Straßen in Flammen
Nachdem sich Walter Hill seit Ende der 1970er Jahre mit Filmen wie „Driver“, „Die Warriors“, „Long Riders“ und „Nur 48 Stunden“ als bemerkenswerter Regisseur etablieren konnte, landete er 1984 mit dem Rock’n’Roll-Märchen „Straßen in Flammen“ seinen nächsten Coup. Zwar war dem Film damals an den Kinokassen nicht der große Erfolg beschieden, aber über die Jahre entwickelte er sich zum Kultfilm, der nach 35 Jahren nichts von seinem Unterhaltungswert eingebüßt hat und von Koch Media nun als Mediabook mit einer Bonus-Blu-ray voller Dokumentationen und Interviews und dem smarten Soundtrack als Mediabook veröffentlicht wird.
Als die erfolgreiche Sängerin Ellen Aim (Diane Lane) für ein Benefiz-Konzert in ihre Heimatstadt Richmond zurückkehrt, wird sie direkt von der Bühne durch die von Raven (Willem Dafoe) angeführte Biker-Gang „Die Bomber“ entführt. Die Diner-Bedienung Reva (Deborah Van Valkenburgh) bittet ihren Bruder Tom Cody (Michael Paré), nach Hause zu kommen, um den Schlamassel in Ordnung zu bringen. Immerhin war er mit Ellen liiert, bevor er für zwei Jahre in die Armee ging und sie ahnungslos zurückließ. Mittlerweile ist Ellen mit ihrem Manager (Rick Moranis) zusammen, der Tom eine Belohnung von zehntausend Dollar in Aussicht stellt, wenn er ihr Ellen zurückbringt. Zum Glück erhält Tom bei seinem Kampf gegen die Biker Unterstützung durch die abgebrannte Ex-Soldatin McCoy (Amy Madigan), doch so leicht lässt sich Raven durch das taffe Ex-Army-Duo nicht einschüchtern …
Walter Hill, der sein Handwerk auch bei Regie-Legende Sam Peckinpah erlernt hat, inszenierte mit „Straßen in Flammen“ ein furioses Action-Spektakel, bei dem aber weder die simpel gestrickte Love-Story noch die eindrucksvollen Explosionen im gefährlichen Battery-Viertel der Stadt im Fokus des schlicht gestrickten Plots stehen, sondern definitiv die Musik.
Das wird schon zu Beginn deutlich, wenn die damals noch blutjunge Diane Lane die Bühne betritt und mit ihrer Löwenmähne in bester Bonnie-Tyler-Manier einen nahezu kompletten Song vorträgt, bis sie von den Bombern entführt wird, sondern auch im weiteren Verlauf des Films, in dem unterschiedlichste Musikstile wie selbstverständlich ein munteres Stelldichein geben. Neben dem für die Entstehungszeit des Films typischen 80er-Jahre-Pop-Rock im Stile von Meat Loaf und Bonnie Tyler, für die Jim Steinman die Hits „Total Eclipse Of The Heart“, „Holding Out For A Hero“, „Bat Out Of Hell“ und „I Would Do Anything For Love“ geschrieben hat, gibt es auch Rockabilly und A Capella zu hören, was dazu beiträgt, der Geschichte einen zeitlosen Anstrich zu verpassen. Das spiegelt sich auch im Produktionsdesign wieder, in dem sich das Interieur von Diners und coole Schlitten aus den 1950ern mit apokalyptisch anmutenden Industrieanlagen und U-Bahn-Stationen vermischt. Zeitlos ist auch die Geschichte, die Walter Hill hier erzählt. Die hübsche Sängerin Ellen wird von drei ganz unterschiedlichen Männern begehrt, wobei es dem schmierigen Manager Billy nur ums Geld geht, der herrlich diabolisch von Willem Dafoe („Platoon“, „Leben und sterben in L.A.“) verkörperte Bösewicht einfach nur seinen Spaß haben will und Ellens Ex-Lover Tom einfach nur cool und unabhängig bleiben will. Besonders tiefgründig geht es in den Dialogen zwischen den Beteiligten nicht zu. Hier dominieren eher die flotten Sprüche, nicht die großen Gefühle.
Für Unterhaltung sorgen vor allem die schick inszenierten Explosionen, wenn Tom die Biker von ihren Motorrädern ballert, und die verschiedenen Musikdarbietungen, weshalb der Soundtrack vom Vorspann bis zum End-Credits-Song „Deeper and Deeper“ von The Fixx die eigentlich tragende Rolle des Films übernimmt. Diane Lane, die zuvor schon in den Coppola-Filmen „Die Outsider“ und „Rumble Fish“ zu sehen war, überzeugt hier eher auf der Bühne als in der Rolle der vielfach begehrten Frau. Hier kann Amy Madigan („Feld der Träume“) als taffe Ex-Soldatin schon eher überzeugen. Michael Paré („Das Philadelphia-Experiment“, „Der Mandant“) wirkt herrlich cool, doch war es schließlich Willem Dafoe vergönnt, in Hollywood eine bemerkenswerte Karriere hinzulegen.
