Die fünf Geächteten
Bereits 1957 thematisierte Regie-Veteran John Sturges („Der alte Mann und das Meer“, „Gesprengte Ketten“) in „Zwei rechnen ab“ die legendäre Schießerei am O.K. Corral, als die berüchtigten Revolverhelden Wyatt Earp und Doc Holliday am 26. Oktober 1881 auf die berüchtigte Clanton-Bande stießen. Zehn Jahre brachte er mit „Die fünf Geächteten“ eine Fortsetzung in die Kinos, die mit den Ereignissen am O.K. Corral beginnt und im weiteren Verlauf eine Geschichte erzählt, in der der Mythos von Wyatt Earp demontiert wird.
Die langjährige Familienfehde zwischen den Earps und Clantons spitzt sich bei einer Schießerei am O.K. Corral in Tombstone zu, wobei auf Clanton-Seite Frank McLaury, Tom McLaury und Billy Clanton zu Tode kommen, während auf der anderen Seite Doc Holliday (Jason Robards), Morgan Earp (Sam Melville) und Virgil Earp (Frank Converse) verletzt werden. Zwar werden Wyatt Earp (James Garner), seine Brüder und sein Freund Doc Holliday unter Anklage gestellt, aber freigesprochen. Der wohlhabende Ike Clanton (Robert Ryan), für den Bestechung und Begünstigung zum Tagesgeschäft gehört, sinnt auf Rache und lässt erst Virgil Earp aus dem Hinterhalt erschießen, dann muss auch Morgan Earp dran glauben, als er die Wahl zum Marshal zu gewinnen scheint. Der sonst gesetzestreue Wyatt Earp wird schließlich zum Marshal der Bundespolizei ernannt, doch dienen ihm die Haftbefehle gegen die Clanton-Bande nur als Rechtfertigung für seine ganz persönliche Vendetta …
Nachdem Paramount den ca. zwei Millionen Dollar teuren Western „Zwei rechnen ab“ mit Burt Lancaster (als Wyatt Earp) und Kirk Douglas (als Doc Holliday) in den Hauptrollen produziert hatte, mussten für die zehn Jahre später inszenierte Fortsetzung die Karten neu gemischt werden, denn nun war United Artists das finanzierende Studio, so dass die Hauptrollen neu besetzt werden mussten. John Sturges setzt mit der legendären Schießerei am O.K. Corral nahtlos an den Vorgänger an und fokussiert seine Geschichte nicht nur auf die Auseinandersetzung zwischen Wyatt Earp und der Clanton-Gang, sondern auch auf die Freundschaft zwischen dem rachsüchtigen Earp und dem schwerkranken Doc Holliday, den die Trinkerei schließlich ins Grab bringt. Die Jagd auf Clanton sorgt für die durchgehende Action-Komponenten in „Die fünf Geächteten“ und folgt dabei den Genre-Konventionen. Viel interessanter gestaltet sich die Veränderung in der Beziehung zwischen Earp und Holliday. Denn während Earp blind vor Rache zu sein scheint und die Haftbefehle als Jagdscheine interpretiert, versucht Holliday neben seinen alkoholischen Exzessen immer wieder, seinen Freund zur Vernunft zu bringen. Robert Ryan („The Wild Bunch“, „Das dreckige Dutzend“) ist als wohlhabender und manipulierender Bösewicht kaum gefordert. James Garner („Gesprengte Ketten“, „Space Cowboys“) macht seine Sache als rachsüchtiger Marshal ordentlich, während die eigentliche Glanzleistung Jason Robards („Die Unbestechlichen“, „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“) vollbringt, wenn er trotz schwerer Krankheit und regelmäßigen Alkoholexzessen seinem Freund ins Gewissen zu reden versucht.
Die atmosphärisch stimmige Inszenierung wechselt dabei von überzeugenden Schießereien, intimen Szenen an Spieltischen oder im Sanatorium, turbulenten Saloon-Szenen, kurzen Gerichtsmomenten und wunderschönen Landschaftaufnahmen, wobei der packende Score von Jerry Goldsmith („Das Omen“, „Patton“) die Produktion richtig aufwertet.
