Heißblütig - Kaltblütig
Mit den erfolgreich verfilmten Drehbüchern zu den Blockbustern „Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück“ (1980) und „Jäger des verlorenen Schatzes“ (1981) nutzte Lawrence Kasdan umgehend die Gelegenheit, sein Drehbuch zu „Heißblütig – Kaltblütig“ (1981) selbst zu verfilmen. Damit schuf er einen Erotik-Thriller in bester Neo-Noir-Tradition und machte Kathleen Turner zum Sexsymbol der 1980er Jahre.
Inhalt:
Ned Racine (William Hurt) unterhält in einer Kleinstadt in Florida eine kleine Anwaltskanzlei, wird wegen seiner Inkompetenz aber regelmäßig vor Gericht abgestraft. Solange das nicht seinen Erfolg bei den Frauen beeinträchtigt, kann Ned aber gut damit leben und scherzt auch mit seinem besten Freund Peter (Ted Danson) darüber, der ihm oft genug im Gerichtssaal auf Seiten der Staatsanwaltschaft gegenübersitzt. Mit der elegant wirkenden Matty Walker (Kathleen Turner) scheint Ned auf einmal eine besondere Frau ins Netz gegangen zu sein, interessiert er sich von nun an nicht mehr für ihre Geschlechtsgenossinnen.
Das liegt auch in dem Umstand begründet, dass Matty mit dem wohlhabenden und zwielichtigen Immobilien-Spekulanten Edmund Walker (Richard Crenna) liiert ist, den sie von ganzem Herzen zu hassen scheint. Ned spricht mit seiner Geliebten ganz offen darüber, Mattys Mann umzubringen, um gemeinsam ein neues Leben im Wohlstand genießen zu können, auch wenn Matty das Erbe ihres Mannes mit dessen Schwester teilen müsste. Eines Nachts bricht Ned in das Haus der Walkers ein und tötet Mattys Mann, doch von einem sorgenfreien Leben ist Ned plötzlich weit entfernt, denn Matty hat das Testament ihres Mannes gefälscht, so dass ihr nun das gesamte Erbe zufällt.
Da sowohl Neds Freund Peter als auch Detective Grace (J.A. Preston) von Neds Beziehung zu Matty wissen, gerät er in den Kreis der Hauptverdächtigen, und Ned wird vielleicht zu spät bewusst, dass Matty Walker ein perfides Spiel mit ihm gespielt hat…
Kritik:
Zugegeben, der vorhersehbare Plot gehört nicht zu den Stärken von Lawrence Kasdans Regiedebüt. Die klassische Rollenverteilung des naiven Mannes, der einer ausgebufften Femme fatale verfällt, zieht sich von Beginn an durch den Film, der hierzulande zunächst unter dem Titel „Body Heat – Eine heißkalte Frau“ bekannt geworden ist. Dafür sorgt ebenfalls von Anfang an die omnipräsente Hitze für die passende Stimmung und heizt die erotische Liaison zusätzlich an.
Vor allem Kathleen Turner („Die Ehre der Prizzis“, „Julia und Julia“) überzeugt in ihrem Leinwanddebüt als laszive, undurchschaubare Schönheit, die dem Casanova ordentlich den Kopf verdreht. Der jazzig angehauchte Score von John Barry („Jenseits von Afrika“, „The Cotton Club“) trägt seinen guten Teil dazu bei, „Body Heat“ zu einem feucht-schwülen, sinnlichen Thriller zu machen, der weniger durch seine erotische Offenheit als durch die geschickt inszenierte Gesamtatmosphäre überzeugt. Daneben bieten William Hurt („Der Kuss der Spinnenfrau“, „Die Reisen des Mr. Leary“), Richard Crenna („Rambo“, „Warte, bis es dunkel ist“) und Ted Danson („Drei Männer und eine kleine Lady“, „Seitensprünge“) solide Leistungen, die der Geschichte Glaubwürdigkeit verleihen, ohne besondere Akzente setzen zu können. Doch für Lawrence Kasdan war der Weg frei, weitere sehenswerte Filme wie „Der große Frust“, „Silverado“ und „Grand Canyon“ zu drehen.
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