über die Grenze nach Kolumbien zu schmuggeln. Dabei handelt er über den Kopf von Amado Carrillo Fuentes (Rodrigo Abed), der für die Kokain-Geschäfte mit dem kolumbianischen Medellín-Kartellverantwortlich ist, hinweg einen Deal mit Pablo Escobar (Mauricio Mejía) aus und profitiert von Miguel Ángels und Amados Inhaftierung. Unter Aufsicht von General Roberto Blanco (Luis Rábago) wird Miguels Einflussgebiet neu aufgeteilt, wobei El Chapo das Gebiet von Tecate zugesprochen bekommt und damit offiziell zum Patron wird. Doch vor allem mit den Avendaño-Brüdern gibt es immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen, bis die Avendaños in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Norteños aus San Diego Guzmán am Flughafen Guadalajara im Mai 1993 eine Falle stellen.
El Chapo kann bei dem Feuergefecht zwar fliehen, doch wird dabei Kardinal Juan Jesús Posadas Ocampo im Auftrag der Regierung erschossen, wofür allerdings El Chapo verantwortlich gemacht wird. Da er nun steckbrieflich gesucht wird, will sich El Chapo mit seiner Geliebten Chío (Tete Espinoza) in Guatemala ein neues Leben aufbauen. Als Startkapital erwartet er eine 5-Tonnen-Lieferung in El Salvador und handelt dazu mit dem örtlichen Boss in Guatemala, Otto Herrerías (Alberto Cardeño) eine Partnerschaft aus. Doch dann wird El Chapo mit seiner rechten Hand Toño (Alejandro Aguilar) und Chío in Guatemala-Stadt verhaftet …
Seit Al Pacino in „Scarface“ 1983 als kubanischer Drogenboss Tony Montana zu sehen war, ist das Interesse an Filmen im Drogen-Milieu rapide gewachsen. Über Steven Soderberghs „Traffic“, Ted Demmes „Blow“, Oliver Stones „Savages“, Denis Villeneuves „Sicario“ und natürlich die Erfolgsserien „Breaking Bad“ und „Narcos“ bleibt die Faszination für die bösen Jungs des Drogenhandels ungebrochen.
Im Gegensatz zu „Narcos“, wo ein charismatischer Pablo-Escobar-Darsteller das Interesse des Zuschauers aufrechterhält, ist „El Chapo“ ungewöhnlich zahm ausgefallen. Das liegt nicht nur an den verhältnismäßig unaufgeregten Sex- und Gewaltszenen, sondern auch an El-Chapo-Darsteller Marco de la O, der seinen Part als mexikanischer Drogenbaron mit nahezu ungerührter Mimik abspult. Deutlich wird vor allem, dass er seit seiner Jugend daran interessiert gewesen ist, Macht und Einfluss zu gewinnen. In dieser Hinsicht ist der erste Gefängnisaufenthalt bedeutsam. In wiederholter Isolationshaft erinnert er sich, wie er als 16-Jähriger unter Pedro Avilés Pérez ins Geschäft eingestiegen war. Interessant an der ersten Staffel von „El Chapo“ ist aber nicht nur El Chapos Geschichte seines Aufstiegs zum gefürchteten Patron, sondern auch die blutigen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Drogenbossen auf der einen Seite und die politischen Intrigen, die Conrado Higuera Sol (Humberto Busto) als rechte Hand des mexikanischen Präsidenten Carlos Salinas de Gortari (Héctor Holten) schmiedet, um selbst an politischen Einfluss zu gewinnen. Der Plot beschränkt sich dabei auf El Chapos Geschäfte auf der einen Seite und die politischen Manöver in Zusammenarbeit mit der amerikanischen DEA auf der anderen, so dass für die Charakterisierung der unzähligen Figuren nicht viel Aufwand betrieben wird.
Wem die fehlende psychologische Tiefe und die in jeder Hinsicht unspektakuläre Inszenierung aber nichts ausmacht, wird mit einer weiteren kurzweiligen Biografie eines lateinamerikanischen Drogenbosses unterhalten, die bis jetzt immerhin zwei weitere Staffeln hervorgebracht hat.
"El Chapo" in der IMDb
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