Riddle

Es gab Zeiten, da durfte Val Kilmer in Big-Budget-Produktionen wie „The Saint“, „Batman Forever“, „The Doors“ und „Heat“ wenn nicht gar in der Hauptrolle so doch neben den Großen seines Fachs agieren. Doch die glorreichen 90er Jahre sind für den mittlerweile etwas aus dem Leim geratenen Mimen längst passé. Wenn heutzutage Val Kilmer als einzig bekannter Name auf dem Cover einer DVD prangt, verheißt dies meist nichts Gutes. Das trifft auch auf „Riddle – Jede Stadt hat ihr tödliches Geheimnis“ zu.
Die College-Studentin Holly Teller (Elisabeth Harnois) kümmert sich liebevoll um ihren leicht gehandicapten Bruder Nathan (Ryan Malgarini), kann aber nicht verhindern, dass er während ihres Trainings von der Tribüne verschwindet, auf der er auf sie warten sollte. Hollys rüpelhafte Klassenkameraden Matt Caldwell (Bryan Lillis) und Cameron Bronson (Ben Bledsoe) haben den Jungen mit auf eine Spritztour genommen, wo sie ihn bei einem Zwischenstopp an der Tankstelle verloren haben. Drei Jahre später entdeckt Holly zufällig einen von Nathans Schuhen an einem Fremden und macht sich an die Verfolgung des unbekannten Mannes. Die Spur führt sie nach Riddle, wo sie mit ihrem Hilferuf bei Sheriff Richards (Val Kilmer) aber auf taube Ohren stößt. Gegen den ausdrücklichen Rat des Stadtältesten Jack Abel (William Sadler) sucht Holly jedoch weiter nach ihrem Bruder und stößt auf eine heruntergekommene psychiatrische Anstalt …
Bereits der Plot macht nicht viel Hoffnung auf einen interessanten Film. Die Suche nach vermissten Menschen wurde schon weitaus vielschichtiger in Szene gesetzt, und viel plumper, als das „geheimnisvolle“ Städtchen, um das es geht, Riddle zu nennen, geht es eigentlich auch nicht. Von der Figurenzeichnung darf man bei „Riddle“ ebenso wenig erwarten wie bei der Umsetzung der durchweg konventionellen Geschichte, die nicht mal für ein paar Wendungen gut ist.
Immerhin macht TV-Serie-Darstellerin Elisabeth Harnois („CSI“, „Miami Medical“, „One Tree Hill“) eine gute Figur als aufopferungsvoll kämpfende Schwester, doch um sie herum bleiben alle Darsteller recht blass, allen voran Val Kilmer, der wie so oft weder zu einer Gefühlsregung noch einer echten Mimik fähig ist. So bietet „Riddle“ allenfalls handwerklich solide, ansonsten spannungsarme und allzu vorhersehbare Genre-Kost.
"Riddle" in der IMDb

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