The Crime - Good Cop // Bad Cop

Ob „Miami Vice“, „Das A-Team“ oder „Mission: Impossible“ – gerade actionreiche Cop-TV-Serien scheinen prädestiniert dafür zu sein, auf der Kinoleinwand eine Auffrischung zu erfahren. Ein aktuelles Beispiel für diese Upgrade-Praxis stellt „The Crime - Good Cop // Bad Cop“ dar. Die Vorlage lieferte eine britische Fernsehserie, die in den 70er Jahren unter dem Titel „Die Füchse“ auch in Deutschland erfolgreich lief. Der britische Filmemacher Nick Love („Outlaw“, „The Business“) verpasste dem Original („The Sweeney“) eine Menge Haudrauf-Action und einen modernen Look.
Jack Regan (Ray Winstone) leitet The Sweeney, eine Eliteeinheit von Scotland Yard, die darauf spezialisiert ist, Gewaltverbrechen zu verhindern und aufzuklären. Bei ihren Einsätzen gehen Regan, sein junger Partner George Carter (Ben Drew) und seine Crew nicht gerade zimperlich vor und hinterlassen oft genug einen immensen Kollateralschaden. Beschwerden der festgenommenen Gauner über die rüden Maßnahmen der Truppe haben die Dienstaufsicht in Gestalt von Simon Ellis (Allen Leech) auf den Plan gerufen. Den aalglatten Anzugträger und den temperamentvollen Straßen-Cop trennen nicht nur Welten, Regan unterhält auch noch eine Affäre mit Ellis‘ attraktiver Frau Nancy (Hayley Atwell), die ebenfalls der Eliteeinheit angehört. Der Überfall auf ein kleines Juweliergeschäft mit Todesfolge bringt Regan den Einbruchsexperten Allen (Paul Anderson) ins Gedächtnis. Doch offensichtlich verfügt der mittlerweile in Osteuropa als Waffenhändler agierende Gauner über ein lupenreines Alibi, Regan und seine Truppe werden daraufhin vom Dienst suspendiert. Doch auch ohne Marke und Dienstwaffe lässt Regan nicht locker …
Nick Love hält sich bei seiner Kino-Adaption von „The Sweeney“ nicht lange mit einer Einleitung auf. Mit der Eröffnungssequenz präsentiert er die Elitetruppe gleich bei einem schlagkräftigen Einsatz. Zwar agiert Regan hier noch als relativ ruhiger Leiter der Operation, doch schon bald wird dem Zuschauer klar, dass sich hinter der ruhig wirkenden Fassade ein explosiver Vollblut-Cop verbirgt, dem jedes Mittel heilig ist, um die bösen Jungs von der Straße zu holen.
„The Crime“ wartet nicht mit einer besonders ausgefeilten Story auf, sondern legt vor allem Wert auf hohe Schauwerte. Das beginnt bei dem unterkühlten Look der edel ausgestatteten Büroetage, setzt sich beim „Man Of Steel“-ähnlichen Score von Hans-Zimmer-Schüler Lorne Balfe ebenso fort wie bei den Adrenalin-geschwängerten Einsätzen, bei denen die Fäuste und Baseballschläger fliegen, und weiß auch die optischen Reize von Hayley Atwell („Die Säulen der Erde“, „Die Herzogin“) hervorzuheben.
Den eigentlichen Unterhaltungswert steuert aber eindeutig der physisch in jeder Hinsicht auffällig agierende Ray Winstone („The Departed“, „44 Inch Chest“) bei. Wie sich dieser brodelnde Vulkan durch Londons Unterwelt und die Chefetage seiner Behörde wütet, macht einfach in jeder Szene Laune. Da verzeiht man dem Drehbuch so einige Schwächen. Darüber hinaus wartet der Home-Entertainment-Release von Universum mit einer Fülle an Bonus-Material auf, von Hinter-den-Kulissen-Features bis zu Interviews mit Cast und Crew.
"The Crime" in der IMDb

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