Invader

Nach einem Rettungseinsatz im Irak wird ein spanischer Sanitätstrupp durch eine Bombenexplosion von der Straße gefegt. Nur die beiden Armee-Ärzte Pablo (Alberto Ammann) und Diego (Antonio de la Torre) entkommen dem zerstörten Konvoi und können sich vor den sie verfolgenden Rebellen in ein nahegelegenes Dorf retten. 
Als sie eines der Häuser stürmen, um Unterschlupf zu finden, werden sie von den männlichen Bewohnern attackiert. Zwei Wochen später erwacht Pablo mit schweren Verletzungen in einem Krankenhaus seiner Heimatstadt. Zurück zuhause, wo sich seine Frau Ángela (Inma Cuesta) und seine kleine Tochter Pilar (Sofía Oria) rührend um ihn kümmern, wird Pablo aber immer wieder von Erinnerungsfetzen seines letzten Einsatzes heimgesucht. Seinen Freund Diego, von dem er Näheres zu den Vorkommnissen erfahren will, erreicht er nicht. Was er aber überhaupt nicht glauben kann, ist die verbreitete Ansicht, dass es sich bei den getöteten Rebellen um Terroristen gehandelt haben sollte. Da er ohne die Wahrheit zu kennen nicht ruhigen Gewissens weiterleben kann, macht er sich auf die Suche nach den richtigen Antworten, doch damit bringt er nicht nur seine Familie in Gefahr. 
Der spanische Filmemacher Daniel Calparsoro deckt mit seinem Thriller „Invader“ gleich mehrere Genres ab. Was zunächst wie ein Kriegsdrama à la „The Hurt Locker“ beginnt, entwickelt sich über ein Familiendrama hin zu einem lupenreinen Verschwörungs-Thriller, in dem es nicht nur um die Moral bei Kriegseinsätzen geht, sondern auch um den Umgang mit den Tatsachen. Dass dabei gerade die amerikanischen Streitkräfte ordentlich vorgeführt werden, wirkt etwas arg plakativ, und auch der Verschwörungsplot ist vergleichsweise simpel gestrickt. 
Da der Film lange Zeit nicht so recht weiß, wohin er sich eigentlich entwickeln soll, bleiben die einzelnen Erzählebenen nur an der Oberfläche. Auf der anderen Seite sind die Figuren für diesen Genre-Mix gut gezeichnet, die Handlung straff inszeniert und stimmungsvoll fotografiert. Das ist spannende Thriller-Drama-Unterhaltung mit ambitionierten Zügen, aber vorhersehbarem Finale. 

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