James Bond 007 - Man lebt nur zweimal

Nach dem Riesenerfolg des vierten Bond-Abenteuers „Feuerball“ (1965), das bei neun Millionen US-Dollar Produktionskosten weltweit über 140 Millionen Dollar einspielte, schien es schwierig, den Ansprüchen des Publikums mit weiteren Superlativen gerecht zu werden. Die beiden Bond-Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman haben für „James Bond 007 – Man lebt nur zweimal“ (1967) einige Veränderungen vorgenommen, von denen der Film aber nur teilweise profitieren konnte. Zu den Höhepunkten von „Man lebt nur zweimal“ zählt auf jeden Fall die Bekanntgabe der Identität des S.P.E.C.T.R.E.-Anführers Blofeld, von dem man bislang nur sehen konnte, wie er die weiße Katze auf seinem Schoß krault, sowie die spektakulär inszenierte Anfangssequenz.
Als ein unbekanntes Raumfahrzeug sowohl bemannte Raumschiffe der USA als auch der Sowjetunion in seinem Inneren verschlingt, so dass diese vom Radar verschwinden, sind die Staatsoberhäupter der führenden Weltmächte überzeugt, dass jeweils die andere für das ungeheuerliche Vorgehen verantwortlich sei. Die britische Regierung ist allerdings davon überzeugt, dass das geheimnisvolle Raumfahrzeug in Japan gelandet ist, und legt den Amerikanern und Sowjets nahe, ihre Agenten dort einzusetzen. Die Briten selbst haben bereits ihren besten Doppel-Null-Agenten James Bond (Sean Connery) undercover nach Japan geschickt, nachdem er seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte. Um seine Tarnung zu komplettieren, heiratet er zum Schein Kiss Suzuki (Mie Hama), die für den japanischen Geheimdienst arbeitet. Zusammen mit ihr, der Agentin Aki (Akiko Wakabayashi), ihrem Chef Tiger Tanaka (Tetsurô Tanba) und einer schlagkräftigen Ninja-Kampftruppe gelingt es Bond, den Anführer der Verbrecherorganisation S.P.E.C.T.R.E., Ernst Stavro Blofeld (Donald Pleasance), als Übeltäter auszumachen.
Er versucht mit finanzieller Hilfe der Chinesen, die Russen und Amerikaner gegeneinander auszuspielen, damit er selbst die Weltherrschaft übernehmen kann. Bond macht dabei auch unliebsame Bekanntschaft mit dem gewieften wie zwielichtigen Großindustriellen Osato (Teru Shimada) und dessen taffen Angestellten Helga Brandt (Karin Dor). Zum Glück hat ,Q‘ (Desmond Llewelyn) wieder einige coole Gadgets wie den schnell zusammengebauten Mini-Helikopter im Sortiment, um Bond im Kampf gegen Blofeld & Co. bestehen zu können …
Sean Connery hatte eigentlich nie viel Freude an seiner Rolle als MI6-Agent James Bond, so dass er sein Engagement im fünften Bond-Abenteuer „James Bond 007 – Man lebt nur zweimal“ (1967) als sein letztes betrachtete und wohl auch deshalb sichtlich lustlos agierte. Dass das dem Gelingen des Films kaum einen Abbruch tut, dokumentiert nur, dass die Figuren in den James-Bond-Abenteuern nicht besonders ausgeprägt gezeichnet sind und stattdessen die Science-Fiction-Action immer stärker in den Vordergrund rückt. Zwar sind mit Lewis Gilbert („Der Verführer lässt schön grüßen“, „Haunted – Haus der Geister“) ein neuer Regisseur und mit dem Schriftsteller Roald Dahl neue kreative Kräfte am Werk gewesen, doch wirkt die Story längst nicht mehr so konsequent choreografiert wie noch bei dem noch klassischen Agenten-Thriller-Plot von „Liebesgrüße aus Moskau“. In „Man lebt nur zweimal“ dominieren vor allem die exotischen Schauplätze im Land der aufgehenden Sonne, die asiatischen Kampfsporteinlagen und das Aufeinandertreffen von Bond und Blofeld, der sein von einer charakteristischen Narbe entstelltes Gesicht erstmals der Kamera offenbart.
Auch wenn es einige sehr ärgerliche Szenen zu verschmerzen gibt (wie die nächtliche Vergiftungsszene, in der die von der Decke an einem Faden herunterrinnende Blausäure nicht wie geplant in Bonds Mund landet, sondern im letzten Moment in dem seiner Geliebten), unterhält „Man lebt nur zweimal“ dank seiner flott inszenierten Action und dem ausgefallenen Versteck von Blofeld in einem getarnten Vulkan.
"James Bond 007 - Man lebt nur zweimal" in der IMDb

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