Der Omega-Mann
Richard Matheson hat nicht nur die Romanvorlagen für so unterschiedliche Filme wie „Die unglaubliche Geschichte des Mr. C“ (1957), „Kalter Schweiß“ (1970), „Tanz der Totenköpfe“ (1973), „Eiskalt wie das Schweigen“ (1974) und „Ein tödlicher Traum“ (1980) verfasst, sondern wurde vor allem durch seine Drehbücher zu Roger Cormans stimmungsvollen Edgar-Allan-Poe-Adaptionen („Die Verfluchten“, „Das Pendel des Todes“, „Der Rabe“) mit Vincent Price in der Hauptrolle bekannt. Sein Roman „I Am Legend“ wurde ebenfalls erstmals mit Vincent Price als „The Last Man On Earth“ (1964) verfilmt, wozu er noch selbst – unter Pseudonym – das Drehbuch beisteuerte, 1971 sorgte dann Boris Sagal („Masada“, „Rufmord“) für ein teilweise trashiges, aber letztlich überzeugendes Endzeit-Spektakel mit Charlton Heston in einer seiner besten Rollen.
Nachdem sich die Konflikte zwischen Russland und China zugespitzt hatten, sorgte der Einsatz eines biologischen Kampfstoffes für das Aussterben der Menschheit. Dem Wissenschaftler Robert Neville (Charlton Heston) war es zwar noch gelungen, ein Antiserum zu entwickeln, doch konnte es nicht ausreichend getestet werden, um noch zum Einsatz zu kommen. Neville wurde bei einem Hubschrauber-Absturz selbst schwer verletzt, konnte aber durch das Spritzen seines Serums sein eigenes Leben retten. Drei Jahre später scheint er der letzte überlebende Mensch zu sein. Er lebt nach wie vor in seiner geräumigen Wohnung in Los Angeles, wo er sich mit einem riesigen Generator und einer Julius-Cäsar-Büste eingerichtet hat, mit der er seine Schach-Duelle austrägt. Solange es hell ist, rast er mit seinem Cabrio durch die verwaisten Straßen, auf denen liegen gebliebene Autos, Schutt und Leichen für Unfallgefahr sorgen. In einem Kino schaut er sich immer wieder – mangels Alternativen - „Woodstock“ an. Wenn es aber dunkel wird, treiben degenerierte Mutanten ihr Unwesen, die sich um den ehemaligen Fernsehansager Matthias (Anthony Zerbe) geschart haben, der seine Jünger wie eine religiöse Sekte führt und alles daran setzt, Neville als Vertreter einer Zivilisation, die er für die Ausrottung der Menschheit verantwortlich macht, aus dem Verkehr zu ziehen. Doch Neville ist ausreichend bewaffnet und verfügt über helle Strahler, die seine weißhäutigen und lichtempfindlichen Widersacher auf Distanz halten. Bei einem seiner Ausflüge in die verwaisten Geschäfte der Stadt lernt er die schwarze Lisa (Rosalind Cash) kennen, die sich mit dem ehemaligen Medizin-Studenten Dutch (Paul Koslo) und einigen Kindern in die Berge zurückgezogen hat. Unter ihnen befindet sich mit Richie (Eric Laneuville) aber auch eines, das starke Krankheitssymptome aufweist. Neville versucht noch einmal, aus seinem Blut ein Antiserum zu entwickeln, mit dem er nicht nur den Jungen, sondern hoffentlich auch weitere Überlebende der Seuche retten kann …
Boris Sagal hat seine eigenwillige Adaption von Richard Mathesons Romanvorlage zu actionreichen Endzeit-Thriller geformt, der vor allem durch seine triste Atmosphäre und den unverkennbar cool-trashigen 70er-Jahre-Look überzeugt. In Rückblenden, die als Nevilles Erinnerungen projiziert werden, wird der Krieg zwischen China und Russland sowie die Ausbreitung der bakteriellen Seuche thematisiert, die sich im plötzlichen Würgen und raschen Tod bemerkbar machte, aber auch Matthias‘ Funktion als Fernsehansager, der nach seiner Verwandlung zum ausgebleichten Zombie verquere Ansichten zum Kampf gegen Neville als letzten Vertreter der zerstörungswütigen Menschheit unter seinen Anhängern verbreitet. Auf der anderen Seite erscheint Neville als Hoffnungsträger für die wenigen noch gesunden Überlebenden.
Die neue Gewinnung des Serums verleiht ihm wieder positive Lebensenergie, nachdem er zuvor seine Einsamkeit mit wilden Fahrten durch die ausgestorbene Stadt, exzessivem Alkoholkonsum, narzisstischen Fernsehübertragungen und (Selbst-)Gesprächen mit seinem stummen Schachgegner verbracht hat. Die alltäglichen Auseinandersetzungen mit Matthias‘ sogenannter „Familie“ sorgt für die Action-Elemente in einem Endzeit-Drama, das durch die coolen Afrolook-Frisuren und bunten Klamotten ein wunderbares 70er-Jahre-Flair verströmt, wobei Rosalind Cash („Die besten Jahre“, „Flammen am Horizont“) ihre Rolle der Black-Power-Bewegung verdankt und für den Sex-Appeal sorgt. Charlton Heston, der bereits in „Planet der Affen“ (1968) eine dystopische Szenerie erkundete und auch in „Soylent Green“ (1973) in einer düsteren Zukunftsvision zu sehen war, überzeugt als kämpferischer Überlebenskünstler, den die jahrelange Isolation zunächst noch in den Wahnsinn zu treiben droht, wie die massenhaft klingelnden Telefone andeuten, durch Lisa und Dutch aber wieder einen Sinn im Leben findet. Die passende Ausstattung und der lebhafte Score von Ron Grainer tragen ihren Teil dazu bei, „Der Omega-Mann“ zu einem unterhaltsamen Science-Fiction-Klassiker zu machen, der 2007 noch einmal äußerst erfolgreich als „I Am Legend“ von Francis Lawrence mit Will Smith in der Hauptrolle verfilmt wurde.