„Die fünf Geächteten“ ist zwar trotz überzeugender Darsteller und solider Inszenierung kein Meisterwerk geworden, sorgt aber für kurzweilige Unterhaltung und erscheint nun in der Edition „Koch Media Western Legenden“ als Blu-ray.
"Die fünf Geächteten" in der IMDb
Die langjährige Familienfehde zwischen den Earps und Clantons spitzt sich bei einer Schießerei am O.K. Corral in Tombstone zu, wobei auf Clanton-Seite Frank McLaury, Tom McLaury und Billy Clanton zu Tode kommen, während auf der anderen Seite Doc Holliday (Jason Robards), Morgan Earp (Sam Melville) und Virgil Earp (Frank Converse) verletzt werden. Zwar werden Wyatt Earp (James Garner), seine Brüder und sein Freund Doc Holliday unter Anklage gestellt, aber freigesprochen. Der wohlhabende Ike Clanton (Robert Ryan), für den Bestechung und Begünstigung zum Tagesgeschäft gehört, sinnt auf Rache und lässt erst Virgil Earp aus dem Hinterhalt erschießen, dann muss auch Morgan Earp dran glauben, als er die Wahl zum Marshal zu gewinnen scheint. Der sonst gesetzestreue Wyatt Earp wird schließlich zum Marshal der Bundespolizei ernannt, doch dienen ihm die Haftbefehle gegen die Clanton-Bande nur als Rechtfertigung für seine ganz persönliche Vendetta …
Nachdem Paramount den ca. zwei Millionen Dollar teuren Western „Zwei rechnen ab“ mit Burt Lancaster (als Wyatt Earp) und Kirk Douglas (als Doc Holliday) in den Hauptrollen produziert hatte, mussten für die zehn Jahre später inszenierte Fortsetzung die Karten neu gemischt werden, denn nun war United Artists das finanzierende Studio, so dass die Hauptrollen neu besetzt werden mussten. John Sturges setzt mit der legendären Schießerei am O.K. Corral nahtlos an den Vorgänger an und fokussiert seine Geschichte nicht nur auf die Auseinandersetzung zwischen Wyatt Earp und der Clanton-Gang, sondern auch auf die Freundschaft zwischen dem rachsüchtigen Earp und dem schwerkranken Doc Holliday, den die Trinkerei schließlich ins Grab bringt. Die Jagd auf Clanton sorgt für die durchgehende Action-Komponenten in „Die fünf Geächteten“ und folgt dabei den Genre-Konventionen. Viel interessanter gestaltet sich die Veränderung in der Beziehung zwischen Earp und Holliday. Denn während Earp blind vor Rache zu sein scheint und die Haftbefehle als Jagdscheine interpretiert, versucht Holliday neben seinen alkoholischen Exzessen immer wieder, seinen Freund zur Vernunft zu bringen. Robert Ryan („The Wild Bunch“, „Das dreckige Dutzend“) ist als wohlhabender und manipulierender Bösewicht kaum gefordert. James Garner („Gesprengte Ketten“, „Space Cowboys“) macht seine Sache als rachsüchtiger Marshal ordentlich, während die eigentliche Glanzleistung Jason Robards („Die Unbestechlichen“, „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“) vollbringt, wenn er trotz schwerer Krankheit und regelmäßigen Alkoholexzessen seinem Freund ins Gewissen zu reden versucht.
Die atmosphärisch stimmige Inszenierung wechselt dabei von überzeugenden Schießereien, intimen Szenen an Spieltischen oder im Sanatorium, turbulenten Saloon-Szenen, kurzen Gerichtsmomenten und wunderschönen Landschaftaufnahmen, wobei der packende Score von Jerry Goldsmith („Das Omen“, „Patton“) die Produktion richtig aufwertet.
„Die fünf Geächteten“ ist zwar trotz überzeugender Darsteller und solider Inszenierung kein Meisterwerk geworden, sorgt aber für kurzweilige Unterhaltung und erscheint nun in der Edition „Koch Media Western Legenden“ als Blu-ray.
"Die fünf Geächteten" in der IMDb
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