Feld der Träume

Kevin Costner hat sich während seiner Schauspiel-Karriere immer wieder für Sport-Filme begeistern können, sei es als Golf-Spieler in Ron Sheltons „Tin Cup“ (1996) oder als Baseball-Spieler in Sam Raimis „Aus Liebe zum Spiel“ (1999). Seinen bemerkenswertesten Auftritt durfte er allerdings bereits 1989 in dem Sport-Märchen „Feld der Träume“ von Phil Alden Robinson feiern.
Der Farmer Ray Kinsella (Kevin Costner) lebt recht zurückgezogen mit seiner Frau Annie (Amy Madigan) und der kleinen Tochter Karin (Gaby Hoffmann) in Iowa und ist zunächst etwas verwirrt, als er in den Maisfeldern eine Stimme hört: „Wenn du es baust, kehrt er zurück.“ Nachdem die geheimnisvolle Stimme diesen Satz mehrmals wiederholt hat, fällt es dem Baseball-Fan wie Schuppen von den Augen: Wenn er ein Baseball-Feld baut, kehrt Shoeless Joe zurück. Der legendäre Schlagmann, der zuletzt für die Chicago White Sox spielte, wurde 1919 in den Black-Sox-Bestechungsskandal verwickelt und mit sieben anderen Spielern lebenslang gesperrt. Obwohl Annie ihren Mann für verrückt hält, unterstützt sie ihn in seinem Vorhaben, einen Teil des Maisfeldes unterzupflügen und das Baseballfeld zu bauen. Kurz bevor die Farm vor der Zwangsversteigerung steht, taucht Shoeless Joe (Ray Liotta) auf. Zusammen mit den sieben anderen Spielern, die aus der Major League verbannt worden waren, trainiert Joe auf dem Feld. Dann hört Ray ein weiteres Mal die mysteriöse Stimme: „Lindere seinen Schmerz.“ Diesmal macht sich Ray auf die Reise, den einst populären, nun seit Jahren untergetauchten Kult-Autoren Terence Mann (James Earl Jones) aufzusuchen …
Normalerweise sind Sportfilme, die typisch amerikanische Sportarten wie Baseball und Football thematisieren, im Ausland nie besonders gern gesehen. Was den Amerikanern eine Religion ist, ruft im Ausland meist nur ein müdes Achselzucken hervor.
Dass die Reaktion bei „Feld der Träume“ anders ausfiel, lag nicht nur daran, dass Frauenschwarm Kevin Costner nach seinen Erfolgen in „Die Unbestechlichen“ und „No Way Out“ (beide 1987) die Hauptrolle spielte, sondern an der märchenhaft-fantasievollen Geschichte und der einfühlsamen Inszenierung mit großartigen Darstellern. In der Verfilmung von W.P. Kinsellas Roman „Shoeless Joe“ verkörpert Costner den Inbegriff des amerikanischen Mannes, der hart arbeitenden, seine Familie liebenden Farmers, der sich nicht scheut, die Routine des Alltags zu durchbrechen, um seine Träume auszuleben. Was er für sich selbst in Angriff nimmt, erreicht er schließlich auch für andere, zunächst dem J.D. Salinger nachempfundenen Autor Terence Mann, der von James Earl Jones („Cry, the Beloved Country“, „Das Kartell“) ebenso charismatisch dargestellt wird wie Schauspiel-Legende Burt Lancaster („Verdammt in alle Ewigkeit“) seine Rolle des gutherzigen Arztes, der davon träumt, einmal bei einem Profi-Spiel mitzuwirken, ausfüllt.
„Feld der Träume“ ist ein Film über die Wunder wirkende Kraft der Träume, die die Familie zusammenhält, die Zeiten überbrückt und Himmel und Erde miteinander verschmelzen lässt. All dies hat Phil Alden Robinson („Sneakers“) so stimmungsvoll mit der passenden Mischung aus Tiefsinn, Humor und Fantasie inszeniert, dass die Momente, in denen er doch mal zu dick aufträgt, leicht verziehen werden. James Horner („Titanic“) hat dazu auch einen seiner schönsten Scores komponiert.
"Feld der Träume" in der IMDb

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