Fellinis Roma

Nachdem Federico Fellini bereits „Die Nächte der Cabiria“, „La Dolce Vita – Das süße Leben“ und „Satyricon“ in Rom spielen ließ, wollte er einen abendfüllenden Dokumentarfilm über die pulsierende italienische Hauptstadt drehen. Die Idee dazu entstand bereits vor „Die Clowns“ (1970), mit dem „Fellinis Roma“ (1972) einige Gemeinsamkeiten hat. Nun ist der Film als DVD und Blu-ray in der „Federico Fellini“-Edition von StudioCanal veröffentlicht worden.
Fellini erinnert sich an die Dinge, die er in der Schule über Rom gelernt hat, dann, als Zwanzigjähriger, verlässt Fellini 1939 seine Heimatstadt Rimini und zieht nach Rom, um dort zu studieren. Er sucht sich eine Pension, dann ein Restaurant, und schon befindet sich der junge Mann mitten im großstädtischen Trubel. Auf der Suche nach den Vergnügungen, die so eine Metropole zu bieten hat, landet er in einem Varieté, wo die Vorstellung allerdings durch einen Luftangriff unterbrochen wird und die Künstler ebenso wie das Publikum in die Unterwelt fliehen.
Hier macht sich Fellini mit dem Bau des U-Bahn-Netzes vertraut, besucht ein Bordell und treibt sich auf den Straßen herum, wo sich das gesellschaftliche Leben in den Restaurant und Cafés abspielt. Fellini vermischt in seinem sehr persönlichen Portrait der Stadt Historisches und das Rom der 1970er Jahre, fügt Erklärendes aus dem Off hinzu, lässt Dokumentarisches und Fantastisches ineinanderfließen, stellt antikes und modernes Leben gegenüber.
Besonders eindrücklich bleiben die Szenen der imponierend überfüllten Restaurants und die skurrile Modenschau von Kirchenvertretern in Erinnerung, die die Kirche als knallbunte, glamouröse Show präsentiert. Neben Fellini selbst kommen auch der amerikanische Schriftsteller Gore Vidal und die Schauspielerin Anna Magnani in Cameoauftritten zu Wort. Selbst Bilder von den Dreharbeiten im strömenden Regen werden in „Fellinis Roma“ eingeflochten, Bilder von barbusigen Hippie-Frauen, Gladiatorenkämpfe und ein Polizeieinsatz gegen eine Studentenrevolte.
© StudioCanal
Natürlich werden auch die Sehenswürdigkeiten gestreift, am Ende fährt ein Konvoi von Motorradfahrern durch das nächtliche Rom.
Wie der Titel schon andeutet, präsentiert der Filmemacher mit „Fellinis Roma“ eine sehr persönliche Hommage an diese faszinierende Metropole, die wie ein schillerndes, lose zusammengesetztes Mosaik aus Erinnerungen, Fantasien, Beobachtungen und Eindrücken wirkt, wie es nur Fellini zu kreieren versteht.
"Fellinis Roma" in der IMDb

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