The Equalizer 3 - The Final Chapter
Zwischen 1985 und 1989 produzierte CBS 88 Folgen einer Krimiserie namens „The Equalizer“, die auch hierzulande unter dem Titel „Der Equalizer – Der Schutzengel von New York“ gelaufen ist und in der der ehemaliger CIA-Agent Robert McCall verzweifelten Menschen in Not zur Gerechtigkeit verhalf. Fast dreißig Jahre später nahm sich Action-Spezi Antoine Fuqua („King Arthur“, „Shooter“) der Story an und schickte seinen Lieblingsdarsteller Denzel Washington ins Rennen, um der Figur noch eine satte Portion mehr Brutalität zu verleihen. Washington, der seine erste Zusammenarbeit mit Fuqua bei „Training Day“ (2001) mit seinem ersten Oscar für den besten Hauptdarsteller krönte, avancierte ähnlich wie Liam Neeson zuvor in „96 Hours“ in späten Jahren noch zum Action-Star und ließ sich 2018 erstmals in seiner vierzigjährigen Karriere auch für ein Sequel einspannen. Mit dem 2023 inszenierten „The Equalizer 3 – The Final Chapter“ punktet das Gespann zwar nicht unbedingt mit originellen Einfällen, darf sich aber in den malerischen Kulissen rund um Neapel austoben.
Inhalt:
Nach der Beendigung seiner Tätigkeit als Auftragskiller für die Regierung verfügt Robert McCall (Denzel Washington) nach wie vor über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, der ihn äußerst effektiv mit bösen Buben abrechnen lässt. Nachdem er auf Sizilien eine Drogenschmuggel-Operation einer syrischen Terrormiliz beendet und viele Leichen hinter sich gelassen hat, wird er beim Verlassen des Weinguts von einem Kind angeschossen und so schwer verletzt, dass McCall in einem verschlafenen Dorf an der Amalfiküste von dem Carabiniere Giorgio Bonucci (Eugenio Mastrandrea) aufgefunden und zum örtlichen Arzt Enzo (Remo Girone) gebracht wird, der ihn in seiner Wohnung langsam wieder aufpäppelt. Während seiner Genesung findet MCall Gefallen an der ebenso pittoresken Umgebung und der beschaulichen Lebensweise der gottesfürchtigen Einwohner. Doch ganz so harmonisch ist das Leben in dem Fischerdörfchen nicht, denn die Stadt wird von Marco Quaranta (Andrea Dodero) und seiner Gang terrorisiert, die Restaurants um Schutzgeld erpresst. Während McCall die CIA-Mitarbeiterin Emma Collins (Dakota Fanning) auf die Geschäfte mit Drogen, die über den Hafen von Neapel abgewickelt werden, informiert, geht der pflichtbewusste Polizist Gio ebenfalls den Spuren nach, die die Gangster in der Stadt hinterlassen haben. Spätestens als McCall sieht, wie sich Marco und seine Leute bei dem Carabiniere revanchieren, sieht er sich gezwungen, mit der Camorra aufzuräumen. Allerdings ruft er damit auch Marcos skrupellosen Bruder Vincent (Andrea Scarduzio) auf den Plan, der an McCall ein Exempel statuieren will…
Kritik:
Denzel Washington war zweifellos das schlagkräftigste Argument, sich die ersten beiden „The Equalizer“-Filme anzusehen, denn durch seine charismatische Präsenz hat er den Rache-Thrillern das nötige Profil verliehen, um das Publikum wirklich mitfiebern zu lassen. Mit „The Equalizer 3“ scheint die Reise des ehemaligen Auftragskillers für die Regierung nun also zu Ende zu gehen. Was McCall nach Sizilien geführt hat, wird zunächst nicht verraten, aber wir werden mit der ersten Sequenz ebenso wie der Drogenboss Zeuge davon, was McCall zu entfesseln vermag, wenn er erst einmal richtig sauer auf böse Jungs geworden ist.
Nach einem ersten Action-Highlight dürfen wir zunächst McCall, der sich von nun an Roberto nennt, dabei beobachten, wie er von einem sehr freundlichen Arzt versorgt wird, wie er sich in dem pittoresken Küstenort einlebt, sich mit der Kellnerin Aminah (Gaia Scodellaro) und dem Polizisten Gio anfreundet und ganz allgemein die freundlichen Menschen hier ins Herz schließt. Das gibt Fuqua und seinem dreifach Oscar-prämierten Kameramann Robert Richardson („Kill Bill – Vol. 1“, „Aviator“) ausgiebig Gelegenheit, idyllische Momentaufnahmen des kleinstädtischen Lebens aneinanderzureihen, doch natürlich lechzt das Publikum vor allem nach Action. Die bekommt es natürlich auch immer wieder geboten, wobei die Mafia-Größen entsprechend eindimensional brutal und nur ans Geschäft denkend dargestellt werden und die Sympathien natürlich ganz auf Seiten des Einzelkämpfers McCall und den Dorfbewohnern liegen.
Die Einbeziehung der CIA beschert uns zwar ein Wiedersehen mit Dakota Fanning, mit der Washington bereits in Tony Scotts „Mann unter Feuer“ gemeinsam vor der Kamera stand, aber wirklich förderlich ist das für den Plot nicht. So präsentiert sich das Finale der „The Equalizer“-Reihe als großartig fotografierter Action-Thriller vor traumhafter Kulisse, doch die Action bietet wenig Originelles. Denzel Washington und seine italienischen Kollegen sowie die wunderschönen Bilder machen den Film nichtsdestotrotz sehenswert.
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