Steiner - Das Eiserne Kreuz - 2. Teil
Durch seinen „Schulmädchenreport“, der es zwischen 1970 und 1978 auf 12 Teile brachte, war es Produzent Wolf C. Hartwig gewohnt, erfolgreiche Fortsetzungen in die Kinos zu bringen. Nachdem seine deutsch-britische Co-Produktion „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ unter der Regie der streitbaren Hollywood-Legende Sam Peckinpah 1977 die Goldene Leinwand für über drei Millionen Zuschauer erhalten hatte und am Ende des Jahres die vierterfolgreichste Produktion im Kino gewesen war, plante er schnell eine Fortsetzung, für die allerdings weder Regisseur Peckinpah noch James Coburn in der Rolle des Titelhelden zur Verfügung standen. Zwar wurden die großen Hollywood-Namen durch ebenso populäre Darsteller wie Rod Steiger, Robert Mitchum und Richard Burton ersetzt, doch „Steiner – Das Eiserne Kreuz – 2. Teil“ konnte längst nicht an die Klasse des Vorgängers anschließen.
Besonders schwerwiegend wirkt sich allerdings die Besetzung von Richard Burton („Cleopatra“, „Der Spion, der aus der Kälte kam“) als Steiner aus. Mit seiner fast apathisch wirkenden Darstellung hat dieser Steiner nichts mit der charismatischen Performance von James Coburn gemein. Und auch Helmut Griem („Die Verdammten“, „Cabaret“) wirkt längst nicht so diabolisch wie Maximilian Schell als preußischer Aristokrat Stransky, der unbedingt das Eiserne Kreuz erhalten will. Die Handlung ist dabei ganz auf die Action ausgerichtet, die Geschichte dabei zunehmend unglaubwürdig. Was Peckinpah zuvor noch kunstvoll als Plädoyer gegen jede Art von Krieg inszenierte, verkommt bei „Steiner – Das Eiserne Kreuz – 2. Teil“ zur bloßen Pyro- und Action-Show.
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Inhalt:
Anfang 1944 versuchen die deutschen Truppen an der Ostfront noch immer, den Vormarsch der Russen zu stoppen. So befiehlt Hauptmann Stransky (Helmut Griem) dem Feldwebel Steiner (Richard Burton) und seinen Männern, den nahegelegenen Eisenbahntunnel zu sprengen. Doch bevor der entsprechende Sprengsatz gezündet werden kann, erreicht ein russischer T-34-Panzer den Tunnel und tötet drei von Steiners Leuten. Bei seiner Rückkehr zum Bahnhof greift Steiner den ihm verhassten Stransky sogar tätlich an, weil er von dessen Unfähigkeit als militärischer Führer angewidert ist. Doch bevor Stransky weiteres Unheil anrichten kann, wird er nach Paris abkommandiert. Der neue Kompaniechef Hauptmann Berger (Horst Janson) fordert Steiner auf, sich beim Divisionskommandeur General Hofmann (Curd Jürgens) zu melden, der Steiner auch als Menschen schätzt und ihn statt zu bestrafen in einen zweiwöchigen Urlaub schickt, den Steiner nach der Empfehlung eines seiner Leute in Paris verbringt. Dort trifft er zufällig auf den mittlerweile zum Major beförderten Stransky und vergnügt sich mit dessen französischen Bekannten in ihrem Apartment. Steiners Urlaub findet ein jähes Ende, als die Alliierten in der Normandie landen und Steiner zu seiner alten Truppe zurückkehren muss, die von der Ostfront in ein kleines französisches Dorf verlegt worden ist. Hier sehen sie sich einer US-amerikanischen Übermacht gegenüber, die von General Webster (Rod Steiger) angeführt wird. Währenddessen weiht General Hofmann Steiner in die Pläne einiger hochrangiger deutscher Offiziere ein, Hitler zu töten, weshalb er Steiner damit beauftragt, die Amerikaner für Gespräche über ein Waffenstillstandsabkommen zu gewinnen. Dafür stellt Steiner einer amerikanischen Patrouille in einer Blockhütte im Wald eine Falle und kommt mit Colonel Rogers (Robert Mitchum) und Sergeant Anderson (Michael Parks) ins Gespräch, die das Kapitulationsangebot der Deutschen an ihre Generäle weitergeben sollen. Doch da wird General Hofmann bereits von der SS wegen Verrats zum Selbstmord gedrängt, das Attentat auf Hitler vereitelt. Während die amerikanischen Panzer auf das kleine französische Dorf zurollen, will Stransky zum großen Gegenschlag ausholen, wobei er allerdings vor allem die Zivilbevölkerung opfern will …Kritik:
Zwar konnte Hartwig keinen Regisseur mit einem so glamourösen Namen wie Sam Peckinpah für die Fortsetzung seines erfolgreichen Kriegsfilms „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ engagieren, aber der Brite Andrew V. McLaglen hatte sich vor allem mit James-Stewart- und John-Wayne-Western („Rancho River“, „Bandolero“, „MacLintock“, „Geier kennen kein Erbarmen“) einen veritablen Ruf erarbeitet und sich mit „Die Wildgänse kommen“ auch als Action-Regisseur etabliert. Noch mehr als Peckinpah vernachlässigte McLaglen die Charakterisierung seiner Figuren. Auch wenn immerhin einige der deutschen Darsteller wie Klaus Löwitsch und Dieter Schidor wieder mitspielen durften, konnten sie längst nicht mehr den soldatischen Alltag verkörpern wie in Peckinpahs Film (dafür ist der spätere Oscar-Preisträger Christoph Waltz kurz als Sanitäter in der Eröffnungssequenz zu sehen).Besonders schwerwiegend wirkt sich allerdings die Besetzung von Richard Burton („Cleopatra“, „Der Spion, der aus der Kälte kam“) als Steiner aus. Mit seiner fast apathisch wirkenden Darstellung hat dieser Steiner nichts mit der charismatischen Performance von James Coburn gemein. Und auch Helmut Griem („Die Verdammten“, „Cabaret“) wirkt längst nicht so diabolisch wie Maximilian Schell als preußischer Aristokrat Stransky, der unbedingt das Eiserne Kreuz erhalten will. Die Handlung ist dabei ganz auf die Action ausgerichtet, die Geschichte dabei zunehmend unglaubwürdig. Was Peckinpah zuvor noch kunstvoll als Plädoyer gegen jede Art von Krieg inszenierte, verkommt bei „Steiner – Das Eiserne Kreuz – 2. Teil“ zur bloßen Pyro- und Action-Show.
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