Die glorreichen Reiter

Auch wenn Arnold Laven seine Karriere vor allem dem Fernsehen verdankt, für das er Serienfolgen von „Westlich von Santa Fe“, „Big Valley“ und „Mannix“ inszenierte, führte er auch bei einigen Kinofilmen wie dem Film noir „Drei Schritte vor der Hölle“ (1957) und dem Western „Das letzte Kommando“ (1962) Regie. „Die glorreichen Reiter“ (1965) wäre wahrscheinlich mit den Jahren völlig in der Versenkung verschwunden, wenn nicht Sam Peckinpah („The Wild Bunch“, „Wer Gewalt sät“) für das Drehbuch verantwortlich gewesen wäre und damit dem an sich unspektakulären Kavallerie-Western seine Handschrift verliehen hätte.
General Frederic McCabe (Andrew Duggan) soll mit seinem 3. Kavallerie-Regiment zusammen mit anderen Regimentern gegen die Sioux-Indianer kämpfen. Doch statt auf die Ankunft der anderen Truppen zu warten, greift er auf die bewährten Dienste von Captain Demas Harrod (Tom Tryon) zurück, obwohl dieser gar nicht gut auf den General zu sprechen ist. Schließlich hat Harrod schon einmal das Vorgehen seines Vorgesetzten öffentlich kritisiert, als er einen Trupp von Soldaten als Köder im Kampf gegen die Apachen benutzte. Dieses Vorgehen brachte ihm zwar den Ruhm für die siegreiche Schlacht ein, kostete die Soldaten, die in den Hinterhalt gerieten aber allesamt ihr Leben. Zu dem angespannten Verhältnis zwischen McCabe und Harrod gesellen sich für den Captain allerdings noch weitere Probleme: Das Regiment besteht überwiegend aus völlig unerfahrenen Rekruten und muss erst an den Waffen und auf den Pferden ausgebildet werden, und schließlich will die attraktive Lou Woodard (Senta Berger) von Harrod mehr als nur eine Liebschaft. Allerdings buhlt auch der von McCabe geschätzte Kundschafter Sol Rogers (Harve Presnell) um die Gunst der schönen Witwe. Als sich Harrod erneut gegen die unsinnigen Pläne des Generals auflehnt, wird er zu Strafe selbst unbewaffnet mit einer Gruppe von Rekruten als Vorhut zum Auskundschaften des Feindes losgeschickt und gerät in einen Hinterhalt, den die Männer aber überleben. Als McCabe daraufhin sein Regiment in zwei Abteilungen gegen die Sioux in Stellung bringt, ohne auf die Ankunft der Verstärkung zu warten, endet das Vorhaben in einem Massaker …
Sam Peckinpah hatte mit „Gefährten des Todes“ (1961), „Sacramento“ (1962) und „Sierra Charriba“ (1965) seine ersten Western gedreht, landete aber nach einer Auseinandersetzung mit dem Produzenten des letzten Films auf der inoffiziellen „schwarzen Liste“ in Hollywood, so dass er zunächst keine Regieaufträge mehr angeboten bekam. So wurde Arnold Laven für die Verfilmung von Hoffman Bierneys Roman „The Dice of God“ engagiert, den Peckinpah zu einem unterhaltsamen Kavallerie-Western verdichtete, der vor allem von der Rivalität/Freundschaft zwischen Harrod und Rogers angetrieben wird, aber auch von der Rivalität zwischen McCabe und Harrod und der schwierigen Liebesbeziehung zwischen Lou und den beiden Männern in ihrem Leben. Da aber auch noch die Ausbildung der Rekruten und die Profilierungssucht des Generals im bevorstehenden Feldzug gegen die Sioux eine tragende Rolle spielen, wirkt die Dramaturgie etwas holperig, die Darstellerleistungen nicht immer überzeugend.
Während vor allem Harve Presnell („Westwärts zieht der Wind“, „Fargo – Blutiger Schnee“) nicht so recht in die Rolle des temperamentvollen Rivalen passt, sorgt James Caan („Der Pate“, „Misery“) als aufmüpfiger Rekrut für die unterhaltsamsten Momente.
"Die glorreichen Reiter" in der IMDb

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