Matrix Revolutions
Auch wenn die Wachowski-Geschwister mit „Matrix Reloaded“ (2003) nicht ganz die hochgesteckten Erwartungen erfüllen konnten, die ihr 1999 inszeniertes Science-Fiction-Action-Spektakel „Matrix“ geweckt hatte, war das Publikum dennoch mehr als gespannt, wie die Trilogie abgeschlossen werden würde. „Matrix Revolutions“ kam ein halbes Jahr nach dem zweiten Teil in die Kinos und schloss unmittelbar an den Cliffhanger von „Matrix Reloaded“ an. Diesmal fokussierte sich der Plot ganz auf den Krieg zwischen den Maschinen und den in der unterirdischen Stadt Zion lebenden Menschen.
Inhalt:
Während die Bewohner Zions unter Commander Lock (Harry J. Lennix) den Abwehrkampf gegen die Roboterinvasion vorbereiten, liegt der Auserwählte Neo (Keanu Reeves) nach seinem Kampf mit den Wächtern an Bord des Hovercrafts Hammer im Koma, offenbar hilflos zwischen Menschen- und Maschinenwelt gefangen und liebevoll von seiner treuen Gefährtin Trinity (Carrie-Anne Moss) bewacht.
Die bei Neo gemessenen Gehirnaktivitäten gleichen allerdings nicht denen eines Menschen im Koma, sondern einer Person, die sich in die Matrix eingeklinkt hat. Bane (Ian Bliss), der einzige Überlebende aus der vorausgegangenen Schlacht gegen die Maschinen, befindet sich ebenfalls ohnmächtig an Bord, nachdem er während seines Rücktransfers aus der Matrix von dem abtrünnigen Agenten Smith (Hugo Weaving) überschrieben worden war, sodass nun Smiths Charakter in Banes Körper zurücktransferiert wurde.
Aufgrund der Gehirnaktivitäten lässt Morpheus (Laurence Fishburne) in der Matrix nach Neo suchen, der sich allerdings an einem Ort zwischen der Matrix und der Maschinenwelt in einer Art U-Bahn-Station befindet. Auf dem nahezu leeren Bahnsteig lernt Neo das kleine Mädchen Sati und dessen Eltern kennen, die auf das Programm „Trainman“ und dessen Zug warten. Der soll das kleine Mädchen, das von den als Programme geschriebenen Eltern nur aus Liebe geschaffen wurde und in der Maschinenwelt keinen Zweck erfüllt, in die Matrix schmuggeln.
Neo nimmt nicht nur mit Erstaunen zur Kenntnis, dass Programme Gefühle empfinden und lieben können, sondern dass der Trainman ein Programm ist, das im Auftrag des Merowingers (Lambert Wilson) Programme in die Matrix oder aus ihr heraus schmuggelt. Dies erfahren Morpheus und Trinity, als sie sich zum Orakel (Mary Alice) begeben. Mit den neuen Informationen über den Verbleib von Neo suchen sie mit der Unterstützung von Seraph (Collin Chou) in einer Diskothek den Merowinger auf. Neo erhält bei seinem Besuch des Orakels weitere Informationen über seine Aufgabe und über Smith. Demnach ist Smith das Äquivalent zu Neo, das Ergebnis der Gleichung des Architekten der Matrix, der ein Gleichgewicht der Kräfte innerhalb der Matrix anstrebt. Anschließend kehren Neo, Morpheus und Trinity in die reale Welt zurück. Kurz darauf nimmt Smith das Haus des Orakels ein, überschreibt Seraph, Sati und das Orakel. Smith ist mittlerweile so mächtig geworden ist, dass er neben Zion auch das Maschinenimperium zu vernichten droht.
Neo erklärt den versammelten Mannschaften, er wisse, was er zu tun habe, brauche aber ein Schiff, um in die Maschinenstadt zu gelangen. Niobe überlässt ihm die Logos, während alle anderen versuchen, mit der Hammer zurück nach Zion zu kommen, um noch in die Entscheidungsschlacht gegen die Wächter eingreifen zu können. Dort sind die Wächter bereits in das Dock eingedrungen…
Kritik:
Obwohl „Matrix Revolutions“ nahtlos an „Matrix Reloaded“ anknüpft, verschiebt sich einmal der Fokus der Erzählung. Stand im ersten „Matrix“-Film noch der philosophische Unterbau mit dem Konflikt zwischen der programmierten und der realen Welt gleichberechtigt neben den phänomenalen Action-Sequenzen, die die „Bullet Time“ im Genre etablierten, im Vordergrund, war „Matrix Reloaded“ von einem Übergewicht an Action und Figuren geprägt. „Matrix Revolutions“ wiederum steht ganz im Zeichen des Krieges zwischen den Menschen in Zion und den Maschinen.
Geschickt wechselt die Geschichte nahezu gleichberechtigt zwischen Neo und Trinity, der Crew um Morpheus und dem Angriff der übermächtigen Wächter-Armee auf Zion.
„Matrix Revolutions“ punktet hier mit einem üppigen Produktionsdesign, das sich vor allem in der Schlacht um Zion bemerkbar macht. Zwar gibt es auch ein Wiedersehen mit dem Merowinger und seiner hinreißenden Frau Persephone, doch bekommen Lambert Wilson und Monica Bellucci diesmal nicht die Möglichkeit, nennenswerte Akzente zu setzen, auch Hugo Weaving als Agent Smith bleibt recht blass – im Gegenzug zu Jada Pinkett Smith, die als Niobe etwas mehr Profil gewinnen kann als in „Matrix Reloaded“. Für „Matrix“-Fans stellt „Matrix Revolutions“ sicher kein Meisterwerk mehr dar, bringt die Trilogie trotz erheblicher Schwächen aber zu einem einigermaßen passablen Abschluss.
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