"Der Omega-Mann" in der IMDb
Nachdem sich die Konflikte zwischen Russland und China zugespitzt hatten, sorgte der Einsatz eines biologischen Kampfstoffes für das Aussterben der Menschheit. Dem Wissenschaftler Robert Neville (Charlton Heston) war es zwar noch gelungen, ein Antiserum zu entwickeln, doch konnte es nicht ausreichend getestet werden, um noch zum Einsatz zu kommen. Neville wurde bei einem Hubschrauber-Absturz selbst schwer verletzt, konnte aber durch das Spritzen seines Serums sein eigenes Leben retten. Drei Jahre später scheint er der letzte überlebende Mensch zu sein. Er lebt nach wie vor in seiner geräumigen Wohnung in Los Angeles, wo er sich mit einem riesigen Generator und einer Julius-Cäsar-Büste eingerichtet hat, mit der er seine Schach-Duelle austrägt. Solange es hell ist, rast er mit seinem Cabrio durch die verwaisten Straßen, auf denen liegen gebliebene Autos, Schutt und Leichen für Unfallgefahr sorgen. In einem Kino schaut er sich immer wieder – mangels Alternativen - „Woodstock“ an. Wenn es aber dunkel wird, treiben degenerierte Mutanten ihr Unwesen, die sich um den ehemaligen Fernsehansager Matthias (Anthony Zerbe) geschart haben, der seine Jünger wie eine religiöse Sekte führt und alles daran setzt, Neville als Vertreter einer Zivilisation, die er für die Ausrottung der Menschheit verantwortlich macht, aus dem Verkehr zu ziehen. Doch Neville ist ausreichend bewaffnet und verfügt über helle Strahler, die seine weißhäutigen und lichtempfindlichen Widersacher auf Distanz halten. Bei einem seiner Ausflüge in die verwaisten Geschäfte der Stadt lernt er die schwarze Lisa (Rosalind Cash) kennen, die sich mit dem ehemaligen Medizin-Studenten Dutch (Paul Koslo) und einigen Kindern in die Berge zurückgezogen hat. Unter ihnen befindet sich mit Richie (Eric Laneuville) aber auch eines, das starke Krankheitssymptome aufweist. Neville versucht noch einmal, aus seinem Blut ein Antiserum zu entwickeln, mit dem er nicht nur den Jungen, sondern hoffentlich auch weitere Überlebende der Seuche retten kann …
Boris Sagal hat seine eigenwillige Adaption von Richard Mathesons Romanvorlage zu actionreichen Endzeit-Thriller geformt, der vor allem durch seine triste Atmosphäre und den unverkennbar cool-trashigen 70er-Jahre-Look überzeugt. In Rückblenden, die als Nevilles Erinnerungen projiziert werden, wird der Krieg zwischen China und Russland sowie die Ausbreitung der bakteriellen Seuche thematisiert, die sich im plötzlichen Würgen und raschen Tod bemerkbar machte, aber auch Matthias‘ Funktion als Fernsehansager, der nach seiner Verwandlung zum ausgebleichten Zombie verquere Ansichten zum Kampf gegen Neville als letzten Vertreter der zerstörungswütigen Menschheit unter seinen Anhängern verbreitet. Auf der anderen Seite erscheint Neville als Hoffnungsträger für die wenigen noch gesunden Überlebenden.
Die neue Gewinnung des Serums verleiht ihm wieder positive Lebensenergie, nachdem er zuvor seine Einsamkeit mit wilden Fahrten durch die ausgestorbene Stadt, exzessivem Alkoholkonsum, narzisstischen Fernsehübertragungen und (Selbst-)Gesprächen mit seinem stummen Schachgegner verbracht hat. Die alltäglichen Auseinandersetzungen mit Matthias‘ sogenannter „Familie“ sorgt für die Action-Elemente in einem Endzeit-Drama, das durch die coolen Afrolook-Frisuren und bunten Klamotten ein wunderbares 70er-Jahre-Flair verströmt, wobei Rosalind Cash („Die besten Jahre“, „Flammen am Horizont“) ihre Rolle der Black-Power-Bewegung verdankt und für den Sex-Appeal sorgt. Charlton Heston, der bereits in „Planet der Affen“ (1968) eine dystopische Szenerie erkundete und auch in „Soylent Green“ (1973) in einer düsteren Zukunftsvision zu sehen war, überzeugt als kämpferischer Überlebenskünstler, den die jahrelange Isolation zunächst noch in den Wahnsinn zu treiben droht, wie die massenhaft klingelnden Telefone andeuten, durch Lisa und Dutch aber wieder einen Sinn im Leben findet. Die passende Ausstattung und der lebhafte Score von Ron Grainer tragen ihren Teil dazu bei, „Der Omega-Mann“ zu einem unterhaltsamen Science-Fiction-Klassiker zu machen, der 2007 noch einmal äußerst erfolgreich als „I Am Legend“ von Francis Lawrence mit Will Smith in der Hauptrolle verfilmt wurde.
"Der Omega-Mann" in der IMDb
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