James Bond 007 - Diamantenfieber

Nachdem Sean Connery nach „James Bond 007 – Man lebt nur zweimal“ (1967) seinen Abschied von dem prominenten Agenten-Thriller-Franchise verkündet hatte, war seinem Nachfolger George Lazenby nur ein Auftritt als Doppel-Null-Agent gewährt („James Bond 007 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät“), so dass sich die Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman wieder auf die Suche nach einem neuen Bond-Darsteller machen mussten. Durch ein Gagenangebot, das Sean Connery nicht ablehnen konnte, kehrte der schottische Charakterdarsteller für das von Guy Hamilton („Goldfinger“) inszenierte siebte Bond-Abenteuer „Diamantenfieber“ (1971) in seiner geliebt-verhasste Paraderolle zurück und legt sich einmal mehr mit dem Oberschurken Blofeld an.
Der britische Geheimagent James Bond (Sean Connery) sinnt auf Rache für den Mord an seiner Ehefrau Tracy und folgt der Spur von Ernst Stavro Blofeld (Charles Gray) über den ganzen Kontinent, bis er ihn in seinem geheimen Labor aufspürt, wo Blofeld gerade daran arbeiten lässt, einen Doppelgänger von sich zu erschaffen. Doch Bond kann diesen Plänen rasch ein Ende bereiten, tötet sowohl Blofeld als auch den zur Operation bereits vorbereiteten Doppelgänger-Kandidaten. Da die Akte „Bedlam“ (zur Eliminierung des Anführers der Verbrecherorganisation S.P.E.C.T.R.E.) geschlossen werden kann, wird Bond von seinem Chef ,M‘ (Bernard Lee) mit einem neuen Fall beauftragt. Offensichtlich werden erhebliche Mengen an südafrikanischen Diamanten gestohlen, ohne dass sie auf dem internationalen Markt angeboten werden. Um zu vermeiden, dass die Diamanten plötzlich massiv den Markt überschwemmen und einen Preisverfall auslösen, nimmt Bon die Identität des in Großbritannien festgenommenen Diamantenschmugglers Peter Franks an und infiltriert in Amsterdam einen Schmugglerring, wo ihm die attraktive Tiffany Case (Jill St. John) einen Beutel mit Diamanten übergibt, die er über Los Angeles an ihren Bestimmungsort Las Vegas bringen soll. Allerdings gerät er dabei in die Fänge des homosexuellen Killer-Pärchens Mr. Wint (Bruce Glover) und Mr. Kidd (Putter Smith), die bereits zuvor alle Mitwisser um die gestohlenen Diamanten aus dem Weg geräumt haben. Bond findet heraus, dass Blofeld nach wie vor unter den Lebenden weilt und plant, mit den gestohlenen Diamanten einen Laser-Satelliten zu bauen, mit dem er die nuklearen Mächte zu erpressen versucht. Dazu bedient sich Blofeld der Identität des zurückgezogen lebenden Milliardärs Willard Whyte (Jimmy Dean), der in der Wüste bei Las Vegas ein eigenes Forschungslabor unterhält …
Eigentlich hatten sich die Produzenten Broccoli und Saltzman bereits auf den recht unbekannten amerikanischen Schauspieler John Gavin als Nachfolger von Connery und Lazenby geeinigt und bereits einen Vertrag mit ihm abgeschlossen, doch United Artists ist es dann gelungen, durch eine Rekordgage von 1,25 Millionen US-Dollar und einer Beteiligung von 12,5 % am Einspielergebnis Connery zur einmaligen Rückkehr zum erfolgreichen Franchise zu bewegen. Der langjährige Bond-Drehbuchautor Richard Maibaum entwickelte zusammen mit Tom Mankiewicz („Superman“, „Der Tag des Falken“) eine Story, die kaum etwas von Ian Flemings Romanvorlage verwertete und – den sichtlich gealterten, aber nach wie vor coolen und attraktiven - Bond in ein action-reiches Abenteuer schickte, das wie gewohnt mit netten Gadgets (u.a. Stimmenmodulator, Mini-U-Boot, Überraschungsbombe und Pistole für Mauerhaken mit Kletterseil), hübschen Frauen und überraschenderweise einem homosexuellen Killer-Duo aufwartet, das für die humoristischen Elemente von „Diamantenfieber“ zuständig ist.
Der Plot gerät dabei eher zur Nebensache und bietet an sich wenig Neues in der Geschichte von Fällen, die Bond zur Vermeidung einer weltweiten Katastrophe übernehmen muss. Der Diebstahl und Schmuggel riesiger Mengen an Diamanten initiiert letztlich nur die Reisen von James Bond um den halben Globus und eine unaufhörliche Reihe von Action-Sequenzen auf der Jagd nach seinem Erzfeind Blofeld. Interessant ist die Figur des von Blofeld gefangengehaltenen Milliardärs Willard Whyte, der ganz offensichtlich an Howard Hughes angelehnt ist, aber auch die taffen Damen, mit denen Bond sich am Ende auch im Pool wälzen muss, sorgen für typische Bond-Unterhaltung, die John Barry wieder mit einem launigen Score untermalt, wobei Shirley Bassey („Goldfinger“) wieder den Titelsong vortragen darf.
"James Bond 007 - Diamantenfieber" in der IMDb

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