Zatoichi's Cane Sword

Mit jedem neuen Zatoichi-Film bekommt der treue Fan des blinden Masseurs, geschickten Würfelspielers und versierten Schwertkämpfers Ichi einen neuen Aspekt, eine neue Entwicklung in der von Shintaro Katsu so grandios verkörperten Figur geboten. Hatte der 14. Film in der 1962 mit „The Tale of Zatoichi“ begonnenen Reihe noch eine spirituelle Note, als Ichi sich auf eine Pilgerreise begeben wollte, um den Opfern seines Schwertes zu gedenken, steht in dem 1967 von Kimiyoshi Yasuda inszenierten „Zatoichi’s Cane Sword“ das Schwert selbst im Mittelpunkt der etwas komplexeren Geschichte. 

Inhalt: 

Auf einer seiner Wanderungen durch das Land trifft Ichi (Shintaro Katsu) auf einen sterbenden Mann, der den blinden Masseur nach Ashikaga führt. Unterwegs stößt er auf eine Gruppe reisender Händler und Künstler, die dort wie jedes Jahr auf einem Festival etwas Geld verdienen wollen. Der Empfang in der Stadt fällt allerdings nicht so erfreulich aus, denn Boss Iwagoro (Tatsuo Endo) verlangt nicht nur jeden Tag dreißig Prozent ihrer Erlöse, sondern auch Geld dafür, dass sie mit ihrem Geschäft überhaupt an dem Festival teilnehmen dürfen. Ichi verdient derweil beim Würfelspiel eine erkleckliche Summe und bringt damit die ortsansässigen Spieler gegen sich auf. In einer Taverne lernt Ichi den alten Senzo (Eijiro Tono) kennen, der bald Zeuge von Ichis Schwertkampfkünsten wird. Als der bereits angetrunkene Senzo Ichi zu sich nach Hause einlädt, erkennt Ichi an den metallenen Gerüchen, dass Senzo das Schmiedehandwerk betreibt, und Senzo erklärt, dass er einst auch Schwerte geschmiedet habe. 
Als er Ichi bittet, sein Schwert sehen zu dürfen, erkennt er es als eines der letzten Werke seines vor vielen Jahren verstorbenen Mentors wieder, aber nach näherer Betrachtung erkennt er auch, dass das Schwert noch einen Menschen töten, dann aber zerbrechen würde. Für Ichi scheint sich damit sein Schicksal zu wenden. Er überlässt Senzo sein Schwert und heuert als Masseur in einem örtlichen Gasthaus an. 
Da Oshizu (Shihoi Fujimura), die Adoptivtochter des Gastwirts, Gefallen an dem charmanten und erfahrenen Masseur findet, erhält er den Job, wird aber auch Zeuge, wie der Chef einer örtlichen Bande mit einem korrupten Regierungsbeamten zusammenarbeitet, um die Stadt und das Geschäft des Gangsters zu übernehmen, der in Zatoichis Armen starb. Obwohl er keine Möglichkeit mehr hat, sich gegen die Schläger und Schwertkämpfer der Iwagoros Bande zu verteidigen, beschließt Zatoichi einmal mehr, sein Leben zum Wohle anderer zu riskieren… 

Kritik: 

Kimiyoshi Yasuda hat bereits den fünften und neunten Teil der Filmreihe, „Zatoichi on the Road“ und „Adventures of Zatoichi“, inszeniert und ist bestens mit den Zutaten eines unterhaltsamen Zatoichi-Films vertraut. Einmal mehr stolpert Ichi auf seinen Wanderungen über einen Sterbenden, der mit letzten Worten auf einen Ort verweist, den der blinde Masseur aufsucht, um die nächsten Angehörigen des Opfers zu informieren. 
Natürlich wird Ichi wieder mit einem gierigen Gangsterboss konfrontiert, der die einfachen Leute in dem Gebiet unterjocht, das er zu übernehmen gedenkt und dabei mit dem korrupten Inspektor (Fujio Suga) gemeinsame Sache macht, der nicht nur Oshizu als Mätresse für sich beansprucht, sondern Senzo auch dazu zwingt, ein seltenes Schwert zu veredeln. 
Indem Ichi erstmals mit der Vergänglichkeit seines ständigen Begleiters, seines Schwertes, konfrontiert wird, muss ich der blinde Schwertkämpfer mit der von Senzo gestellten Frage auseinandersetzen, ob Zatoichis kontinuierliche Siege auch vom Zufall und der Qualität seines Schwertes abhängen. Für einen Moment scheint Ichi zu erkennen, wie sehr er dem Schicksal vertraut hat, und er muss sich fragen, ob er es wirklich selbst in der Hand hat, dem Tod im Kampf zu entgehen, oder einen versöhnlicherem Verdienst als Masseur nachzugehen. Natürlich dürfen die romantisch eingefärbten Elemente in „Zatoichi’s Cane Sword“ ebenso wenig fehlen wie die ausgefeilt choreografierte Chanbara-Action.

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