"Straßen in Flammen" in der IMDb
Als die erfolgreiche Sängerin Ellen Aim (Diane Lane) für ein Benefiz-Konzert in ihre Heimatstadt Richmond zurückkehrt, wird sie direkt von der Bühne durch die von Raven (Willem Dafoe) angeführte Biker-Gang „Die Bomber“ entführt. Die Diner-Bedienung Reva (Deborah Van Valkenburgh) bittet ihren Bruder Tom Cody (Michael Paré), nach Hause zu kommen, um den Schlamassel in Ordnung zu bringen. Immerhin war er mit Ellen liiert, bevor er für zwei Jahre in die Armee ging und sie ahnungslos zurückließ. Mittlerweile ist Ellen mit ihrem Manager (Rick Moranis) zusammen, der Tom eine Belohnung von zehntausend Dollar in Aussicht stellt, wenn er ihr Ellen zurückbringt. Zum Glück erhält Tom bei seinem Kampf gegen die Biker Unterstützung durch die abgebrannte Ex-Soldatin McCoy (Amy Madigan), doch so leicht lässt sich Raven durch das taffe Ex-Army-Duo nicht einschüchtern …
Walter Hill, der sein Handwerk auch bei Regie-Legende Sam Peckinpah erlernt hat, inszenierte mit „Straßen in Flammen“ ein furioses Action-Spektakel, bei dem aber weder die simpel gestrickte Love-Story noch die eindrucksvollen Explosionen im gefährlichen Battery-Viertel der Stadt im Fokus des schlicht gestrickten Plots stehen, sondern definitiv die Musik.
Das wird schon zu Beginn deutlich, wenn die damals noch blutjunge Diane Lane die Bühne betritt und mit ihrer Löwenmähne in bester Bonnie-Tyler-Manier einen nahezu kompletten Song vorträgt, bis sie von den Bombern entführt wird, sondern auch im weiteren Verlauf des Films, in dem unterschiedlichste Musikstile wie selbstverständlich ein munteres Stelldichein geben. Neben dem für die Entstehungszeit des Films typischen 80er-Jahre-Pop-Rock im Stile von Meat Loaf und Bonnie Tyler, für die Jim Steinman die Hits „Total Eclipse Of The Heart“, „Holding Out For A Hero“, „Bat Out Of Hell“ und „I Would Do Anything For Love“ geschrieben hat, gibt es auch Rockabilly und A Capella zu hören, was dazu beiträgt, der Geschichte einen zeitlosen Anstrich zu verpassen. Das spiegelt sich auch im Produktionsdesign wieder, in dem sich das Interieur von Diners und coole Schlitten aus den 1950ern mit apokalyptisch anmutenden Industrieanlagen und U-Bahn-Stationen vermischt. Zeitlos ist auch die Geschichte, die Walter Hill hier erzählt. Die hübsche Sängerin Ellen wird von drei ganz unterschiedlichen Männern begehrt, wobei es dem schmierigen Manager Billy nur ums Geld geht, der herrlich diabolisch von Willem Dafoe („Platoon“, „Leben und sterben in L.A.“) verkörperte Bösewicht einfach nur seinen Spaß haben will und Ellens Ex-Lover Tom einfach nur cool und unabhängig bleiben will. Besonders tiefgründig geht es in den Dialogen zwischen den Beteiligten nicht zu. Hier dominieren eher die flotten Sprüche, nicht die großen Gefühle.
Für Unterhaltung sorgen vor allem die schick inszenierten Explosionen, wenn Tom die Biker von ihren Motorrädern ballert, und die verschiedenen Musikdarbietungen, weshalb der Soundtrack vom Vorspann bis zum End-Credits-Song „Deeper and Deeper“ von The Fixx die eigentlich tragende Rolle des Films übernimmt. Diane Lane, die zuvor schon in den Coppola-Filmen „Die Outsider“ und „Rumble Fish“ zu sehen war, überzeugt hier eher auf der Bühne als in der Rolle der vielfach begehrten Frau. Hier kann Amy Madigan („Feld der Träume“) als taffe Ex-Soldatin schon eher überzeugen. Michael Paré („Das Philadelphia-Experiment“, „Der Mandant“) wirkt herrlich cool, doch war es schließlich Willem Dafoe vergönnt, in Hollywood eine bemerkenswerte Karriere hinzulegen.
"Straßen in Flammen" in der IMDb
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